W4E Politik Thread

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    Es gibt 643 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Zar.

    • Vielleicht kommts hier ja mal wieder zu ner Diskussion.
      Wie steht ihr zu diesem Thema:

      ardmediathek.de/ard/servlet/co…517136?documentId=8464492

      Der ehemalige Hauptschullehrer spricht einem Angehenden quasi aus der Seele. Tayfun Bademsoy zieht aus dem letzten Beitrag nur heraus, dass sie sich nicht respektiert fühlen, das finde ich mal extrem traurig!!
      Und er findet es gut, dass der Deutsche Mesut Özil für Deutschland spielt, denn die Ausbildung von ihm wurde ja hier bezahlt...
      Verdammte scheiße: Özils Eltern haben Migrationshhintergrund, aber er hat mit der Türkei ja mal überhaupt nix zu tun!
      Schaut euch doch mal unsere Jugend-Nationalmannschaften an. Die haben auch keinen Bezug mehr zum Heimatland ihrer Eltern oder sogar Großeltern. Und trotzdem werden sie in diesen Ländern dafür verachtet?? Ich bitte euch!
      ch fand die Runde trotzdem interessant. Sie hat zwar nicht wirklich was gebracht, aber mal aufgezeigt, woran es liegt! Es wird viel zu viel über die Vergangenheit und die Fehler gesprochen, die natürlich gemacht wurden, das hat ja auch Herr Buschkowsky immer wieder erwähnt. Trotzdem wird hier klar, eben genau durch diese Runde, dass immer am eigentlichen Thema vorbei geredet wird, vor allem von Leuten wie Nas oder Bademsoy.
      Vielleicht wird dadurch vielen einmal klar, was da überhaupt drin steckt in diesem Thema. Es ist nicht die Vergangenheit und nur teilweise die Gegenwart. Aber man darf die Leute mit Migrationshintergrund nicht nur in die Opferrolle stecken, wie Frau Nas oder Herr Bademsoy. Man muss auch mal etwas aussprechen können und dürfen, wie Herr Schenk, Frau Balci odereben auch Buschkowsky.
      Gut, "die Runde war der Hammer" ist schon etwas übertrieben, aber sie hat mal wieder gezeigt, worum es eigentlich nicht unbedingt gehen sollte. Aber gerade die 3 eben genannten haben gezeigt, dass man dieses Thema doch wirklich anders angehen könnte/sollte!
    • Schenk hat es eigentlich ganz gut auf den Punkt gebracht: Wer nach Deutschland kommt und hier leben will, hat bestimmte Rechte und Pflichten zu erfüllen. Pflicht Nr. 1 ist das Lernen der deutschen Sprache und die Anerkennung unserer Verfassung / Grundgesetz. Im umgedrehten Fall müsste sich ein Deutscher, der in die Türkei auswandert, auch dort integrieren und die Sprache des Landes erlernen.

      Buschkowsky hat schon in anderen Diskussionen darauf hingewiesen, dass man notfalls die staatlichen Leistungen kürzen oder sperren sollte für Leute, die sich nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren wollen. Unser Sozialsystem ist für Menschen in Notlagen da, aus die man nicht mehr alleine oder nur sehr schwer heraus kommt.

      Für mich spielt es keine Rolle ob jemand einen Migrationshintergrund hat oder nicht. Die Hauptsache ist, dass er die deutsche Kultur respektiert und einer geregelten Arbeit nachgeht. Wir sind ja gerade auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Und das in den nächsten Jahren immer stärker. Wer sich weigert die deutsche Sprache zu erlernen oder seine Pflichten für eine Einbürgerung nicht erfüllt, der hat auch kein Recht hier zu leben. Geschweige denn noch unser Sozialsystem zu nutzen. Es wird ja immer gerne auf den Sozialstaat geschimpft, aber wenn man auf Hilfe angewiesen ist, dann bekommt man sie hier meistens auch. In vielen anderen Staaten läuft die Integration bestimmt nicht besser, als bei uns.

