WWE Philantrophy Era

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    Es gibt 2 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Nefercheperur.

    • WWE Philantrophy Era

      Thema aus dem Greatest Royal Rumble Results Thread…

      DDRMaulwurf schrieb:

      Was sagt mir das? Das die WWE keinen echten Standpunkt zu Meinungen und Philosophien hat.
      Das sieht man an sehr vielen Dingen bei WWE. Geld regiert WWE, da sind feste Standpunkte garnicht erwuenscht von WWE. Fuer WWE ist es kein Problem fuer Frauenrechte einzustehen und gleichzeitig einen deal mit den Saudis zu machen. Wir befinden uns in der Philantrophy Era. Als Stephanie vor einigen Jahren meinte:“Philanthropy is the future of marketing, it's the way brands are going to win.” war das ein Vorgeschmack was wir nun haben, das war fast schon eine Drohung!

      Das Pro Wrestling war mal cool, weil es eben nicht versuchte es den meisten Recht zu machen, schon garnicht kleinen Kindern. Wobei besser ausgedrueckt waere es, dass es damals keine globale Promotion gab die es versuchte den meisten Recht zu machen als Marketing Strategie. Heute versucht WWE es den meisten Recht zu machen. Aus Geschaeftlicher Sicht verstaendlich, denn je breiter die Basis desto erfolgreicher ist man, und es funktioniert ja bei WWE (siehe den Saudis Deal) aber das Produkt wird dadurch schlechter! WWE ist da nicht alleine, viele Firmen haben durch soziale Medien eine direkte Bindung zu ihrer Basis und nutzen das aus in dem sie versuchen (fast) alle anzusprechen. Die NBA und NFL etwa, oder ganz schlimm ist auch Disney, aber WWE uebertrifft sie imo noch.

      WWE macht als Marketing Strategie viel Charity, und meine Ueberzeugung ist, wer viel Charity macht der soll auch ruhig das bewerben das er Charity macht. Der Fehler den WWE aber dabei macht, man kommt erstens verzweifelt herueber…fast so als ob sie sich selber etwas beweisen muessen. Hier waere weniger mehr, und es wuerde nicht so gezwungen wirken. WWE hat in den 80er Jahren schon Make a Wish Aktionen mit Hulk Hogan gemacht, aber damals kaum beworben. Heute zwingt man es jedem auf. Was man damals etwas mehr haette machen koennen, wird heute zuviel gemacht. Und zweitens,man nimmt auch noch die falschen Vorbilder fuers Marketing (siehe Moolah als Namensgeber fuer die Women`s Battle Royal) oder den Warrior (mit seinem Warrior Award). Ganz zu schweigen von der eigenen Vergangenheit als man etliche wiederliche Segmente produzierte, zu denen man heute nicht mehr steht, und sie vergessen machen lassen will.

      Das WWE Business Model und die Philantrophy Ausrichtung haben dafuer gesorgt dass WWE progressiv mehr gleichmaessiger wurde, was auf der einen Seite Vorteile aber auf der anderen Seite auch Nachteile hat. Was die Vorteile betrifft: Die Profit Maximierung ist bei WWE heute um ein vielfaches besser als vor 20 Jahren, weil man heute mehr auf gewisse Gruppen eingeht, dadurch hoehere Werbeerloese erzielt, die Aktionaere befriedigt, ein besseres Image hat…. die Saudi Show war extrem lukrativ und wird wahrscheinlich bis auf Wrestlemania die profitabelste Show des gesamten WWE Jahres gewesen sein…dank Philantrophy! Haette WWE noch das Image der AE, haetten die Saudis nie WWE dieses lukrative Angebot gemacht. So die Strategie funktioniert wirtschaftlich fuer WWE, aber sie sorgt auch dafuer das die Qualitaet des Produkts geringer ist!

