Others Steckbrief: Henry "Milo" Steinborn

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    • Others Steckbrief: Henry "Milo" Steinborn

      HENRY "MILO" STEINBORN



      Zu den bekanntesten deutschen Wrestlern, die zuerst in Amerika groß hervorgetreten sind, gehörte neben Hans Steinke, Dick Shikat und Hans Kämpfer, auch der aus Oberwinter stammende Heinrich Steinborn, der sich zunächst als Gewichtheber und berufsmäßiger Kraftathlet einen Namen machte. Mitte der 20er Jahre entdeckten ihn die Wrestling-Manager und prompt bot sich die Gelegenheit, auch im Ring sein Können unter Beweis zu stellen. Für Heinrich die perfekte Chance – bald nannte man ihn nur noch "Milo Steinborn". Ein großer Push zum World Heavyweight Champion blieb zwar aus, allerdings war Steinborn in den 60er und 70er Jahren besonders als Promoter in Florida populär.

      Herkunft:
      * 14.03.1893 in Oberwinter am Rhein
      † 09.02.1989 in Orlando (Florida)

      - Bürgerlicher Name: Heinrich Steinborn
      - Gimmick/Pseudonyme: Milo Steinborn, The Scorpion, The Masked Marvel
      - aufgewachsen in Oberwinter
      - 2 Söhne: Henry Jr. & Richard ("Dick Steinborn"; Wrestler)
      - Geschwister: drei Schwestern
      - 1921 Umzug in die USA; 1952 Umzug von Richmond (Virginia) nach Orlando (Florida)

      Pro-Wrestling Debüt:
      - 1925


      Milo Steinborn, 1920 (Dritter von rechts) - Teilnehmer der Deutschen Meisterschaft im Gewichtheben


      Milo Steinborn, 1920 (Zweiter von links)

      Karriere:
      - wurde zu Beginn seiner Laufbahn vornehmlich als Gewichtheber bekannt; durchbrach insgesamt drei Weltrekorde

      - begann 1911 sein Training im Düsseldorfer Athletenclub

      - Auftritte als Gewichtheber und Schwerathlet in europäischen Varietés; Vorführung verschiedenster Kraftaktionen; sehr oft mit Kniebeugen verbunden

      - ging 1914 auf Welttournee; geriet jedoch in Australien in britische Kriegsgefangenschaft (Internierungslager New South Wales); begann sein Wrestling-Training in den Militärcamps in Australien; 1919: Rückkehr nach Deutschland

      - trat dem Berliner Sportklub "Hellas-Athen" bei; weiterhin Auftritte im Varieté

      - Oktober 1919: Verbandsmeister von Berlin im Gewichtheben (Schwergewicht); die Meisterschaft wurde ausgetragen vom Berliner Kraftsport Verband in den Moabiter Prachtsälen

      - August 1920, Stuttgart-Bad Cannstatt: Platz 2 bei der Deutschen Meisterschaft im Gewichtheben hinter Karl Mörke; diese Meisterschaft veranstaltete die Sportvereinigung Stuttgart als Mitglied des Deutschen-Athletik-Sport-Verbandes (DASV) – Hauptverband der deutschen Amateursportler (Ringen; Gewichtheben) vom 21. bis 23. August 1920

      Schwergewicht (Fünfkampf) 1920: Heinrich Steinborn
      * Gesamtpunktzahl: 202
      * Gesamtgewicht: 535 kg
      * einarmig Reißen: 170 Pfund; einarmig Stoßen: 190 Pfund
      * beidarmig Reißen: 210 Pfund; beidarmig Drücken: 210 Pfund; beidarmig Stoßen: 290 Pfund

      - beste Leistungen als Gewichtheber: einarmig Reißen: 99kg, beidarmig Drücken: 120kg; beidarmig Stoßen: 158,76 kg

      - seit Anfang 1921 auch als Amateurringer aktiv

      - 23.03.1921 Berlin: deutsch-dänisch-schwedische Amateuringkämpfe im Lehrervereinshaus; im Schwergewicht verlor Steinborn einen Kampf gegen Larsen aus Kopenhagen

      - emigrierte 1921 in die USA hauptsächlich wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage zu Hause; erste Auftritte als "Strongman" in Varietés an der Ostküste; trainierte im Hermanns Gym in Philadelphia; hinterließ dort auch gleich als Gewichtheber bleibenden Eindruck