      Wenn man jetzt nur noch mit dem Migrationshintergrund argumentiert, sollte man bedenken, dass sich viele dieser Familien seit den 50er und 60er Jahren in Deutschland aufhalten. Man kann die erste Generation, also die Gastarbeiter, als Migranten betiteln, aber doch keinen Bezug mehr zu Leuten herstellen, die hier geboren und / oder aufgewachsen sind. Wer hier geboren wurde ist für mich deutscher Staatsbürger. Unabhängig davon ob die Eltern aus dem Ausland kommen. Warum soll ein 15-jähriger Jugendlicher abgeschoben werden, der hier zur Welt kam, hier die Schule besucht und hier studieren will?

      Dass sich ein bestimmter Teil der Leute (meiner Ansicht nach nicht die Mehrheit) nicht in die Gesellschaft integriert hat, ist auch dem Versagen der Behörden zu zuschreiben. Sozialarbeiterstellen und Jugendclubs in Berlin wurden geschlossen, das Jugendamt verwaltet die "Problemfälle" nur, weil zu wenig Personal da ist, und die ganzen komplizierten Gesetze versteht eh wieder keiner. Die jungen Erwachsenen, deren Eltern oder Großeltern aus dem Ausland kamen, brauchen hier eine Perspektive, eine Ausbildung und das Gefühl respektiert zu werden. Aber das ist wieder mit Entgegenkommen verbunden: Wer hier respektiert werden will, muss sich den Respekt erarbeiten und kann ihn nicht verlangen. Deshalb ja Rechte und Pflichten. Für mich gibts da keinen Unterschied bzw. eine Trennung.
    • Ich kann deine Meinung nur unterstützen und ich bin ebenfalls deiner Meinung, was man oben ja auch raus lesen kann.
      Ich finde es nur extrem schade, dass gerade bei solchen Diskussionen, wie hier bei Anne Will die Leute so stark drauf beharren, dass doch die Deutschen so einen großen Fehler gemacht haben und immer noch Fehler machen und die Leute mit Migrationshintergrund in die Opferrolle gedrängt werden von genau den Leuten, die das eigentlich gar nicht wollen.
      Die Meinungen von Nas oder Bademsoy gehen mal überhaupt nicht. Nas haut sich selbst in die Pfanne: "Meine Tochter darf machen was sie will." - "Darf sie einen Minirock tragen?" - "Natürlich nicht!"...
      Genau dieses Engstirnige Denken bringt die Probleme und auch, wie es Buschkowsky beschreibt, das Problem, dass die Kinder unter sich bleiben. Es gibt ganze Viertel und damit Verbunden auch Schulen, in denen alles andere als Deutsch gesprochen wird. In Deutschland....
      Das ist ein extrem schwerwiegendes Problem mMn. Wenn man hier weiter kommt, ohne die Sprache zu können, dann hat man auch keinen Anreiz diese wirklich zu erlernen und es wird von Generation zu Generation so weiter gegeben, wie es scheinbar aktuell auch so der Fall ist!
      Das ist doch bei den Deutschen im Ausland genau so. Wie viele deutsche Auswanderer können denn die spanische Sprache in Mallorca? Sie müssen sie nicht lernen, weil sie mit Deutsch weit genug kommen.
      Aber das darf so nicht richtig sein. Wenn ich in einem Land bin, dann muss ich versuchen mich zu integrieren. Vor allem die Kinder, die hier geboren wurden. Sie sehen sich nicht als Deutsche, obwohl sie den deutschen Pass haben, zeigt ja auch der letzte Einspieler. Etwas übertrieben, aber dennoch ein Fingerzeig, wenn ihr mich fragt. Sie fühlen sich in dem Fall jetzt als Türken. Dagegen ist so nicht wirklich was einzuwenden, wenn es auch bedenklich ist, denn die Wurzeln sollte man sicher nicht verleugnen, aber ich finde einfach, dass man hier irgendwie eingreifen muss, denn sonst sind in 10 Jahren die Folgegenerationen, die eigentlich nicht mal mehr wissen, wie die Türkei wirklich aussieht (oder irgendein anderes Land), das gleiche Problem noch da ist...
    • Den Politik Thread würde ich gerne wiederbeleben wollen. Ich überlege mir mal in der nächsten Woche ein paar Themen für eine Diskussion. Vielleicht habt ihr jetzt auch ein Thema, das man hier diskutieren könnte.

