Feminismus und Emanzipation

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    Es gibt 66 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von White Unicorn.

    • Original von RDLA
      Was an Essentialismus schlimm ist, sit recht einfach, denn Essentialismus bietet den Grundstock zu Rassendenken, Unterdrückung von Frauen, Minderheiten, etc.


      Das liegt aber an der Intoleranz bzw. an den Vorurteilen des Menschen und nicht an der Gruppenbildung. Viele Menschen haben gegen das, was sie nicht kennen oder was anders ist als das, was sie kennen, Vourteile, weil sie sich nicht mit dem für sie Neuen auseinander setzen und informieren, sondern gleich alles über einen Kamm scheren und es als schlecht ansehen. Z. B. werden Gothic-Anhänger gleich als Satanisten angesehen und Satanisten sagt man gleich nach, dass sie sich nachts auf Friedhöfen herumtreiben und irgendwelche Rituale durchführen.

      Wie gesagt, ist keine Gruppe gut oder schlecht. Sie zeichnen sich durch ihr unterschiedliches Wesen, ihre unterschiedliche Religion etc. aus.

      Wenn man Schichten abbaut, stehen zwar alle Menschen auf einer Stufe (das meine ich mit ein und dasselbe), nur stelle ich mir dann vor, dass die Menschen zu Eigenbrödlern werden, d. h., dass jeder nur noch sein Ding durchzieht, ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen. Dadurch hat man genau das Gleiche wie mit den Schichten, nur das nun jeder ein Individuum ist, ohne jegliche Gruppenzugehörigkeit, aber sich genauso intolerant gegenüber anderen verhält, weil er sich für etwas besseres hält.
      ''Wenn ich nicht ich sein darf, wer sollte ich dann sein?''
      Marilyn Monroe
    • Da hast du Essentialismus aber nicht richtig verstanden, denn Essentialisten schließen kategorisch Menschen aus, die bestimmte Merkmale nicht aufweisen. Das hat nichts mit Vorurteilen zu tun, denn Essenzen sind von Natur aus gegeben, eine Essenz, die nicht zu ändern ist. Und nur Leute mit dieser Essenz können in einer Gruppe vertreten sein. Alle, die diese Essenz nicht aufweisen können, werden ausgeschlossen.

      Du selber hast gesagt, dass die Natur die Vorgabe liefert. Wie soll man sich denn dann ändern können bzw. Menschen in eine Gruppe aufnehmen ohne die nötige Essenz?

      Zudem handelt es sich beim Essentialismus um eine Philosophie, die eben zu den von mir genannten Dingen wie Unterdrückung führt. Das ist in erster Linie ein Ansatz, Dinge in der Welt zu erklären. Das hat auch mit Vorurteilen und Intoleranz zu Begin recht wenig zu tun. Wenn man sich natürlich einer solchen Philosophie anschließt, aknn dies sehr schnell zu Scheuklappendenken führen. Dazu bedaf es aber keiner hochtrabenden Philosophie.
      There is a greater darkness than the one we fight. It is the darkness of the soul that has lost its way. The war we fight is not against powers and principalities, it is against chaos and despair. Greater than the death of flesh is the death of hope, the death of dreams. Against this peril we can never surrender. The future is all around us, waiting in moments of transition, to be born in moments of revelation. No one knows the shape of that future, or where it will take us. We know only that it is always born in pain.
    • Die Menschen brauchen ja nicht in eine bestimmte Gruppe aufgenommen werden, weil sie schon in einer anderen Gruppe sind. Jeder hat seine Gruppe zu der er gehört. Wie gesagt, die jeweilige Gruppe ist weder gut noch schlecht.

      Um das jetzt mal an einem ganz blöden Beispiel zu erklären: Ist ein Tisch besser als ein Stuhl? Nein, ist er nicht, weil man die beiden Dinge nicht miteinander vergleichen kann.