      - 1925: Steinborn und Karl Mörke sind in New York als Professionals engagiert

      - tourte bald als berufsmäßiger Kraftsportler durch Nordamerika; machte dabei auch spektakuläre Vorstellungen; Steinborn legte sich auf den Boden und ließ ein Auto über seine Brust fahren; eine derartige Kraftprobe misslang am 07.03.1926 während einer Varietéshow in Los Angeles; er zog sich eine sehr schwere Verletzung zu; es folgte eine Rehabilitationsphase und die stärkere Konzentration auf das Wrestling

      - Demaskierung als Wrestler "The Masked Marvel" durch Jack Washburn am 13.04.1932 in Boston

      - ab 1934 Auftritte in Kalifornien als maskierter Wrestler "The Scorpion"; Demaskierung durch Chief Little Wolf am 15.01.1935 in Los Angeles

      - Ende 1934 bis Februar 1936 überwiegend in Kalifornien unterwegs

      - 02.10.1937 – Houston: Steinborn wrestlete zusammen mit Leo "Daniel Boone" Savage (Whiskers Savage) im ersten Texas Tornado Tag Team Match gegen Tiger Daula & Fazul Mohammed (alle vier Wrestler gleichzeitig im Ring); Promoter der Show war Morris Sigel

      - 1938: Rückkehr nach Europa; bis März 1939 Turnierteilnehmer in Paris; im März und April 1939 in Budapest, München und Manchester aktiv; von Mai bis August 1939 Turnierteilnehmer in München, Nürnberg, Würzburg und Erfurt; am meisten kämpfte er gegen Eugen Wiesberger Sr. (8x)

      - letzte Auftritte in Erfurt; bei Kriegsausbruch Rückkehr in die USA

      - wrestlete während der 40er Jahre vorwiegend an der Ostküste

      - kämpfte fast gegen alle namhaften Wrestler in Amerika; öfters gegen Jim Londos, Ed "Strangler" Lewis, Ray Steele, Hans Steinke, Dick Shikat & Rudy Dusek

      - war 1948 kurzzeitig im Booking Office von Alfred Mayer in New York tätig; wechselte aber dann zur Toots Mondt-Rudy Miller Gruppe

      - seit 1948 Matchmaker und Teilhaber der Manhattan Booking Agency von Joe "Toots" Mondt; dritter Teilhaber war Promoter Rudy Miller; sie hatten u.a. Ex-Boxweltmeister Primo Carnera und Kassenschlager Antonino Rocca unter Vertrag; Steinborn, Mondt und Miller verkauften ihre Anteile an der Agency für 100.000 Dollar 1952 an Promoter Pedro Martinez, der 25% an Mondt überschrieb und diesen zum General Manager machte; die Gesellschaft rutschte durch das Management von Mondt jedoch ins Minus und ging im April 1954 bankrott; Martinez verlor den größten Teil seiner Investitionen in New York

      - stemmte 1950 bei den Chicago World's Fair einen 800 Pfund schweren Elefanten mit dem Rücken in die Höhe

      - 28.06.1950: Niederlage gegen Primo Carnera in Chicago

      - 1952: Umzug nach Orlando (Florida); Steinborn eröffnete dort 1960 den Orange Avenue Gym (Trainingscenter für viele Bodybuilder)

      - wrestlete 1953 zusammen mit seinem Sohn Dick Steinborn

      - bestritt sein letztes Wrestling Match 1953 in Florida; danach weiter als Referee unterwegs; blieb als Kraftsportler bis ins hohe Alter aktiv

      - war 25 Jahre als Wrestling-Promoter aktiv (Orlando American Legion Arena; 1967 bis 78 im Orlando Sports Stadium); trat 1978 von dieser Position zurück; kaufte die Rechte für Orlando von Cowboy Luttrall (NWA Tampa Booking Office)

      - 50er, 60er & 70er Jahre: Working Relationship mit dem Tampa Booking Office der NWA (Promoter: Cowboy Luttrall & Eddie Graham); dadurch kamen auch viele Wrestler nach Orlando; Steinborn etablierte sich als Promoter und erreichte mit seinen Shows kontinuierlich gute Zuschauerzahlen

      - geschäftliche Beziehung und Freundschaft zu Eddie Graham

      - machte im Alter von über 70 Jahren noch Kniebeugen mit einem 400 Pfund Gewicht; mit 90 Jahren stemmte er noch 125 Pfund