      Für den Anfang einer Diskussion könnten vielleicht diese Fragen als Anregung dienen:

      - Wie wird es im Jahr 2012 mit dem Euro weitergehen? / Welche Finanzpolitischen Aspekte sind die richtigen, um den Euro zu retten? Sind die jetzigen Beschlüsse eine gute Lösung?
      - Wird es in Syrien eine politische und gesellschaftliche Wende geben?
    • Ich weiß nicht, ob es so gut hier rein passt aber es dreht sich um die NPD / Neonazis in Deutschland.
      Anonymus hat vor kurzem die Operation Blitzkrieg gestartet und zuerst viele deutsche rechtsradikale Seiten lahm gelegt.

      Danach posteten sie sehr viele Namen, Adressen und Telefonnummern von z.B. NPD Spendern oder Rechtsradikalen Foren. Gleichzeitig auch die Daten vom Thor Steiner Shop und deren Kunden.
    • Fukushima - 1 Jahr nach der Katastrophe

      2 Dokus über den Supergau und die Versuche der Atom Lobby die Katastrophe in ihrem wahren Ausmaß zu vertuschen bzw. klein zu reden

      Arte - Fukushima - Die Wahrheit hinter dem Super-GAU

      ZDF - ZDFzoom: Die Fukushima-Lüge

      Edit: Doku über die Strahlenbelastung um und in der Sperrzone von Fukushima

      3sat - Japan - Die Karte der Gefahren

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Christian ()

    • Ein paar Anregungen für eine Diskussion im Politik Thread. ;)


      Thema:
      Die Piratenpartei im deutschen Landtag - Wie ist die Zukunft der FDP?

      Die Piratenpartei ist nun bekanntlich auch im saarländischen Landtag vertreten, wohingegen die FDP auf nur 1,5 Prozent herabgesunken ist. Die Liberalen haben auch bundesweit an Wählerstimmen verloren. Worin seht ihr die Ursachen dafür? Ist es nur auf die Parteiführung zurückzuführen oder ist das Wahlprogramm für viele unattraktiv? Wissen eigentlich die Wähler wofür die Liberalen heute noch stehen?

      Wird die Piratenpartei in Deutschland längerfristig eine politische Zukunft haben, die über die 5 Prozent Hürde geht?
    • Ich finde es toll, dass die FDP für ihre Klientelpolitik so dermaßen abgestraft wird. Das soll für die anderen Parteien ein mahnendes Beispiel sein, sich gefälligst für die Bürger und nicht für Lobbyisten stark zu machen.

      Die Piraten kann ich nur schwer einschätzen ... ich finde es allerdings schade, dass die Sozialpolitik bei ihnen so kurz kommt. Großes Bla Bla um Internetfreiheit und Transparenz, aber für die Sozialpolitik wird nur ein bedingungsloses Grundeinkommen vorgeschlagen. Da erwarte ich von einer modernen Partei etwas mehr bei einem solchen Thema
    • Aus aktuellem Anlass schlage ich einmal vor, über Günter Grass' Gedicht zu sprechen, in dem er Israel scharf kritisiert.

      Hier das Gedicht, damit sich alle eine Meinung bilden können:

      Warum schweige ich, verschweige zu lange,
      was offensichtlich ist und in Planspielen
      geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
      wir allenfalls Fußnoten sind.

      Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
      der das von einem Maulhelden unterjochte
      und zum organisierten Jubel gelenkte
      iranische Volk auslöschen könnte,
      weil in dessen Machtbereich der Bau
      einer Atombombe vermutet wird.


