Original von PsYcHo
Ich bin in Interpretationen ne totale Niete und wollte fragenn ob einer langeweile bzw. halt zeit hat und mir mal nen gedicht interpretieren kann?
ich kann mir aus 2 eins aussuchen,ich schreib mal beide auf

das 2.aber nachher

Erich Fried " Die Abnehmer"

Einer nimmt uns das denken ab
es genügt
seine schriften zu lesen
und manchmal dabei zu nicken

Einer nimmt uns das fühlen ab
seine gedichte
erhalten preise
und werden häufig zitiert

einer nimmt uns
die großen entscheidungen ab
über krieg und frieden
wir wählen ihn immer wieder

wir müssen nur
auf zehn bis zwölf namen schwören
das ganze leben
nehmen sie uns dann ab


wär über jede hilfe sehr dankbar

Ich bin in Interpretationen auch nicht so gut, aber ich probiere es trotzdem. Vielleicht hilft es Dir ja weiter :

In dem Gedicht geht es darum, dass es immer einen gibt, der einem schwierige Entscheidungen abnimmt. Die Frage ist nun, ob das wirklich so gut ist und ob man nicht lieber doch eigene Entscheidungen treffen sollte. Denn woher soll man wissen, dass derjenige, der einem die Entscheidung abnimmt, die richtige Entscheidung trifft? Man nimmt sie einfach so hin, ohne darüber nachzudenken. Das sollte man nicht tun, denn man sollte eigene Ideen haben und diiese auch vertreten und andere Meinungen kritisch betrachten, ohne sie sofort als seine eigene Idee zu verkaufen. Denn, wenn nur ein einziger eine Idee hat, passen sich alle anderen der Meinung an. Jeder sieht es mit den Augen des ''Abnehmers'' und übernimmt dessen Meinung, weil es einfacher ist, dessen Meinung zu verteten, weil man dann nicht selber darüber nachdenken muss und auch nirgends aneckt.

Nun meine Interpretationen sind immer sehr abenteuerlich, das bewies mein letzter *Tintenkleckstest*

aber nun mal meine Idee zur Interpretation

wie Unicorn schon schrieb geht es um die Abnahme durch höhere einem Herren, sei es nun Gott, Die Kirche oder der Staatsgewalt. Sie geben uns die Brocken die sie dann Entscheidungen nennen, allerdings sind wir oft damit nicht einverstanden. Trotzdem akzeptieren wir das als Wahrheit als richtig weil wir zu Faul oder zu ängstlich sind es in Frage zu stellen und uns selbst eine übergeordnete Meinung zu bilden.

zerteilen wir dafür mal den Text

Einer nimmt uns das denken ab
es genügt
seine schriften zu lesen
und manchmal dabei zu nicken

Prognose: Ganz klar es wird vom Schwachsinnsgebilde namens Gott gesprochen, Bibel lesen und das nicken bezieht sichs aufs Amen sagen.

Einer nimmt uns das fühlen ab
seine gedichte
erhalten preise
und werden häufig zitiert

Prognose: Auch hier geht der unsinn den man Interpretieren kann weiter geht genauer auf die Bibel ein, was allerdings nicht gut ist, denn wer Märchen mag kann die Bibel lesen anderenfalls sollte er sich lieber mal Nietsche greifen und das Lügen gespinnst zerstören.

einer nimmt uns
die großen entscheidungen ab
über krieg und frieden
wir wählen ihn immer wieder

Prognose: Klar man kann immer sagen es ist ein Krieg in Gottesnamen, was tun denn sowohl die Muslimen(Palestinesner und so weiter) oder die Amerikaner. Gott und scheinheiligkeit wird seit tausenden von Jahren in den Vordergrund gestellt

wir müssen nur
auf zehn bis zwölf namen schwören
das ganze leben
nehmen sie uns dann ab

Prognose: Na bin zwar ned perfekt in Religion bewandert aber da können wir die Apostel hinstellen gibt doch für alles und jeden einen.

so das reicht

Original von PsYcHo
Ulla Hahn " Angeschaut " ( 1981 )

Du hast mich angeschaut jetzt
hab ich plötzlich zwei Augen mindestens
einen Mund die schönste Nase
mitten im Gesicht

Du hast mich angefasst jetzt
wächst mir Engelsfell wo
du mich beschwertest.

Du hast mich geküsst jetzt
fliegen mir die gebratenen
Tauben , Rebhühner und Kapaunen
nur so ausm Maul ach
und du tatest dich gütlich

Du hast mich vergessen jetzt
steh ich da
frage ich was
fang ich allein
mit all dem Plunder an

Puh, also das Gedicht ist imo verdammt schwierig zu verstehen. An Deiner Stelle würde ich das erste nehmen. Das ist nämlich imo einfacher.

Beim 2. Gedicht geht es, glaube ich, um das Gefühl, wenn eine Liebesbeziehung zerbrochen ist, die Leere, die man spürt. Das Gedicht beschreibt zuerst, wie es ist, verliebt zu sein; das man sich als besondere Person fühlt und man die ganze Welt umarmen könnte. Dann zerbricht die Liebe und man ist auf sich allein gestellt und ist wieder nur eine Person in der Masse.

In dem Gedicht wird auch gesagt, dass man sich in einer Art Traumwelt befindet (Zitat: Du hast mich geküsst jetzt; fliegen mir die gebratenen; Tauben , Rebhühner und Kapaunen; nur so ausm Maul ach; und du tatest dich gütlich), wenn man verliebt ist und schnell wieder auf den Boden der Tatsache zurückgeholt wird, wenn die Liebe vorbei ist.