      F: Freistil
      G: gr.-röm. Stil
      U: unentschieden
      bes.: besiegte


      Paris
      - catch-as-catch-can / Freistil

      26.09.1938
      Henry Steinborn bes. Manuel Fullaondo

      17.10.1938
      Henry Steinborn bes. Markus Passmann

      24.10.1938
      Henri Deglane bes. Henry Steinborn

      21.11.1938
      Henri Deglane bes. Henry Steinborn

      05.12.1938
      Charles Rigoulot bes. Henry Steinborn

      12.12.1938
      Henry Steinborn bes. Rube Wright

      09.01.1939
      Henry Steinborn bes. Frank Bronowicz

      23.01.1939
      Yvon Robert bes. Henry Steinborn

      21.02.1939
      Henry Steinborn bes. Romeo Bukovac

      27.02.1939
      Henry Steinborn bes. Peter Konstantinoff

      20.03.1939
      Henry Steinborn U Yvar Martinson

      27.03.1939
      Felix Miquet bes. Henry Steinborn


      01.04.1939 - München
      Dick Shikat bes. Henry Steinborn

      14.04.1939 – Manchester
      Henry Steinborn vs. George Boganski

      27.04.1939 – Manchester
      Douglas Clark bes. Henry Steinborn


      München
      28.05.1939
      Henry Steinborn U Willi Müller (G)

      29.05.1939
      Henry Steinborn U Eugen Wiesberger Sr. (G)

      30.05.1939
      Henry Steinborn bes. Kurt Remme (G)

      31.05.1939
      Eugen Wiesberger Sr. bes. Henry Steinborn (G)

      02.06.1939
      Henry Steinborn U Ali ben Abdu (G)

      03.06.1939
      Henry Steinborn U Franz Mrna (G)

      04.06.1939
      Henry Steinborn U Adam Sasorski (G)

      05.06.1939
      Ali ben Abdu bes. Henry Steinborn (G)

      06.06.1939
      Henry Steinborn U Benno Schaaf-Körner (G)

      07.06.1939
      Raja Randi bes. Henry Steinborn (G)

      08.06.1939
      Willi Müller bes. Henry Steinborn (G)

      09.06.1939
      Franz Mrna bes. Henry Steinborn (G)

      10.06.1939
      Henry Steinborn bes. Oscar Nygren (G)
      - Steinborn erreichte Platz 5


      Nürnberg
      14.06.1939
      Henry Steinborn U Eugen Wiesberger Sr. (G)

      17.06.1939
      Henry Steinborn U Gustl Kaiser (G)

      19.06.1939
      Henry Steinborn bes. Gustav Budrus (G)

      21.06.1939
      Henry Steinborn U Ernst Krüger (G)

      22.06.1939
      Raja Randi bes. Henry Steinborn (G)

      23.06.1939
      Henry Steinborn bes. Kurt Remme (G)

      24.06.1939
      Eugen Wiesberger Sr. bes. Henry Steinborn (G)

      27.06.1939
      Gustl Kaiser bes. Henry Steinborn (G)

      28.06.1939
      Henry Steinborn U Oscar Nygren (G)

      30.06.1939
      Oscar Nygren bes. Henry Steinborn (G)

      01.07.1939
      Henry Steinborn bes. Alfred Rau (G)

      02.07.1939
      Henry Steinborn U Albert Strouhal (G)

      05.07.1939
      Dick Shikat bes. Henry Steinborn (G)

      06.07.1939
      Henry Steinborn bes. Benno Schaaf-Körner (G)

      07.07.1939
      Henry Steinborn bes. Bruno Zimmermann

      11.07.1939
      Henry Steinborn bes. Oscar Nygren (F)

      12.07.1939
      Raja Randi bes. Henry Steinborn

      13.07.1939
      Ernst Krüger bes. Henry Steinborn (G)

      15.07.1939
      Bela Barothy bes. Henry Steinborn (G)


      Würzburg
      17.07.1939
      Henry Steinborn bes. Kurt Remme (G)

