20 Jahre Mauerfall-Zeit für Rückblicke
In zwei Wochen, am 09.11.2009, ist es also soweit: Der Mauerfall jährt sich zum 20. Mal. Für viele Menschen ist dieses Datum auch heute noch ein wichtiges Ereignis in ihrer Biografie. Aufbruch, Umbruch, Wendejahre, Neubeginn, friedliche Revolution - das sind nur wenige Worte, die die Jahre 1989/1990 beschreiben. Millionen Deutsche leben seit 20 Jahren vereint, in Frieden und ohne Diktatur durch Partei- und Staatsführung. 40 Jahre DDR Geschichte gehen jedoch an keinen Menschen spurlos vorrüber. Jeder, der die Wende bewusst miterleben durfte, wird in dieser Zeitspanne von Mai bis November 2009 selbst in Erinnerungen versinken. Dieser Thread soll ein paar Anregungen geben, zum diskutieren einladen, Erinnerungen austauschen oder persönliche Geschichten aus der DDR erzählen.
Ich bin ein Kind der Wende, war also noch nicht im Erwachsenenalter als die Mauer fiel. Ich kann mich dennoch aber an viele Sachen aus meiner Kindheit erinnern. Die DDR hat sich sehr stark um die Jugend bemüht, was man vor allem an den zahlreichen Veranstaltungen und Festen bemerken konnte. Mein Vater brachte mich zur GST (Gesellschaft für Sport und Technik), die man heute leider als Propaganda-Organisation diffamiert. Hier konnte ich mein Schwimmabzeichen ablegen, mein Vater seinen Führerschein und Tauchschein machen. Beliebt waren vor allem die Ausgrabungen und Zeltlager in der Region. Ich lebte vor der Wende im Nordosten von Brandenburg. Wir sind mehrmals im Jahr rausgefahren und haben auch schöne archäologische Funde gemacht. Manche davon liegen heute noch im Museum der Stadt Prenzlau. Ich kann mich an das jährliche Neptun-Fest, an den Fasching und an das Weihnachtstauchen erinnern. Ach ja, an den Laternenumzug natürlich auch. Was mir an Freizeitmöglichkeiten noch einfallen würde, könnte den Rahmen dieses Threads sprengen. Mit der Einschulung kam ich zur FDJ (Freie Deutsche Jugend). Als Jungpionier bekam ich ein weißes Hemd mit einem blauen Halsband. Dazu eine blaue Mütze. Zum Thälmann-Pionier reichte es nicht mehr, da die Mauer fiel. Mein Vater war Thälmann-Pionier, die ein rotes Halsband trugen.
Mit der Übernahme der Staats-und Regierungsgeschäfte durch Erich Honecker 1971 brach praktisch eine neue Ära in der DDR an. Alles veränderte sich schlagartig. Auch die Ausdrucksweise für manche Gegenstände. So bezeichnete man eine Fahne als "Winkelement". Ich kann mich an die ganzen Staatsfahnen erinnern, die jedes Jahr zum 07. Oktober aufgezogen wurden. Manche Straßenzüge waren ja voll davon. Der 01. Mai und der 07. Oktober - an diesen beiden Tagen hieß es in der DDR Pomp und Feiern. Ach was waren das für Umzüge, die man als Kind miterleben durfte. Eine Leidenschaft von mir seit früher Kindheit war das Interesse für Geschichte. Aber die Geschichtsbücher konnte man nach 1990 ohnehin entsorgen. Auf einen Schlag mussten etwa die Lehrer in unserer Schule neue Sachverhalte lernen. Ich sage euch, vorher lernste pausenlos den Sozialismus und dann kommt der Klassenfeind und will dir was lehren. Von den Bildern des 09.11.1989 ist mir vor allem die Masse an Menschen auf der Mauer in Erinnerung geblieben. Natürlich auch ein Günther Schabowsky. Jeder verbindet mit der DDR seine eigenen Erfahrungen. Darunter wird ein Großteil auch schlechte bis sehr schlechte Geschichten zu erzählen haben.
In diesen Zeiten des Jubiläums wäre es sehr schön, wenn auch andere User meine Erinnerungen teilen könnten. Schreibt eure Erfahrungen und Meinungen auf. Für viele, die den Umbruch nicht miterlebt haben, wird es sicher interessant werden.
