Zars Literaturecke

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    Es gibt 25 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Zar.

    • Erstmal danke für das Lob :)

      Aber mich würde schon noch interessieren, welche dir gefallen, und eventuell auch warum.
      Bei deinem Beruf traue ich dir das voll zu ^^
      28.04.2010 Mom, you´re allways in my heart

      Ich lebe den Straight Edge Lifestyle

      Alltime Favs: Kurt Angle, Chris Benoit, CM Punk, Bret "The Hitman" Hart, Edge, Triple H, Sting, Undertaker, Jushin "Thunder" Liger
    • So, hier mal meiner Meinung nach das Beste, was ich je geschrieben habe:


      Literarischer Notstand


      Manchmal verspürte er den Drang zum Schreiben, doch wenn er sich hinsetzte, fiel ihm nichts mehr ein. Dabei halfen ihm weder die Drogen, noch die aufputschende Musik, die ihm so oft halfen, seine Gedanken zu ordnen.
      In so einer Phase entstanden Sätze wie: "Stadteinwärts gucken hohle Schädel traurig."
      Gut, aber zu keiner Story gehörend. Es ist keine große Kunst, brillante Sätze zu formulieren - jeder drittklassige Ghostwriter eines Politikers vermag dieses. Die Kunst besteht darin, solche Sätze wie beiläufig zu bringen, sozusagen als glänzende Perlen im schleimigen Fleisch der Austermuschel. Ein Ruhepol im zuckenden, glitschigen Leben. Ähnlich wie in der Musik muss es einem gelingen, regelrechte Hymnen zu platzieren, im Rhythmus des durchschnittlichen Wortschwalls.


      Normalerweise brachten ihn die Drogen dazu, einfach alles aufzuschreiben, was er in seinem literarischen Phantasietrip erschuf. War er dann wieder clean, las er sich alles noch mal durch und war immer wieder erstaunt, dass er so viele geniale Sätze und Passagen formulieren konnte. Er glich jemanden, der Gold im Sand suchte und er hatte wohl das gleiche Gefühl, wie jene Goldsucher, wenn er fand, was er suchte: Brillanz in Form aneinander gereihter Sätze, Wörter und Buchstaben. Ja - selbst ein normaler Punkt, ein ungewöhnlich gesetztes, aber trotzdem passendes Satzzeichen konnte diese Euphorie erzeugen.


      Jetzt funktionierte selbst dieses nicht mehr. Er war wütend, fühlte seine wachsenden Zorn, einem brodelnde Vulkan gleich, welch hilflose menschliche Reaktion auf das Gefühl der Leere in seinem Kopf. Was sollte er denn anderes tun, als Gegenstände durch die Gegend zu werfen. Im Gegensatz zu Menschen, versuchten diese wenigstens nicht, irgendwelche tollen Ratschläge zu erteilen. Seine Reaktion hätte in solchen Momenten vielleicht dazu geführt, den Menschen zu verletzten oder zu töten.
      Ja - destruktive Gewalt nahm einen immer größer werdenden Platz auf der Farbpalette seiner Emotionen ein. Er fand gefallen darin, sich in Gewalt und Selbstmitleid, abwechselnd wie Ebbe und Flut, zu verlieren. Welch ein Versager er doch war, gefangen in zwei Gefühlen der destruktiven Art. Anstatt zu schaffen, zerstörte er nur noch, seine Geschichten und sich selbst.


      Langsam beruhigte er sich wieder, suchte nach Lösungen, entwarf Konzepte und verwarf sie wieder. Keine kreativen Ergüsse heute Nacht, soviel stand fest. Was also anfangen, mit der angebrochenen Nacht? Er sollte schlafen, er hatte schon seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen. Wenn doch, hatte er drogengeschwängerte Träume, Alpträume - um genau zu sein.
      Deshalb schlief er nicht mehr, aus Furcht wieder zu träumen.

      Überall nur noch Einbahnstrassen - kein Ausweg!!!
      28.04.2010 Mom, you´re allways in my heart

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    • Kurz, aber schmerzvoll:


      Der Krieger

      Schwer enttäuscht, getroffen und verletzt
      Mit blutendem Herzen, geht der Krieger zu Boden
      Feinde konnte er besiegen
      Aber die Liebe hat ihn getötet
      28.04.2010 Mom, you´re allways in my heart

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    • Hier mal was ganz anderes:


      Auren

      Schreie.
      Blut.
      Tod.
      Stille.