      Doch warum untersage ich mir,
      jenes andere Land beim Namen zu nennen,
      in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten -
      ein wachsend nukleares Potential verfügbar
      aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
      zugänglich ist?


      Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
      dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
      empfinde ich als belastende Lüge
      und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
      sobald er mißachtet wird;
      das Verdikt "Antisemitismus" ist geläufig.


      Jetzt aber, weil aus meinem Land,
      das von ureigenen Verbrechen,
      die ohne Vergleich sind,
      Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
      wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
      mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
      ein weiteres U-Boot nach Israel
      geliefert werden soll, dessen Spezialität
      darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
      dorthin lenken zu können, wo die Existenz
      einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
      doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
      sage ich, was gesagt werden muß.


      Warum aber schwieg ich bislang?
      Weil ich meinte, meine Herkunft,
      die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
      verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
      dem Land Israel, dem ich verbunden bin
      und bleiben will, zuzumuten.


      Warum sage ich jetzt erst,
      gealtert und mit letzter Tinte:
      Die Atommacht Israel gefährdet
      den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
      Weil gesagt werden muß,
      was schon morgen zu spät sein könnte;
      auch weil wir - als Deutsche belastet genug -
      Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
      das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
      durch keine der üblichen Ausreden
      zu tilgen wäre.


      Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
      weil ich der Heuchelei des Westens
      überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
      es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
      den Verursacher der erkennbaren Gefahr
      zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
      gleichfalls darauf bestehen,
      daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
      des israelischen atomaren Potentials
      und der iranischen Atomanlagen
      durch eine internationale Instanz
      von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.


      Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
      mehr noch, allen Menschen, die in dieser
      vom Wahn okkupierten Region
      dicht bei dicht verfeindet leben
      und letztlich auch uns zu helfen.

      [url=http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/2/0,3672,8506370,00.html]Quelle[/url]


      Meine Meinung:
      Ich finde den Ansatz von Grass Diskussion längst überfällig. Israel ist keinesfalls der besonnene demokratische Staat, der in allein Medien so oft suggeriert wird, sondern geht diese Demokratie immer weiter Richtung jüdischem Gottesstaat.
      Auch wenn der Iran immer der Buhmann des Westens ist, kann man Israel eine kriegstreiberische Politik nicht absprechen - und zwar unter dem Deckmantel der Verteidigung. Israel braucht sich ob des Hasses, den sie in der Region ausgelöst haben auch nicht wundern - ebensowenig der Westen, der Israels Okkupationspolitik von fremden Ländereien fördert und unterstützt.
      Sagt jemand etwas gegen Israel, wird er gleich als Nazi oder Antisemit beschimpft und verunglimpft, dabei hat Israel, wenn sie je Narrenfreiheit aufgrund der schrecklichen Ereignisse des Holocausts hatten längst aufgebraucht! Das jetzige Israel ist in seiner Expansionspolitik nicht besser als jede andere Diktatur, die Krieg um Land geführt hat.
      Schlagen wir den Bogen zurück zu Grass: Ja sein Gedicht ist provokant, und ja Irans Staatspräsident leugnet den Holocaust, aber Israel ist niemand mehr den man aufgrund seiner Vergangenheit mit Samthandschuhen anfassen sollte! Die verdienen vielmehr einen Tritt in den Hintern die okkupierten Gelände endlich zurück zu geben und die Gründung eines Palästinenserstaates zuzulassen. Sperrt sich Israel weiter und versäumt es die von der Israellobby viel zu stark beeinflusste USA ein Machtwort zu sprechen, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Region erneut in Flammen steht.
      Günter Grass hat, wie ich finde eine Diskussion angestoßen, die wirklich nötig war und ich würde mir von Politikern und Medien eine objektivere Beurteilung wünschen. Seine Vergangenheit und das fehlende Erwähnen des Holocausts mögen problematisch sein, doch letzteres kommt mir mittlerweile als Pauschalentschuldigung für sämtliche Missetaten Israels vor.
      Da ist es im Grunde kein Wunder das ein Ahmadinedschad diese Argument, durch die Leugnung des Holocausts (auch wenn das arg plumb ist) zu entkräften.
      Und zu den Aussagen Ahmadinedschads muss man auch sagen, dass es immer noch mit Vorsicht zu genießen ist, was übersetzt wird. Einmal schon musste die ARD einen schweren Übersetzungsfehler bei den gemachten Aussagen zugeben - auch Englisch und Französisch wird im Fernsehen nur sinngemäß und nicht wortwörtlich übersetzt. Ich bin wahrlich ein Medien-Verschwörungstheoretiker, erhoffe mir aber auch auf diesem Feld in Zukunft bessere Arbeit der Medien.
      WWE Tippspielsieger 2013!
    • Ich halte das Gedicht für angebracht und ganz und gar nicht Antisemitisch, so wie es in vielen anderen Medien dargestellt oder angedeutet wird. Gerade aus Deutscher Sicht sollte man sich ganz genau überlegen an wen und wofür man jede Art von Waffen liefert, auch wenn es um Israel geht. Es gibt immer zwei Seiten der Medaillie, man kann nicht immer einem Staat alles in die Schuhe schieben. Außerdem ist Israels Geheimdienst auch nicht gerade zimperlich. Hier nur ein Beispiel aus diesem Jahr:

      Israelische Quelle bezeichnet Mossad für den Terroranschlag von Teheran verantwortlich
      18. 01. 2012 | Von: Konrad Hausner

      Mehrere israelische Zeitungen berichten, unter Verweis auf die Sunday Times, dass der Mordanschlag auf den iranischen Wissenschaftler Mostafa Ahmadi Roshan von Mossad-Agenten ausgeführt wurde. Es sei das Ziel derartiger Anschläge, den Wiederaufbau der Nuklearanlagen nach einem bevorstehenden Bombenangriff zu erschweren. Von offizieller israelischer Seite wird die Verantwortung für den Anschlag weder bestätigt noch dementiert. Hohe Militärangehörige machen gleichzeitig aber kein Geheimnis daraus, dass Mordanschläge im Iran in ihrem Interesse liegen.

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      Der Anschlag auf den stellvertretenden kaufmännischen Direktor der Uran-Anreicherungsanlage in Natans, am 11. Januar, zeigt alle Kriterien einer Geheimdienst-Operation. Die Gewohnheiten des 32-jährigen Wissenschaftlers müssen bestens bekannt gewesen sein. Unter Verweis auf einen Artikel in der Sunday Times, der sich wiederum auf israelische Quellen beruft, berichtet Haaretz von einem Kontrollraum in nächster Nähe, von dem aus Mostafa Ahmadi Roshan beobachtet wurde, als er, zusammen mit seinem Chauffeur und Leibwächter, sein Auto bestieg, um den Weg zur Arbeit anzutreten. „Es gibt keinen Spielraum für Fehler“, wird der namentlich nicht genannte israelische Informant zitiert. „Jedes Versagen bringt naturgemäß nicht nur ein Risiko für die ausführenden Agenten mit sich, es könnte die Sache zu einem internationalen Skandal ausweiten.“ Dementsprechend sollen mehrere israelische Agenten mit der Beobachtung der Umgebung, des Hauptquartiers des iranischen Geheimdienstes sowie dem Abhören des Polizeifunkverkehrs beauftragt gewesen sein. Der eigentliche Mörder näherte sich schließlich mit einem Motorrad dem Fahrzeug des Wissenschaftlers und brachte die todbringende Bombe mit einem Magnet an der Außenseite an. Bisherigen Berichten zufolge, gelang ihm die Flucht unerkannt. Der israelischen Quelle zufolge, handelt es sich bei diesem Anschlag um den „Vorboten eines Militärschlages“.

