Nach längerer Abstinenz sehe ich es mal wieder geboten über einen Missstand in der heutigen WWE zu schreiben: Das ständige Wechseln des RAW General Managers.
Es gab in den letzten Jahren in der WWE viele Konstanten: Alle Jahre wieder wurde ein neues Monster gepusht (aktuell Ryback), John Cena steht fast ausschließlich im Mainevent und ein paar Talente werden ignoriert. Auch wenn Nummer 2 und 3 besser geworden sind, würde man sich doch wenigstens auf einem Gebiet Konstanz wünschen, auf dem sie nicht schädlich sondern geradezu essenziell ist: Dem GM Posten. Allein in diesem Jahr haben wir nun 3 unterschiedliche Leute gehabt, mit Vickie, Johnny Ace und AJ Lee. Das ist viel zu viel.
Doch bevor wir uns der Frage zuwenden, wer vielleicht der richtige für den RAW GM Posten ist, würde ich zuerst einmal meine ideale Vorstellung eines General Managers an ein paar Punkten darlegen.
1) Storyinvolvierung
Ein GM sollte Storys zwischen Superstars voran bringen und kann gelegentlich auch in diese selbst mit seiner persönlichen Geschichte eingebunden werden. Gute Beispiele sind hier die Storys rund um Punk und John Laurinaitis oder um Punk und AJ bzw. die ganze Dreiecksgeschichte. Grundsätzlich waren dies gute Storys mit Potenzial. Man hat diese Storys aber viel zu früh verschwendet, bzw. auslaufen lassen. Vor allem John Laurinaitis gab doch gegen Ende seiner Amtszeit einen immer überzeugenderen GM ab – nur um ihn dann zu demontieren und feuern zu lassen. Auch wenn hier gute Ansätze sind, hat die WWE hier viel, was aus der Bischoff Zeit gut war, verlernt.
2) Der Rote Faden
Der GM hat meiner Meinung nach viel zu dem Aufbau einer RAW Show beizutragen. Früher existierte bei RAW eine Art (zumindest gefühltes Konzept, das häufig ähnlich ablief): Es gab eine Eröffnungspromo eines Wrestlers, ein weiterer, oder weitere kamen hinzu. Man stritt sich, irgendwann kam der GM hinzu und setzte ein Match an (meist den Mainevent). Damit hatte man oft einen guten Einstieg in die Show gewonnen. Dieses Konzept wird heute nur noch rudimentär eingesetzt, man sieht es bei Smackdown öfter als bei RAW. Was in diese Hinsicht leider komplett verloren gegangen ist, ist der Einfluss des GMs auf die PPVs. Früher konnte der GM die Stipulation passend zum Fortgang der Fehde wählen. Man konnte ohne Probleme jederzeit ein Last Man Standing, HIAC oder Falls Count Anywhere Match ansetzen, eben je nach dem was passte. Das Problem heute sind natürlich die Gimmick PPVs, bei denen von Vornerein feststeht, welche Matchart als nächstes kommt. Diese Änderung hat dem GM eine Menge Bedeutung bei dem Aufbau der wichtigen PPVs genommen, was ich sehr schade finde!
3) Heel oder Face?
Die Frage ob ein GM immer Heel sein muss, um gut zu sein, würde ich nicht unbedingt bejahen. Es gibt/gab auch gute Face GMs. Es ist aber schlicht und einfach so, dass ein Heel GM mehr Möglichkeiten hat die Storys durch Benachteiligung der Faces voranzubringen oder anzuheizen.
4) Nur in Ausnahmen im Ring
Ob Face oder Heel sollte ein GM möglichst außerhalb der physischen Konfrontationen stehen. Es ist einfach nicht realistisch, wenn sich ein GM häufig auf diese „niedere“ Ebene herab begibt. Er soll ja eigentlich der Chef der Show sein und könnte nur von noch höherer Stelle gezwungen werden, eben in den Ring zu steigen. Eric Bischoff war zum Beispiel sehr lange GM, bevor er dann ein Match mit Steve Austin hatte. John Laurinaitis hatte in seiner ganzen Amtszeit (fast) ein Match mit CM Punk und ein Match mit John Cena: ZU VIEL!
5) Behutsamer Aufbau und lange Amtszeit
Diese Punkte erklären sich eigentlich von selbst. Hat man einen GM, sollte dieser nicht so überschnell wieder entfernt werden, wie das heute wohl der Fall ist.
Geht man von diesen Punkten aus, muss man sagen, dass der letzte wirkliche starke GM in der WWE Vickie Guerrero war! Sie war Heel, hatte eine Affäre mit einem anderen Heel und betrog die Faces, was das Zeug hielt. Sie war bei Smackdown omnipräsent, alle Entscheidungen liefen nur über sie, außer sie war mal storytechnisch durch eine Attacke vom Taker nicht anwesend. Vickie stieg nie in den Ring (wenn sie nicht gezwungen wurde) und hatte eine ziemlich lange Amtszeit als Smackdown GM, noch dazu war sie ständig in die Mainstory der Show involviert.