      21.07.1939
      Henry Steinborn U Willi Müller (G)

      24.07.1939
      Henry Steinborn U Max Walloschke (G)

      25.07.1939
      Henry Steinborn bes. Georg Pöhlsen

      26.07.1939
      Henry Steinborn bes. Oscar Nygren (F)

      27.07.1939
      Max Walloschke bes. Henry Steinborn (G)

      28.07.1939
      Benno Schaaf-Körner bes. Henry Steinborn (F)

      29.07.1939
      Willi Müller bes. Henry Steinborn (G)

      30.07.1939
      Max Walloschke bes. Henry Steinborn (F)

      01.08.1939
      Henry Steinborn NC Bruno Zimmermann (F)
      Henry Steinborn bes. Eugen Wiesberger Sr. (F)

      02.08.1939
      Henry Steinborn bes. Willi Müller (F)

      03.08.1939
      Henry Steinborn bes. Eugen Wiesberger Sr. (F)

      04.08.1939
      Henry Steinborn bes. Ernst Krüger (F)

      05.08.1939
      Bela Barothy bes. Henry Steinborn (F)

      06.08.1939
      Dick Shikat bes. Henry Steinborn (F)

      07.08.1939
      Bela Barothy bes. Henry Steinborn (G)

      08.08.1939
      Raja Randi bes. Henry Steinborn (G)

      10.08.1939
      Henry Steinborn U Eugen Wiesberger Sr. (G)

      11.08.1939
      Raja Randi bes. Henry Steinborn (F)

      12.08.1939
      Henry Steinborn bes. Kurt Remme

      13.08.1939
      Eugen Wiesberger Sr. bes. Henry Steinborn (G)

      15.08.1939
      Benno Schaaf-Körner bes. Henry Steinborn (G)

      16.08.1939
      Gustav Budrus bes. Henry Steinborn (G)

      - ab dem 20.08.1939 in Erfurt; Turnier wegen Kriegsbeginn abgebrochen

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    • Update:

      Paris Ergebnisse 1938-39


      Paris
      - catch-as-catch-can / Freistil

      26.09.1938
      Henry Steinborn bes. Manuel Fullaondo

      17.10.1938
      Henry Steinborn bes. Markus Passmann

      24.10.1938
      Henri Deglane bes. Henry Steinborn

      21.11.1938
      Henri Deglane bes. Henry Steinborn

      05.12.1938
      Charles Rigoulot bes. Henry Steinborn

      12.12.1938
      Henry Steinborn bes. Rube Wright

      09.01.1939
      Henry Steinborn bes. Frank Bronowicz

      23.01.1939
      Yvon Robert bes. Henry Steinborn

      21.02.1939
      Henry Steinborn bes. Romeo Bukovac

      27.02.1939
      Henry Steinborn bes. Peter Konstantinoff

      20.03.1939
      Henry Steinborn U Yvar Martinson

      27.03.1939
      Felix Miquet bes. Henry Steinborn

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    • Update zu Heinrich (Henry) Steinborn:

      Es gibt neue bisher im Internet nicht zugängliche Informationen zum Geburtsort von Henry Steinborn und den Anfängen seiner Wrestling-Laufbahn. Bei Facebook kam ich in Kontakt mit dem amerikanischen Historiker Scott Teal, der dort eine spezielle Seite zur Erinnerung an Henry und Dick Steinborn betreibt. Teal hat u.a. einiges zum USA Wrestling der Nachkriegszeit recherchiert und ist in der Szene mittlerweile als Experte anerkannt. Bei einem Chat mit ihm dachte ich an Steinborn und nutzte die Gelegenheit ein paar Fragen zu stellen. Teal kontaktierte dann direkt Dick Steinborn, der in seinen noch vorhandenen Unterlagen nachschaute. Demnach gibt es neue Erkenntnisse über den genauen Geburtsort.

      1. Geburtsort: Oberwinter am Rhein
      - alle verfügbaren Quellen nannten bisher Siegburg (wenige auch Düsseldorf)

      2. Familie Steinborn
      - Henry wuchs in Oberwinter auf und hatte noch drei Schwestern, die 1913 nach Australien auswanderten (später zurückkehrten)
      - bei Ausbruch des 1. Weltkrieges war Henry in Australien angekommen (also 1914)

      3. Wrestling-Laufbahn
      - Henry begann sein Wrestling-Training in den Militärcamps in Australien, in Europe war er vorher als Gewichtheber und Kraftathlet aktiv

      Präzise waren seine Anfänge in Europa nicht auf das Wrestling ausgerichtet gewesen, sondern auf das Gewichtheben. Man kann also annehmen, dass er vor 1914 in Europe keine Auftritte als Amateur-Wrestler hatte. Zumindest nicht bei Gau-Meisterschaften oder Landesmeisterschaften (Amateur Wrestling). Amateur Records von vor 1914 sind mir bisher nicht bekannt. Nur der Hinweis, dass er im Düsseldorfer Athleten Club sein erstes Training im Kraftsport überhaupt hatte.