      Während die Jerusalem Post auf die offizielle Darstellung Israels verweist, die eine Verantwortung für den Anschlag weder bestätigt noch dementiert, finden, durch zwei hohe Militärangehörige ausgesandte, verschlüsselte Botschaften Erwähnung, die in das besagte Bild passen würden. Einer der beiden, Militärsprecher Brigadegeneral Yoav Mordechai, erklärte auf seiner Facebook-Seite, dass er zwar nicht wüsste, wer den iranischen Wissenschaftler ermordet hätte, dass er ihm aber auch mit Sicherheit keine Träne nachweine. Generalstabschef Generalleutnant Benny Gantz erklärte vorige Woche vor der Knesset, dass 2012 ein „kritisches Jahr“ für Teheran sei und dass es mehr „unnatürliche Ereignisse“ geben werde.

      Zwar liegt die Offenlegung der israelischen Atomgeheimnisse bereits 25 Jahre zurück, doch war es auch damals die Sunday Times, durch welche die detaillierten Informationen, die vom israelischen Nuklear-Experten Mordechai Vanunu ins Ausland geschmuggelt wurden, Veröffentlichung fanden. Wenige Tage vor Erscheinen der Ausgabe am 5. Oktober 1986 wurde Vanunu durch eine, als amerikanische Touristin getarnte, Mossad-Agentin nach Rom gelockt, von wo aus er nach Israel entführt wurde. Obwohl er die gesamte Strafe wegen Hochverrats abgebüßt hat und am 21. April 2004 aus dem Gefängnis entlassen wurde, ist es Mordechai Vanunu für den Rest seines Lebens nicht erlaubt, Israel zu verlassen oder auch nur mit Ausländern Gespräche zu führen.
    • Neu Reaktionen zu zum Grass Gedicht:

      TV-AUFTRITT NACH IRREM ISRAEL-GEDICHT
      Jetzt geht Günter Grass auf alle los
      06.04.2012 — 00:01 Uhr
      Die Kontroverse um das irre Israel-Gedicht von Günter Grass wird immer heftiger.
      Der Literaturnobelpreisträger wehrte sich in mehreren Interviews gegen die Welle der Kritik, die er mit dem umstrittenen Gedicht „Was gesagt werden muss” ausgelöst hat.
      „Ich werde hier an den Pranger gestellt”, jammert Grass und weist den Vorwurf des Antisemitismus zurück.
      JETZT GEHT GRASS AUF ALLE LOS!
      „Der Vorwurf des Antisemitismus ist von einer verletzenden Gehässigkeit ohnegleichen,“ sagte Grass dem Sender 3sat.
      Doch seine Kritiker legen nach. Vor allem in Israel sorgt Grass für helle Empörung!
      NETANJAHU GREIFT GRASS AN
      Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußert scharfe Kritik an Grass.
      „Die schändliche moralische Gleichstellung Israels mit dem Iran – einem Regime, das den Holocaust leugnet und mit der Vernichtung Israels droht – sagt wenig über Israel, aber viel über Herrn Grass aus”, erklärte Netanjahu.
      „60 Jahre lang hat Herr Grass seine Vergangenheit als Mitglied der Waffen-SS verschwiegen”, so Netanjahu. „Daher überrascht es nicht, dass er den einzigen jüdischen Staat auf der Welt als größte Bedrohung für den Weltfrieden ansieht und ihm sein Recht auf Selbstverteidigung abspricht”.
      KOMMENTAR