      WWE pusht heute mehr Frauen, sie pushen mehr Foreign Wrestler als jemals in der Geschichte, sie haben ein Kind zum Champion gemacht, sie sind heute globaler als jemals zuvor, sie tun Finn Balor mit den rainbow Farben auftreten lassen, und vieles mehr. WWE versucht den kulturen Zeitgeist zu treffen, was ihnen imo sehr schlecht gelingt, weil das timing von WWE immer Jahre hinterherhinkt, was eben auch eine Aussage ist! Denn wer immer dem Zeitgeist hinterherhinkt, der interessiert sich nicht wirklich dafuer! Im Prinzip hat man das auch schon immer versucht den Zeitgeist zu treffen, und das ist WWE frueher viel besser gelungen, und es ist prinzipiell auch nicht schlechtes an sich daran. Doch es gibt ein paar Nachteile und Probleme die das mit sich bringt, und zwar geht das bei WWE oft zu lasten von Storytelling und qualitativ guten Storylines, mit anderen Worten es geht auf die Substanz, die das heutige Produkt wenig hat!

      Mehr Women`s Wrestling und mehr Ethnische Vielfalt ist absolut positiv….

      -Der ganze “Women`s Revolution“ Bullshit wirkt fake und das man Steph als diejenige bewirbt die das antreibt und die fuer das steht, ist ja geradezu grotesk. Einfach zeigen, und nicht sich 5 mal pro Show selbst auf die Schulter klopfen waere ein grosser Vorteil und wuerde das Ganze nicht als komplett gezwungen wirken lassen. Man gibt etwa den Frauen nur Gimmick Matches dafuer das man ihn Gimmick Matches gibt…ansonsten gibt man ihnen keinen Grund dafuer ausser “Seht her, das ERSTE XYZ Gimmick match bei den Frauen…“ Who gives a fuck? Man sieht, diese Philantrophy geht zulasten der Qualitaet! Stattdessen muesste man einen kayfabe Grund nennen, warum jetzt die Frauen dieses Gimmick Match bestreiten…aber WWE gibt uns nur “Hey, aufgrund Women`s Revolution…“. Aus Marketing Gruenden macht es also Sinn die Frauen zu pushen, aber man macht es mieserabel und zu lasten der Substanz!

      -Das gleiche bei der Ethnischen Vielfalt! Das ist DER riesen Vorteil den WWE hat, und man macht NICHTS daraus…Jeder Wrestler wird bei WWE in den WWE Stil gepresst, und es fuehrt dazu das es keine Diversitaet gibt, was ja der eigentliche Vorteil von Ethnischer Vielfalt waere. Man nehme Asuka oder Shinsuke Nakamura die Stereotypisch fuer WWE gebookt werden, denen ihre Staerken weggenommen werden…stattdessen muessen sie Promos im WWE Stil abhalten, muessen im Ring im WWE Stil wrestlen, muessen sich wie WWE Sports Entertainer verhalten. Das gleicher bei Jobber Mahal…an sich ja eine gute Idee einen Wrestler fuer India zu praesentieren, aber das floppte, weil Mahal vom Jobber zum World Champion in 4 Wochen wurde, und weil er wie jeder andere Wrestler bei WWE auch gebookt und dargestellt wurde…nicht wie ein Inder, sondern was WWE denkt wie ein Inder ist. WWE denkt, es reicht einen Wrestler stark zu pushen als big deal, ohne Hintergrund oder Kontext, und das reicht eben nicht, und ist wenig Qualitaet. Das ist allerdings ein groesseres Problem, dass nicht an der Ethnischen Herkunft liegt, sondern das betrifft ja viele pushs die einfach falsch gehandhabt werden.

      Wenig Substanz und wenig Vielfalt ist davon die Folge. So auch hier geht die Philantrophy Strategie zu lasten der Qualitaet des Produkts. Wuerde man mehr Vielfalt zulassen, waere das Produkt um einiges besser und man koennte dennoch die Basis erweitern. Man braeuchte nur einen eigenen Standard was das eigene Produkt betrifft, und den hat WWE nicht. Zudem befuerchtet WWE wahrscheinlich auch das die Fans dann “anderes“ Wrestling sehen, dass man selbst nicht bieten will und kann, nicht das sich noch die Erwartungen und Geschmaecker veraendern. Man hat ja schon Jahrelang die Fans auf das eigene Produkt konditioniert, das darf natuerlich nicht verloren gehen….