In zwei Wochen, am 09.11.2009, ist es also soweit: Der Mauerfall jährt sich zum 20. Mal. Für viele Menschen ist dieses Datum auch heute noch ein wichtiges Ereignis in ihrer Biografie. Aufbruch, Umbruch, Wendejahre, Neubeginn, friedliche Revolution - das sind nur wenige Worte, die die Jahre 1989/1990 beschreiben. Millionen Deutsche leben seit 20 Jahren vereint, in Frieden und ohne Diktatur durch Partei- und Staatsführung. 40 Jahre DDR Geschichte gehen jedoch an keinen Menschen spurlos vorrüber. Jeder, der die Wende bewusst miterleben durfte, wird in dieser Zeitspanne von Mai bis November 2009 selbst in Erinnerungen versinken. Dieser Thread soll ein paar Anregungen geben, zum diskutieren einladen, Erinnerungen austauschen oder persönliche Geschichten aus der DDR erzählen.
Ich bin ein Kind der Wende, war also noch nicht im Erwachsenenalter als die Mauer fiel. Ich kann mich dennoch aber an viele Sachen aus meiner Kindheit erinnern. Die DDR hat sich sehr stark um die Jugend bemüht, was man vor allem an den zahlreichen Veranstaltungen und Festen bemerken konnte. Mein Vater brachte mich zur GST (Gesellschaft für Sport und Technik), die man heute leider als Propaganda-Organisation diffamiert. Hier konnte ich mein Schwimmabzeichen ablegen, mein Vater seinen Führerschein und Tauchschein machen. Beliebt waren vor allem die Ausgrabungen und Zeltlager in der Region. Ich lebte vor der Wende im Nordosten von Brandenburg. Wir sind mehrmals im Jahr rausgefahren und haben auch schöne archäologische Funde gemacht. Manche davon liegen heute noch im Museum der Stadt Prenzlau. Ich kann mich an das jährliche Neptun-Fest, an den Fasching und an das Weihnachtstauchen erinnern. Ach ja, an den Laternenumzug natürlich auch. Was mir an Freizeitmöglichkeiten noch einfallen würde, könnte den Rahmen dieses Threads sprengen. Mit der Einschulung kam ich zur FDJ (Freie Deutsche Jugend). Als Jungpionier bekam ich ein weißes Hemd mit einem blauen Halsband. Dazu eine blaue Mütze. Zum Thälmann-Pionier reichte es nicht mehr, da die Mauer fiel. Mein Vater war Thälmann-Pionier, die ein rotes Halsband trugen.
Mit der Übernahme der Staats-und Regierungsgeschäfte durch Erich Honecker 1971 brach praktisch eine neue Ära in der DDR an. Alles veränderte sich schlagartig. Auch die Ausdrucksweise für manche Gegenstände. So bezeichnete man eine Fahne als "Winkelement". Ich kann mich an die ganzen Staatsfahnen erinnern, die jedes Jahr zum 07. Oktober aufgezogen wurden. Manche Straßenzüge waren ja voll davon. Der 01. Mai und der 07. Oktober - an diesen beiden Tagen hieß es in der DDR Pomp und Feiern. Ach was waren das für Umzüge, die man als Kind miterleben durfte. Eine Leidenschaft von mir seit früher Kindheit war das Interesse für Geschichte. Aber die Geschichtsbücher konnte man nach 1990 ohnehin entsorgen. Auf einen Schlag mussten etwa die Lehrer in unserer Schule neue Sachverhalte lernen. Ich sage euch, vorher lernste pausenlos den Sozialismus und dann kommt der Klassenfeind und will dir was lehren. Von den Bildern des 09.11.1989 ist mir vor allem die Masse an Menschen auf der Mauer in Erinnerung geblieben. Natürlich auch ein Günther Schabowsky. Jeder verbindet mit der DDR seine eigenen Erfahrungen. Darunter wird ein Großteil auch schlechte bis sehr schlechte Geschichten zu erzählen haben.
In diesen Zeiten des Jubiläums wäre es sehr schön, wenn auch andere User meine Erinnerungen teilen könnten. Schreibt eure Erfahrungen und Meinungen auf. Für viele, die den Umbruch nicht miterlebt haben, wird es sicher interessant werden.