      MATHIAS DÖPFNER
      Der braune Kern der Zwiebel
      Eine ähnliche Reaktion kommt von Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Am Rande einer Lesereise nach Tschechien sagte sie in Prag, Grass solle sich lieber zurückhalten:
      „Er ist ja nicht ganz neutral. Wenn man mal in der SS-Uniform gekämpft hat, ist man nicht mehr in der Lage, neutral zu urteilen.”
      Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, schrieb in einem Gastbeitrag für „Handelsblatt Online”, Grass' Gedicht sei ein Pamphlet von Hass und Hetze.
      „Günter Grass hat zwar die Waffen-SS verlassen. Aber offenbar hat die Judenfeindschaft der Waffen-SS Günter Grass doch niemals verlassen”, schrieb Graumann.
      Heftige Kritik gab es auch aus der Politik und aus den Kirchen.
      Der Präsident der Akademie der Künste in Berlin, Klaus Staeck, sagte dagegen der „Mitteldeutschen Zeitung”: Man muss ein klares Wort sagen dürfen, ohne als Israel-Feind denunziert zu werden.”
      Die „reflexhaften Verurteilungen als Antisemit” empfinde er als nicht angemessen.
      Der 84-Jährige hatte mit der am Mittwoch in verschiedenen Zeitungen veröffentlichten wirren Poesie eine heftige politische Debatte im In- und Ausland entfacht
      In dem umstrittenen Gedicht wirft Grass der „Atommacht Israel” vor, mit seiner Iran-Politik den Weltfrieden zu gefährden. Zudem kritisiert er die deutsche Haltung in der Frage und prangert U-Boot-Lieferungen an Israel an.
      IM WORTLAUT

      GÜNTER GRASS
      „Was gesagt werden muss“
      In Interviews mit dem NDR und 3sat verteidigte er sein irres Gedicht. „Der Tenor durchgehend ist, sich bloß nicht auf den Inhalt des Gedichtes einlassen, sondern eine Kampagne gegen mich zu führen und zu behaupten, mein Ruf sei für alle Zeit geschädigt”, sagte er dem NDR. Gegenüber dem Sender 3sat sagte er nach dessen Angaben, widerrufen werde er auf keinen Fall.
      Grass sagte gestern, es helfe Israel „überhaupt nicht”, bestimmte Themen zu tabuisieren. Die Lieferung eines sechsten deutschen U-Bootes an das Land sei nun einmal „eine falsche Form der Wiedergutmachung”.
      Ferner erklärte der Schriftsteller zu dem Echo auf sein Gedicht, es sei ihm aufgefallen, „dass in einem demokratischen Land, in dem Pressefreiheit herrscht, eine gewisse Gleichschaltung der Meinung im Vordergrund” stehe. Angst vor Beifall von der falschen Seite, etwa von der rechtsextremen NPD, habe er nicht. „Dann wäre einem ja gleich das Maul versperrt, daran habe ich mich nie gehalten.”







      Habe gerade ein Twitter Video von Obama gesehen wie er Rommney´s Aussagen wiederlegt.

      [YOUTUBE]dM9DVC7kd7s[/YOUTUBE]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Savage R.i.p. ()

    • Wenn ich das lese, ist mir mal wieder klar, wie wenig Ahnung viele Leute von Geschichte haben.
      Die Waffen SS war weniger an den Völkermordaktionen der SS beteiligt und auch wenn sei beteiligt waren - nicht viel mehr als die Wehrmacht. Man konnte sich auch nicht aussuchen, in welche Division man gesteckt wurde. So kamen viele Freiwillige eben zur Waffen SS und später eben auch ganz normale Leute, da die Verluste derjenigen Divisionen besonders hoch waren.
      Also Grass nur zu verteufeln weil er in der Waffen SS war, ist genauso falsch wie töricht. Das wäre so, als würde man jeden einzelnen Wehrmachtssoldaten an den Pranger stellen, nur weil er in der Wehrmacht war.
      WWE Tippspielsieger 2013!
    • Ich find die Reaktion auf das Grass-Gedicht erschreckend. Halte ich die Aussage des Gedichtes als pro-israelisch eingestellte Person für überzeichnet und schwachsinnig? Natürlich, aber die Art und Weise wie mit der Meinungsäußerung einer Person hier umgegangen wird, ist unter aller Sau.

      Seine Kernaussagen sind:
      - Israel handelt unnötig aggressiv.
      - Deutschland sollte an so handelnde Länder keine Waffen liefern.
      - Der Iran ist nicht so gefährlich wie er gemacht.
      - Auch Israels Nuklearwaffen müssen kontrolliert werden.