      Und das ist ja genau die Strategie die WWE mit den globalen NXT Zentren weiter denkt. Ueberall soll der WWE Stil die Norm werden, denn was ist die Folge daraus wenn jeder bei WWE den gleichen Stil wrestlet (was ja jetzt schon der Fall ist)? Die Folge ist…jeder ist Ersetzbar und WWE ist der Brand! Marketing….
      The Shockmaster botcht sein Debut als er hinfaellt….
      Davey Boy Smith kommentiert das trocken im Fernsehen:“He fell flat on his fooking arse…”
    • Ich habe ja schön öfters den Vergleich mit der Film-Branche gezogen und ziehe ihn hier wieder.
      Schauen wir ins Kino. Millionen Super Hero Blockbuster... Jahr für Jahr.
      Austauschbar und, bis auf wenige Ausnahmen, alle nach der gleichen Formel gedreht. Wieso? Weil es eine sichere Bank ist
      und die Leute es sich anschauen.
      Wieso also etwas riskieren, wenn der bequemere Weg mehr Geld einbringt. Dafür wette ich, dass keiner der Superhelden Filme der letzten 10 Jahre
      ein Klassiker sein wird! (Marvel Filme)
      Schauen wir uns aber mal die 3 Batman Filme an (Nolan) oder auch Watchmen. Die sind anders. Wollen es gar nicht jeden recht machen.
      Und was ist die Folge?
      Batman wird gefeiert und Watchmen ist in Insiderkreisen der Hit!

      Heute, wo alles so schnelllebig ist, braucht man etwas, was sich einprägt und nicht generisch ist.

      Das ist aber ganz schwer, wenn man es nicht allen recht machen will. WWE stellt sich, wie du schreibst, ja finanziell gut auf, was verständlich ist.
      Es hagelt aber Kritik von allen Seiten, da das Produkt schlecht ist.
      Was so gut wie jeder sieht ist die Kreativität bei den Fehden und deren Umsetzung. Diese werden so schnell und flach erzählt,
      wie Filme heute geschnitten werden. Ein Graus!
      Das begeistert vielleicht den Mark, der sich nicht weiter mit auseinander setzt, vergrault aber auf kurz oder lang die Hardcore Fans.
      Aber ist das schlimm? Bringen die Hardcore Fans mehr Umsatz? Heute, wo es das Network gibt glaube ich nicht mehr.
      Da musste der Hardcore Fan jeden Monat ordentlich abdrücken, was der durchschnitts Mark nicht getan hat.
      Heute zahlen alle ihr (only) 9,99$. Dazu wird der Mark noch mehr Merch kaufen, für sich und seine Familie. Also ist der Mark doch lukrativer.

      Der Mark setzt sich auch nicht mit fragwürdigen Dingen wie dem Warrior oder Moolah auseinander. Will er auch gar nicht.
      Und WWE kauft sich natürlich so für den Mark, dass sie wie die heilige Marie dasteht.

      Man darf nicht vergessen, Wrestling ist Nische und wir, die Smart Marks, sind die Nische der Nische, die wohl auch noch weniger Geld bringen.

      Vielleicht wäre WWE irgendwann soweit, ein Smart Mark Produkt zu zeigen, wo man Wert auf das Produkt legt und nicht auf das saubere Image.
      Aber vielleicht haben wir mit NXT dieses Produkt schon....

      Klar, es macht solche Aktionen wie die "Womens Revolution" nicht besser oder weg. Vielleicht verlangen wir von der WWE etwas, was sie gar nicht sein
      kann und will.
    • Ein anderes Produkt wollen sie sicher nicht zeigen, ansonsten wuerden sie es ja machen.

      Was das Thema betrifft “Hardcore Fans bringen nicht so viel wie Marks“. Klar, du selbst hast es ja gut beschrieben das der Hardcore Fan der Nischen Fan von einem Nischenprodukt ist. Ein Nischenprodukt war aber Pro Wrestling nicht immer, es gab eine Zeit da war das Pro Wrestling die fuehrende Sportart in vielen Laendern, und danach gab es immernoch Jahrzehnte wo das Pro Wrestling unter den Top Sportarten war. Vor genau 20 Jahren sahen jeden Montag 11 bis 12 Millionen Menschen in den USA entweder Raw oder Nitro, und nicht 3 Millionen wie heute. Es gab nicht viele Jahrzehnte in der Pro Wrestling Geschichte in der es so wenig Zuschauer gab weltweit wie in diesem Jahrzehnt.

