Original von Pauleta
England muss jetzt die Zeche zahlen für den brutalen Infrastrukturabbau unter Thatcher. Außerdem ist England halt einfach ein bankenland. die Finanzindustrie müsste in England an die 20% des BIP ausmachen, das kann halt fast nicht gut gehen, lässt sich im Nachhinein aber wohl nur noch bedingt reparieren.(Wie ja auch bei Irland)
Die große Frage ist aber halt, inwieweit sich die einzelnen Euro Länder noch trennen lassen, weil gerade Deutschland mit seinem riesigen Außenbeitrag ist extrem abhängig von der wirtschaftlichen Stabilität in anderen ländern. Und der Stabilität der Gemeinschaftswährung.
Das Problem bei England ist doch viel tiefgreifender. Man muss doch nur mal sehen, wie andere Länder mit ähnlichem Bankensystem umgehen!
Alle meckern über Japan mit einer Verschuldungsqoute von rund 250 Prozent. Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass Japan rund 1,2 Billionen Dollar an Reserven hält (die zweitgrößten der Welt). Kein Wunder das Europa in Japan so massiv gebetelt hat, doch bitte in Euro-Staatsanleihen zu investieren.
Die Schweiz (auch mit Vorsicht zu genießen) hält immerhin Reserven von 0,47 Billionen Dollar. Damit Top 5.
Dann GB - Staatsreserven von 0,06 Billionen Dollar!!! Wie gesagt muss man sehen welches Risiko sich aber dahinter verbirgt. Deutschland hat natürlich weniger Reserven, aber längst auch nicht so ein massives Bankenproblem.
Die Briten hatten sich selbst eine Kernkapitalqoute von 9-10 Prozent für Ihre Banken auferlegt, ansonsten springt der Staat ein - das kann er garnicht. Und in der Folge haben englische Banken dann ja gewissermassen die Kreditrichtlinien geschärft, was gut ist... Nun aber weicht man die auf, weil das ja bedeutet das die Wirtschaft sich trüben würde - was eigentlich lediglich eine Bereiningung wäre...
Das ist riskant und lustig zugleich. England wollte massiv eine strenge Bankenaufsicht und hat gerade Deutschland ein zu lasches Vorgehen vorgeworfen, nun lockert man selbst die Regeln wieder, was auch zeigt das in England nichts mehr zu kontrollieren ist!
Auf mich wirken die Rettungskonzepte Griechenlands etwas wie eine verzögerte und geordnete Insolvenz, um die Abschreibungen maximal zu reduzieren, weil eine weitere Bankenrettung unangenehm werden könnte.
Denn die Sparauflagen(so notwendig sie natürlich grundsätzlich sind) helfen der griechischen Wirtschaft kein Stück weiter, und genau das muss dringend passieren.
Die Märkte sind halt wahnsinnig unzuverlässig und unberechenbar, im Moment haben sie Vertrauen in die Stabilisierungsbemühungen, aber dummerweise ist das halt eine Herde, und wenn genug in Panik geraten, gehts wieder von vorne los.
Das ganze ist längst eine Insolvenz! Das war sie spät. damit das ein Schuldenschnitt privater Gläubiger fällig wurde... Noch dazu lebt man von Hilfsmaßnahmen. Wir befinden uns längst in einer geregelten Insolvenz - und zu der gibt es auch keine Alternativen! Griechenland ist Pleite und muss abgewickelt werden ohne zu großen Schaden für das Gesamtsystem...
Das geht nur, wenn ein weiterer Gläubigerschnitt vorgenommen wird und wenn das ausufernde sozialsystem in Griechenland endlich gereinigt wird! Es gibt keine Alternativen!
Deutschland hat bisher die Krise noch verhältnissmäßig gut weggesteckt, was aber teilweise einfach an der Abwertung des euros und der Exportabhängigkeit lag, seit der Euro sich wieder stabilisiert, werden die Prognosen schlechter.
Und dann hat man ja auch nicht wenig ins Geschäft gesteckt, um den Konsum stabil zu halten. Die Abwrackprämie zum Beispiel.