      Er steht zitternd mitten drin. Aber es ist kein Zittern der Angst, sondern ein Zittern, das in der Stunde der Erregung geboren wird. Es lag in den Wehen, als seine Wut ihn steuerte. Es war eine schnelle Geburt, ohne Komplikationen. Zumindest für ihn.

      Seine Opfer würden es anders sehen, sie zumindest haben den Schmerz der Wehen und der Geburt gespürt. Sie haben ihn raus geschrien. In die Welt hinaus geschrien. Er war in ihren Augen zu sehen. In der Minute des Todes nahm er den Kopf seines Opfers uns blickte ihm in die Augen. Er versuchte etwas zu entdecken. Die Seele, den Sinn, die Quelle des Lebens.
      Er glaubte es gesehen zu haben bei seinem ersten Opfer. Seit dem suchte er bei jedem anderen Opfer wieder danach. Dann schnitt er die Halsschlagader auf und trank das Blut, saugte gierig den Lebenssaft auf nur um ihn Stunden später wieder zu erbrechen. Er hoffte aber auf die Energie, die dem Blut doch innewohnen musste.

      Verzweifelt suchte er nach dem Sinn des Lebens in den letzten Worten der Opfer, aber in fast allen Fällen war es nur sinnloses Gestammel oder erschöpftes Stöhnen. Er suchte schon so lange nach dem Sinn des Ganzen und fand nichts. Dann verfiel er in tiefe Depressionen und fragte Gott, warum er ihn so leiden lässt. Womit er das verdient hatte. Warum bekam er keine Antwort auf seine Fragen?

      Nur laute und aggressive Musik verhinderte ein ständiges Denken. Sein Hirn suchte ständig nach dem Muster hinter den Mysterien des Lebens. Die Musik betäubte seine Gedanken zumindest für ein paar Minuten. Aber die Spannung baute sich immer wieder auf, und irgendwann musste sie raus. Gott hatte ihm die Werkzeuge dafür gegeben. Er hatte den Jagdinstinkt und fand immer die richtige Beute. Er setzte sich in ein Cafe und suchte nach den strahlenden Menschen. Man erkannte sie immer. Männer oder Frauen. Mädchen oder Jungen.
      Das Alter war unwichtig. Aber diese Menschen waren immer der Mittelpunkt. Sie kamen in ein Restaurant, in ein Geschäft oder Cafe und alle hielten insgeheim den Atem an. Sie alle konnten diese Präsenz spüren. Die göttliche Aura, die einem förmlich anschrie: BEACHTE MICH!

      Dann wieder wurde die Aura versteckt. Alle anderen gingen wieder ihren Tätigkeiten nach, er saß da und starrte intensiv auf den Menschen der so strahlte. Er war das Gegenteil. Niemand beachtete ihn auf den ersten Blick. Wenn er es wollte, konnte er ein Magnet sein. Aber er konnte sich auch absolut unauffällig in eine Ecke verziehen und sein Opfer anvisieren. Er sah eigentlich mittelmäßig aus, hatte aber immer eine unterschwellige Gefahr von sich ausgehend. Diese machte ihn für die Feiglinge zum Jäger. Für die Abenteurer jedoch interessant. Strahlende Menschen sind immer Abenteurer. Sie merkten, wie er sie anstarrte und schauten ihm direkt ins Gesicht, dann lächelte er zurück. Kein freundliches Lächeln, sondern ein sardonisches. Diese Lächeln besagte: Komm mit mir, ich kann dir Dinge zeigen, die noch niemand gesehen hat. Damit wurde das Zittern gezeugt, welches im Blutrausch geboren wird.

      Irgendwann würde auch er strahlen. Irgendwann würde er in einen Raum eintreten und alle Köpfe würden sich zu ihm drehen. Und alle Augen sich vor Ehrfurcht weiten. Dann endlich hätte er den Sinn des Ganzen gefunden.

      Aber bis dahin muss er jagen und suchen. Weitere Jahre. Weitere Morde.
      Schreie.
      Blut.
      Tod.
      Stille.
      28.04.2010 Mom, you´re allways in my heart

      Ich lebe den Straight Edge Lifestyle

      Alltime Favs: Kurt Angle, Chris Benoit, CM Punk, Bret "The Hitman" Hart, Edge, Triple H, Sting, Undertaker, Jushin "Thunder" Liger