      Aber auch heute noch hat WWE ein viel groesseres Fan Potential, was man immer daran sieht, wenn vor Wrestlemania die Zuschauer einschalten…und dann wieder abschalten weil das Produkt sie nicht haelt. WWE koennte mit einem besseren Produkt mehr Zuschauer haben, unabhaengig von Smark oder Mark! WWE selbst hat sich ja vor 4 Jahren etwas “verraten“ was das betrifft, weil man beim WWE Network von einem Kundenpotential von 3-4 Millionen nur in den USA ausging in den ersten 4 Jahren. Ich denke, dass diese Einschaetzung von WWE richtig war, das ist das Potential das man hat. Aber wo sich WWE verschaetzt hat ist, sie koennen das Potential nicht abrufen aufgrund des eigenen Produkts das eine zu schlechte Qualitaet hat.

      Der Filmvergleich von dir ist auch gut, da gibt es auch Parallelen zu WWE. Hollywood wird von grossen Studios regiert, die keine Eier haben, oder eben kein Risiko eingehen wollen. Stattdessen setzen sie auf Dinge die kein grosses Risiko sind, und wo vorher schon klar ist in wie weit sie abschneiden, das sind in der Regel “Blockbusters“ mit NULL Kreativitaet, Fortsetzungen mit NULL Kreativitaet oder Remakes mit NULL Kreativitaet. Es sind oft Filme die keine Substanz haben, aber die Leute kommen in die Kinos…

      Das passiert wenn grosse Firmen eine Branche uebernehmen, sei es Hollywood oder sei es WWE. Es killt Kreativitaet und Diversitaet und es geht nur um Profitmaximierung. Grosse Unternehmen denken in der Regel kurzfristig zum naechsten Quartalsbericht und nicht in mehreren Jahren. Die grossen Studiochefs entscheiden ploetzlich wie die Filmmacher einen Film drehen sollen….da stimmt was grundsaetzlich nicht. Aber Hollywood machte die letzten 10 Jahre mit den groessten Umsatz den sie jemals machten, mit ueberwiegend trash. Aber anstatt das Geld zu reinvestieren in neue Projekte (was ja viele Unternehmer machen wuerden), bezahlten sie sich zum groessten Teil aus. Die Folge war, neue Projekte wurden verschoben oder gekillt, und viele Schauspieler, Directors, oder Writers schauten sich um nach anderen Moeglichkeiten…das ist einer der Gruende warum es in den letzten 20 Jahren soviele qualitativ Top Serien gab im Gegensatz zur Filmbrache. Weil kleinere Studios oder Studios die etwas riskierten auch davon profitierten das sehr gute Leute auf dem Markt waren die in der Filmbrache keine (zufriedenstellende) Arbeit mehr hatten.

      Wann war die letzte gute Zeit in Hollywood? 60er und 70er Jahre? Und warum...weil es Anfang der 60er Jahren einen Zusammenbruch der grossen Hollywood Studios gab. Ploetzlich konnten die Regiesseure Filme drehen die sie vorher nicht drehen konnten und es entstanden einige der Besten Filme die es gibt. Erst als sich dann wieder Ende der 70er Jahre die grossen Studios erholten oder neu formierten, sah man dann wieder ueberwiegend den Einheitsbrei. Bei WWE ist es nichts anderes.

      Man kann das noch weiter denken….die Vorlagen vieler Filme war immer die Literatur, und die ist ja ziemlich nach unten gegangen in den letzten Jahrzehnten, weil die Leute immer weniger lesen. Wenn die Leute immer weniger lesen, wird auch weniger geschrieben, und Romanvorlagen werden weniger verfilmt…heute sind es ja eher Comics aus denen sich Hollywood viel rauszieht.
      The Shockmaster botcht sein Debut als er hinfaellt….
      Davey Boy Smith kommentiert das trocken im Fernsehen:“He fell flat on his fooking arse…”