Bei den vergangen RAW GMs fehlen nun leider mehrere dieser Punkte, die sie zu guten GMs hätte machen können. Ich hoffe, dass die WWE das Konzept in dieser Hinsicht schnell überdenkt.
Bleibt die Frage, wer jetzt der ideale GM für RAW sein könnte?
1) Vickie Guerrero
Ich finde ihr Gimmick mittlerweile ausgelutscht und nur noch nervig. Ansonsten könnte sie sicher einen überzeugenden Heel GM abgeben.
Brechfaktor: 3
2) AJ
Es gibt immer noch die Möglichkeit, dass AJ zurück kehrt und nur kurzfristig entlassen wird. Sollte dies geschehen, wäre ich zufrieden. Auch wenn man in der Hinsicht das Bord of Directors wieder ein wenig aus den Storys nehmen sollte. Die hat es bei Vickie damals auch nich interessiert, dass sie bei Smackdown quasi on Air mit Edge im Bett lag und Champagner gesoffen hat.
Brechfaktor (je nach Storytelling): 1-5
3) Rick Flair
Es gibt ja das Gerücht, dass man Flair als GM bringen möchte. Gänzlich überzeugt bin ich nicht. Vor allem, da ich mir nicht vorstellen kann, dass man ihn einfach so als Heel zurück bringt. Auch finde ich, hat er am Mic abgebaut, noch dazu sähe ich ihn lieber als Zigglers neuen Manager.
Brechfaktor: 5
4) Paul Heyman
Paul Heyman ist großartig! Er hats am Mic drauf, er kann booken und ist ein toller Heel. Noch dazu könnte er Punk als WWE Champ helfen und so das Publikum richtig gegen sich aufbringen. Im Grunde müssen die „Asshole“ Chants, die Vince oder Bischoff zu ihren besten Heelzeiten kassierten das Ziel sein! Ich halte es dennoch für unwahrscheinlich, dass es Heyman wird – gerade weil er Story technisch keinen Fürsprecher in den oberen Etagen hat.
Brechfaktor: 0
Wir dürfen also gespannt sein, wen die WWE aus dem Hut zaubert und nur hoffen, dass er dieses Mal etwas länger am Ruder bleiben darf (vorausgesetzt er ist gut).
Nun würde mich interessieren, wen ihr für den besten Kandidaten halten würdet und wie ihr euch den idealen GM vorstellt.
Euer Light
Es gab in den letzten Jahren in der WWE viele Konstanten: Alle Jahre wieder wurde ein neues Monster gepusht (aktuell Ryback), John Cena steht fast ausschließlich im Mainevent und ein paar Talente werden ignoriert. Auch wenn Nummer 2 und 3 besser geworden sind, würde man sich doch wenigstens auf einem Gebiet Konstanz wünschen, auf dem sie nicht schädlich sondern geradezu essenziell ist: Dem GM Posten. Allein in diesem Jahr haben wir nun 3 unterschiedliche Leute gehabt, mit Vickie, Johnny Ace und AJ Lee. Das ist viel zu viel.
Doch bevor wir uns der Frage zuwenden, wer vielleicht der richtige für den RAW GM Posten ist, würde ich zuerst einmal meine ideale Vorstellung eines General Managers an ein paar Punkten darlegen.
1) Storyinvolvierung
Ein GM sollte Storys zwischen Superstars voran bringen und kann gelegentlich auch in diese selbst mit seiner persönlichen Geschichte eingebunden werden. Gute Beispiele sind hier die Storys rund um Punk und John Laurinaitis oder um Punk und AJ bzw. die ganze Dreiecksgeschichte. Grundsätzlich waren dies gute Storys mit Potenzial. Man hat diese Storys aber viel zu früh verschwendet, bzw. auslaufen lassen. Vor allem John Laurinaitis gab doch gegen Ende seiner Amtszeit einen immer überzeugenderen GM ab – nur um ihn dann zu demontieren und feuern zu lassen. Auch wenn hier gute Ansätze sind, hat die WWE hier viel, was aus der Bischoff Zeit gut war, verlernt.
2) Der Rote Faden
Der GM hat meiner Meinung nach viel zu dem Aufbau einer RAW Show beizutragen. Früher existierte bei RAW eine Art (zumindest gefühltes Konzept, das häufig ähnlich ablief): Es gab eine Eröffnungspromo eines Wrestlers, ein weiterer, oder weitere kamen hinzu. Man stritt sich, irgendwann kam der GM hinzu und setzte ein Match an (meist den Mainevent). Damit hatte man oft einen guten Einstieg in die Show gewonnen. Dieses Konzept wird heute nur noch rudimentär eingesetzt, man sieht es bei Smackdown öfter als bei RAW. Was in diese Hinsicht leider komplett verloren gegangen ist, ist der Einfluss des GMs auf die PPVs. Früher konnte der GM die Stipulation passend zum Fortgang der Fehde wählen. Man konnte ohne Probleme jederzeit ein Last Man Standing, HIAC oder Falls Count Anywhere Match ansetzen, eben je nach dem was passte. Das Problem heute sind natürlich die Gimmick PPVs, bei denen von Vornerein feststeht, welche Matchart als nächstes kommt. Diese Änderung hat dem GM eine Menge Bedeutung bei dem Aufbau der wichtigen PPVs genommen, was ich sehr schade finde!