      So ist es auch bei der Gruppeneinteilung des Menschen und auch bei der Hierarchie. Eine Hierarchie bedeutet zwar, dass eine Gruppe am oberen Ende steht und eine Gruppe am unteren Ende steht, aber man kann nicht sagen, dass die Gruppe, die an der Spitze steht, gleich besser ist als die Gruppe, die am unteren Ende steht. Die oberen sind abhängig von den unteren und umgekehrt.
      ''Wenn ich nicht ich sein darf, wer sollte ich dann sein?''
      Marilyn Monroe
    • Aber aus diesem Denken entstammen aber Hierarchien und das kannst du nicht verleugnen. Sobald eine Gruppe fähiger ist als die andere, steht eine Gruppe über der anderen. Das mag dir nicht gefallen, ist aber in der Realität so.
      There is a greater darkness than the one we fight. It is the darkness of the soul that has lost its way. The war we fight is not against powers and principalities, it is against chaos and despair. Greater than the death of flesh is the death of hope, the death of dreams. Against this peril we can never surrender. The future is all around us, waiting in moments of transition, to be born in moments of revelation. No one knows the shape of that future, or where it will take us. We know only that it is always born in pain.
    • Eine Gruppe, die an der Spitze steht, ist nicht gleich stärker als eine Gruppe, die tiefer steht. Z. B. steht der Mensch am oberen Ende der Nahrungskette, ist aber von Kleinstlebewesen (Bakterien und Viren) abhängig. Diese können sogar den Menschen komplett auslöschen.
      ''Wenn ich nicht ich sein darf, wer sollte ich dann sein?''
      Marilyn Monroe
    • Es geht hier hauptsächlich um ein philosophisches Level, nicht um wer jetzt tatsächlich stärker oder schwächer ist. Und in der Auffassung derjenigen mit einer bestimmten Essenz, sind diese eben besser/stärker/höher als diejenigen ohne.
      There is a greater darkness than the one we fight. It is the darkness of the soul that has lost its way. The war we fight is not against powers and principalities, it is against chaos and despair. Greater than the death of flesh is the death of hope, the death of dreams. Against this peril we can never surrender. The future is all around us, waiting in moments of transition, to be born in moments of revelation. No one knows the shape of that future, or where it will take us. We know only that it is always born in pain.
    • Original von RDLA
      Es geht hier hauptsächlich um ein philosophisches Level, nicht um wer jetzt tatsächlich stärker oder schwächer ist. Und in der Auffassung derjenigen mit einer bestimmten Essenz, sind diese eben besser/stärker/höher als diejenigen ohne.


      Jetzt verstehe ich, worauf Du hinaus willst: Du meinst z. B. den Kampf zwischen Christen und Islamisten, wo jeder sagt, dass seine Religion, die einzig wahre Religion ist.

      Nur, worauf ich hinaus will, ist die klassische Evolutionstheorie, wo alle Lebewesen voneinander abhängig sind und wo alle Lebewesen ihre von der Natur vorherbestimmten Aufgaben haben und wo die am besten angepassten Lebewesen überleben.

      Um jetzt nochmal auf den Abbau von Gruppen, Schichten, Kasten etc. zurückzukommen:
      Wenn man wirklich alle Abgrenzungen abbauen würde, würde es ein komplettes Chaos geben. Man könnte z. B. keine Statistiken mehr aufstellen, weil man bei Statistiken immer den Durchschnittsbürger einer bestimmten Gruppe nimmt. Wenn man nun jeden einzelnen Bürger nehmen würde, würde man eine unübersichtliche Statistik haben, die keiner mehr lesen kann, weil es einfach zu viele Daten wären. Man bildet Gruppen zur Vereinfachung und zur Verallgemeinerung. Natürlich entstehen dadaurch Klischees und vorurteile. Das will ich gar leugnen. Sie entstehen aber - wie gesagt - nicht durch die Gruppenbildung als solches, sondern durch die Menschen innerhalb dieser Gruppe, die sich durch die Gruppe stärker fühlen, weil sie Rückendeckung haben.

      Ich gebe Dir auch Recht, dass nur derjenige in einer Gruppe aufgenommen werden kann, der bestimmte Voraussetzungen (z. b. Denken, Charaktereigenschaften, etc.) erfüllt. Diese verschiedenen Gruppierungen bilden sich dadurch, dass es keine Einheitsmenschen gibt, sondern Menschen mit unterschiedlichen Gedanken, Aussehen, Charakter etc. Und diese Menschen finden Menschen mit gleichen Interessen und schon hat man eine Gruppe.

      Aber da ist der Mensch nicht das einzige Lebewesen, dass so denkt. Beobachte mal andere Herdentiere: Auch hier findest Du Grüppchenbildung innerhalb der Herde.
      ''Wenn ich nicht ich sein darf, wer sollte ich dann sein?''
      Marilyn Monroe