Du zieht falsche Schlüsse. Die jetzigen Kosmetikarbeiten an den Prognosen haben nichts mit der Stabilisierung des Euros zu tun (und dessen Aufwertung). Damit würdest Du dir ja zum ersten Post hin selber wiedersprechen...
Deutschland an sich hat die Krise gut überwunden, wenn man bedenkt das es diese seit 2008 ja gibt.
Mir stellt sich mittlerweile einfach die Frage, wie lange BWler den Staatshaushalt noch schönrechnen können. Man hat in 50 Jahren unvorstellbare Schuldenberge angehäuft, die nie zu bezahlen sind, genau wie alle anderen großen westlichen Staaten. Wäre nicht genau jetzt der Moment, sich mal grundlegen Gedanken zu machen, wie der Staat seine Kernaufgaben erfüllen und finanzieren kann, ohne sich in finanzielle Abhängigkeit zu begeben? Und genau das passiert ja überhaupt nicht. Sparauflagen und Steuererhöhungen, aber beides ist weder neu noch hat es jemals die Problematik gelöst.
Die Welt wird nicht einfacher. Ressourcen werden knapp, Die Staaten mit den Ressourcen entdecken teilweise ihr Selbstvertrauen oder richten sich einfach so anti-westlich aus (Südamerika, Nordafrika), in Deutschland sidn millionen Menschen im hamsterrad von Arbeitsmaßnahmen gefangen, während das Rentensystem sich Day to Day nach dem Schneeballsystem finanziert und der Staat reduziert seine Ausgaben drastisch und ist trotzdem immernoch vollkommen überfordert damit, seine Schulden zu zahlen.
Die größte Ressource, die Bildung, scheint auch nur noch Mittelmaß zu sein, wobei man da vielleicht noch 10 Jahre warten muss, bis zu einem vernünftigen Urteil.
Oder man schaue sich die großen Bauprojekte der letzten Jahre an. natürlich haben nur die im SCheiterungsprozess befindlichen größere Medienaufmerksamkeit bekommen, aber trotzdem sit doch sowohl Stuttgart 21 als auch BER ein Offenbarungseid, sowohl was die Fähigkeit unserer politiker zur Kostenkalkulation angeht, als auch wie effektiv man Dinge so richtig scheiße planen kann.
Na ich glaube dein Blick ist etwas zu düster geprägt... In Deutschland bemerkt man doch wie sehr Reformen (in der Schröder Zeit noch umgesetzt) jetzt wirken... Wäre 2008 die Krise nicht gekommen, würde Deutschland längst Schulden abbauen...
Bereits jetzt sind wir mehr als nah dran, dass der Haushalt ausgeglichen wird!
Unserer Rentsystem hat Reserven angehäuft von fast 30 Millarden Euro!!! Dadurch konnte die Rentversicherung auf unter 19 Prozent gesenkt werden, was wiederum ein positives Signal für den Arbeitsmarkt ist. Insofern kann man auf einen stärkeren Binnenmarkt hoffen! Auch die Lohnstückkosten werden so günstiger (was es für Südeuropa natürlich schwerer macht...).
Unsere Krankenkassen haben inzwischen fast 24 Millarden angehäuft - Wodurch bei gleichbleibender Wirtschaftslage die Beiträge sinken könnten. Festzuhalten bleibt daher, dass zumindest keine Löcher m,ehr gestopft werden müssten...
Wenn man das ebenfalls mit dme britischen System vergleicht, zeigt sich ein weiteres Dilema der Briten an... Die Briten haben europäisch gesehen die meiste Altersarmut, weil Ihr System auf private Zusatzabsicherungen beruhte... Gerade jene Fonds zeigten die immer höher aufgeworfenen Blasen an.
Das Gesundheitssystem steht in GB vor dem Kollaps...
Wenn man ein Land bewerten will, dass muss man dies ganz tun und da steht Deutschland im internationalen Vergleich nun mal gut da, weil es die Hausaufgaben gemacht hat. Jetzt müssen wir die natürlich weiter machen. Aber es ist deutlich erkennbar, dass Deutschland in vielen Dingen die Finanzen im Griff hat und kurz davor steht einen ausgeglichenen Haushalt auf soliden Füssen auf die Beine zu stellen...
1. Vorsitzender des Anti-Wolfsburg-Club