3) Heel oder Face?
Die Frage ob ein GM immer Heel sein muss, um gut zu sein, würde ich nicht unbedingt bejahen. Es gibt/gab auch gute Face GMs. Es ist aber schlicht und einfach so, dass ein Heel GM mehr Möglichkeiten hat die Storys durch Benachteiligung der Faces voranzubringen oder anzuheizen.
4) Nur in Ausnahmen im Ring
Ob Face oder Heel sollte ein GM möglichst außerhalb der physischen Konfrontationen stehen. Es ist einfach nicht realistisch, wenn sich ein GM häufig auf diese „niedere“ Ebene herab begibt. Er soll ja eigentlich der Chef der Show sein und könnte nur von noch höherer Stelle gezwungen werden, eben in den Ring zu steigen. Eric Bischoff war zum Beispiel sehr lange GM, bevor er dann ein Match mit Steve Austin hatte. John Laurinaitis hatte in seiner ganzen Amtszeit (fast) ein Match mit CM Punk und ein Match mit John Cena: ZU VIEL!
5) Behutsamer Aufbau und lange Amtszeit
Diese Punkte erklären sich eigentlich von selbst. Hat man einen GM, sollte dieser nicht so überschnell wieder entfernt werden, wie das heute wohl der Fall ist.
Geht man von diesen Punkten aus, muss man sagen, dass der letzte wirkliche starke GM in der WWE Vickie Guerrero war! Sie war Heel, hatte eine Affäre mit einem anderen Heel und betrog die Faces, was das Zeug hielt. Sie war bei Smackdown omnipräsent, alle Entscheidungen liefen nur über sie, außer sie war mal storytechnisch durch eine Attacke vom Taker nicht anwesend. Vickie stieg nie in den Ring (wenn sie nicht gezwungen wurde) und hatte eine ziemlich lange Amtszeit als Smackdown GM, noch dazu war sie ständig in die Mainstory der Show involviert.
Bei den vergangen RAW GMs fehlen nun leider mehrere dieser Punkte, die sie zu guten GMs hätte machen können. Ich hoffe, dass die WWE das Konzept in dieser Hinsicht schnell überdenkt.
Bleibt die Frage, wer jetzt der ideale GM für RAW sein könnte?
1) Vickie Guerrero
Ich finde ihr Gimmick mittlerweile ausgelutscht und nur noch nervig. Ansonsten könnte sie sicher einen überzeugenden Heel GM abgeben.
Brechfaktor: 3
2) AJ
Es gibt immer noch die Möglichkeit, dass AJ zurück kehrt und nur kurzfristig entlassen wird. Sollte dies geschehen, wäre ich zufrieden. Auch wenn man in der Hinsicht das Bord of Directors wieder ein wenig aus den Storys nehmen sollte. Die hat es bei Vickie damals auch nich interessiert, dass sie bei Smackdown quasi on Air mit Edge im Bett lag und Champagner gesoffen hat.
Brechfaktor (je nach Storytelling): 1-5
3) Rick Flair
Es gibt ja das Gerücht, dass man Flair als GM bringen möchte. Gänzlich überzeugt bin ich nicht. Vor allem, da ich mir nicht vorstellen kann, dass man ihn einfach so als Heel zurück bringt. Auch finde ich, hat er am Mic abgebaut, noch dazu sähe ich ihn lieber als Zigglers neuen Manager.
Brechfaktor: 5
4) Paul Heyman
Paul Heyman ist großartig! Er hats am Mic drauf, er kann booken und ist ein toller Heel. Noch dazu könnte er Punk als WWE Champ helfen und so das Publikum richtig gegen sich aufbringen. Im Grunde müssen die „Asshole“ Chants, die Vince oder Bischoff zu ihren besten Heelzeiten kassierten das Ziel sein! Ich halte es dennoch für unwahrscheinlich, dass es Heyman wird – gerade weil er Story technisch keinen Fürsprecher in den oberen Etagen hat.
Brechfaktor: 0
Wir dürfen also gespannt sein, wen die WWE aus dem Hut zaubert und nur hoffen, dass er dieses Mal etwas länger am Ruder bleiben darf (vorausgesetzt er ist gut).
Nun würde mich interessieren, wen ihr für den besten Kandidaten halten würdet und wie ihr euch den idealen GM vorstellt.
Euer Light
WWE Tippspielsieger 2013!