"Wrestling in Germany" - Deutschlands erster Wrestling-Newsletter

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    • "Wrestling in Germany" - Deutschlands erster Wrestling-Newsletter

      "Wrestling in Germany" - Deutschlands erster Wrestling-Newsletter

      Die Geschichte der Athletikzeitschriften, Newsletter und Wrestlingmagazine hat in Mitteleuropa bereits eine lange Tradition, die im Wesentlichen mit der 1880 von Viktor Silberer gegründeten “Allgemeinen Sportzeitung Wien” begann. Sie war die erste Sportzeitung in Europa die viele Bereiche, auch den Ringkampf und das Gewichtheben, abdeckte. Eine Spezialisierung auf den deutschen Athletikbereich unternahm zuerst der Düsseldorfer “Artist” und dann die 1892 von Josef Haupt in München formierte “Internationale Illustrierte Athletenzeitung”. Hier kam der Ringkampf besonders stark zur Geltung, obwohl das Wort “Wrestling” in Deutschland noch für Jahrzehnte unbekannt blieb.

      Die Basis für eine informelle Gestaltung des Wrestlings nach Kriegsende 1945 legte zuerst der aus Königsberg, Ostpreußen stammende Gerhard Schäfer. Er veröffentlichte 1967/68 zwei auf Schreibmaschine getippte DIN A4 Seiten mit Wrestlingresultaten unter dem langen Titel: "The History of Wrestling in Germany". Damit begann in Deutschland die Geschichte der Wrestling-Newsletter. In knapp 25 Jahren erschienen bis 1995 Hunderte Ausgaben. Eine anspruchsvolle Gestaltung war aufgrund mangelnder Technik und Ausrüstung nicht möglich. Die erste Ausgabe enthält Wrestlingresultate aus dem Jahre 1940. Ab Nr. 14 änderte Schäfer den Titel in "Historical Review of Wrestling in Germany" um. Im Zeitalter des Internets und der Digitalisierung ist es heute einfacher Wrestling-Publikationen zu veröffentlichen. Schäfer hatte dagegen nicht viele technische Mittel für sein Vorhaben zur Verfügung. Das Informationsblatt vervielfältigte er auf Matrize und sendete es an Catch-Fans weltweit. So entstand in den Jahren ein großer Freundeskreis, wobei Schäfer im Austausch ausländische Newsletter erhielt. Ein flächendeckender Druck war zu kostspielig, aufgrund des relativ geringen Absatzes. Schäfer übernahm schließlich selbst den Versand und Vertrieb. Ohne Computer eine schwierige Aufgabe. Zu dem war dieses Informationsblatt nicht seine einzige Tätigkeit.


      Gerhard Schäfer (1921-1995)

      Schon im Jahre 1970 änderte sich der Titel: Ausgabe Nr. 271 hieß "Wrestling Results from Germany". 1973 wurde der Titel erneut geändert: Nr. 335 erschien als "Catch in Germany". Fünf Jahre später folgte die nächste Änderung. Am 01. Februar 1978 publizierte Schäfer Nr. 407 als "Wrestling in Germany". Im Laufe der Zeit erfreute sich dieser Newsletter einer starken Beachtung im Kreise weltweiter Catch-Fans. Erst durch Schäfer’s Bemühungen war es möglich, dass ausländische Betrachter, z.B. in Amerika, über das Catchen in Deutschland informiert wurden. Ende 1992 veröffentlichte er die erste Ausgabe der Reihe "Wrestling Report from Germany". Dieser Newsletter ähnelte in Aufmachung und Machart in starker Weise dem Vorgänger. Nr.1 listet Catchresultate aus Bremen vom 12. bis 19. November 1992 auf. Weitere Ausgaben wurden teilweise mit Zeitungsartikeln und kurzen Texten untermauert. Im Sommer 1995 musste Schäfer den Vertrieb aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes einstellen. Am 07. Juli 1995 starb Gerhard Schäfer im Alter von 74 Jahren in einem Krankenhaus in Salzgitter. Er war stets bemüht durch aufwendige Recherchen, das Bild des Berufsringkampfes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In reiner Form war Schäfer’s "Wrestling in Germany" sicher kein richtiger Wrestling-Fanzine. Jedoch stellte diese Reihe einen ersten primitiven Vorgänger dar - und immerhin erschien er über zwei Jahrzehnte. Die 1987 von Bernd Model und Uwe Fruth formierte “Wrestling Fan Association (WFA)” behauptete damals schon, dass sie oder der Herausgeber des 1979 gegründeten “Catch-Journals”, Andreas Matlé, den ersten Wrestling-Newsletter herausbrachte. In Wahrheit aber war es Gerhard Schäfer, der den ersten Newsletter veröffentlichte.