      Und diese Aussagen hat man gefälligst zu akzeptieren, egal, ob man sie für Nonsense hält (für mich sind das alle vier). Einem aufgrund solcher Aussagen zu unterstellen, er sei Antisemit, ist ekelhaft.
      "I hate bottle episodes!" - Abed Nadir

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Geeps ()

    • Akzeptieren muss man Grass' Aussagen auf alle Fälle, denn das ist ja seine eigene Meinung, die er hier auch frei äußern kann. Deshalb gibt es ja das Grundrecht auf Meinungsfreiheit. Aber mir kommt es generell so vor, dass man - auch sieben Jahrzehnte nach dem Holocaust - sich als Deutscher beim Thema Israel zurückzuhalten hat und man für einige Leute doch noch Schuld an den Verbrechen der Nazi Zeit hat. Grass hat eben ein Tabu gebrochen und als Deutscher den Staat Israel kritisiert. Warum auch nicht? Was ist mit der Siedlungspolitik, der Situation im Gaza Streifen oder die Raketenangriffe auf den Libanon? Soll man das alles totschweigen und nicht drauf reagieren?

      Wenn es um Israel und Kritik aus Deutschland geht, kommt doch gleich wieder die Assoziation mit der Zeit von 1933 bis 45. Ich bin ja strikt gegen das Vergessen und halte es für zwingend notwendig, an das zu erinnern, was damals passiert ist, doch man kann doch beim besten Willen nicht mehr von einer Schuld sprechen, wenn die Kritik von Leuten z.B. aus unserer Generation kommt. Ist so mein Eindruck den ich habe, wenn das in den Medien oder auch im privaten Umfeld mal thematisiert wird. Immer wieder der Bezug Israel - Deustch - Holocaust. Die Situation im Gaza-Streifen und mit Palästina ist für mich ein Krieg. Was soll es auch anderes sein? Ich behaupt mal, dass es in Deutschland mehr Menschenrechte gibt, als im Nahen Osten. Und dazu zählt nun mal auch Israel.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von The Crusher ()

    • Dieses "Gedicht" war schlecht, als Meinungsäußerung platt. Herr Grass rudert ja schon wie ein Weltmeister...

      Ich möchte betonen, dass hier ein Unterschied besteht zwischen Deutschland und seiner Wenigkeit. Günther mag es nicht wenn er allzu lange unbeachtet bleibt, leider kann er mit fortschreitendem Alter kaum noch qualitativ wertvolles abliefern. Wäre nicht weiter schlimm, würde nicht plötzlich so ein Medien-Hype losbrechen. Nebenbei...wir alle überleben es, wenn wir nicht nach Israel reisen dürfen...oder? Ebenso verhält es sich mit einer Kritik am Staat Israel...dieser überlebt es ebenso wenn Günther Grass "Kritik" äußert.

      Nur eine Frage an Crusher - was genau sollte man nicht vergessen? Oder an was erinnern? Beides ist schlicht nicht möglich für die Nachkriegsgeneration. Sicher können wir Betroffenheit simulieren...aber ob dies irgendwem gerecht wird ist fraglich.
      Sora kara ochite kuru no wa
      are wa ame dewa nakute.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DarkSavier ()

    • Hi, würdest du statt nur der Karikatur, eine Frage oder Intention die du damit erreichen willst stellen/zeichen. Das Bild an sich bringt keine Diskussionskultur in diesen Thread, das Thema an sich, der Rettungsschirm ist aber sehr brisant und breitfächig. Von daher, Intention bringen oder Frage stellen und es kann losgehen. Ich habe voll Bock auf solche Diskussionen...


    • Ganz so einfach ist das halt alles nicht. Man muss auch bei dem Rettungsschirm mehrere Faktoren berücksichtigen die für bzw. gegen einen solchen Eingreif in die Finanzwirtschaft eines Landes sprechen. Für heute habe ich aber keine Zeit mehr das nen bisschen auszuweiten, weil ich jetzt gleich mit dem Kämpfenden Iren auf ein Sommerfest bei uns im Ort gehe.