Sturz-Schock für T-Mobile/Ullrich Interview

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    • Sturz-Schock für T-Mobile/Ullrich Interview

      Auf der gestrigen etappe der Tour de suisse gab es einen riesigen Schock für T-Mobile
      Auf der Schlussrunde der Etappe raste der tour-Mitfavorit Alexandre Winokourow mit 50 km/h ungebremst in eine Verkehrsinsel.
      Nachdem es erst sehr schlimm aussah und man sich ernsthafte Sorgen um seine Gesundheit machte stellten sich die Verletzungen als abschürfungen und Prellungen am Oberkörper und Kopf heraus.



      t-Mobile Arzt Lothar Heinrich meinte Wino müsse auf alle Fälle drei tage pausieren , nach angaben der Ärzte im Krankenhaus aber hat er eine möglicherweise eine Schultereckgelenksprengung und müsste so 2-3 wochen pausieren , womit die Tour in gefahr gerät.
      aber ich hoffe mal darauf ,dass er nur eine Gehirnerschütterung sagt , wie Heinrich sagt.


      Sooo ... und jetzt noch ein Interview mit Jan UIlrich.Ist recht interessant , bin auf Nefis Meinung gespannt.

      13.06.2004/ Es gibt nur wenige Sportler, die so im Blickpunkt der Medien stehen wie Jan Ullrich. Der T-Mobile-Star lässt sich jedoch nicht durch die öffentliche Meinung unter Druck setzen. "Ich muss meinen Weg gehen", sagt er in einem Gespräch mit der Zeitung Sonntag aktuell.

      Herr Ullrich, Ihr Rivale Lance Armstrong hat gerade bei einem Bergzeitfahren am Mont Ventoux fast zwei Minuten auf den Basken Iban Mayo verloren. In einer Meldung stand auch, der Amerikaner hätte ein paar Pfunde zuviel.
      Jan Ullrich: Unsinn. Die Geschichte mit den Kilos kenne ich ja von mir. Da wird auch viel übertrieben, vor allem was die Auswirkung angeht. Aber Lance und Übergewicht hören Sie auf. Ich denke mal, wenn sein Trainer das sagt, ist das reine Taktik. Ich gebe da nichts drauf. Bei der Tour wird er fit sein, da bin ich mir sicher.

      Wie steht es um Ihre Form nach der Deutschland-Tour und zu Beginn der Tour de Suisse?
      Ullrich: Ich war eigentlich überrascht, wie gut ich bei der Deutschland-Tour drauf war. Ich hatte mich nicht so weit vorne erwartet. An diese gute Form konnte ich jetzt mit dem Etappensieg zum Auftakt der Tour de Suisse anknüpfen. Ich bin also auf dem richtigen Weg.

      Bei der Deutschland-Tour fuhren am Berg allerdings einige stärker als Sie. Und die großen Kaliber, die bei der Tour an den Start gehen werden, waren gar nicht da.
      Ullrich: Natürlich habe ich noch nicht mein absolutes Top-Level erreicht. Aber das wäre auch falsch. Meine Planung ist darauf ausgerichtet, am Ende der zweiten Woche der Tour de France 100 Prozent zu haben. Da geht es in die Pyrenäen, aber das ist erst am 12.Juli. So ist der Plan. Ich werde auch jetzt bei der Tour de Suisse wohl nicht um den Gesamtsieg mitfahren können trotz des gelungenen Auftakts. Die schwere Zielankunft am kommenden Donnerstag in Malbun (13 Kilometer Steigung mit 1.118 Meter Höhendifferenz d. Red.) ist im Moment wahrscheinlich noch zu schwer für mich. Aber ich fühle mich gut, fit für die Tour und habe auch noch einige Reserven. Und nur das zählt für mich.

      In den vergangenen Jahren ging nicht jeder Ihrer Pläne auf. Auch dieses Jahr lief es nicht so, wie Sie sich das im Herbst 2003 vorgestellt hatten.
      Ullrich: Stimmt nicht, bis auf zwei Rennen, die ich Ende April absagen musste, bin ich zufrieden. Und die Reaktionen in den Medien darauf, die waren übertrieben.

      Nun ja, wenn ein Weltklasseathlet im April bei einem Eintagesrennen abgehängt wird, drängen sich schon Fragen nach der Form auf.
      Ullrich: Für Sie und ihre Kollegen, für mich nicht. Ich hatte und habe meinem Weg im Kopf und eben festgestellt, dass mein Grundlagentraining nicht perfekt war. Das ist aber kein Grund zur Panik. Es war dann eben besser für mich, zwei Rennen abzusagen, noch einmal in Ruhe zu trainieren und mein Fundament stärker zu machen. Damit ist aber meine Saison aber noch lange nicht kaputt. Wenn ich im Oktober keinen Erfolg auf meinem Konto habe, dann habe ich mich geirrt. Vorher nicht.

      Trotzdem müssen Sie mit der Kritik leben, ein schlampiges Genie zu sein, das seine Fähigkeiten nicht optimal nützt.
      Ullrich: Damit kann ich leben, weil ich weiß, wie es wirklich ist. Ich muss meinen Weg gehen, der mich erst im Sommer in Hochform bringt. Natürlich lief nicht alles optimal in diesem Frühjahr, aber meine Saison beginnt auch erst richtig im Juli. Und es ist auch nicht so, dass ich nur mit Talent Rad fahre, wie ich immer wieder höre. Eisernes Training gehört schon auch dazu, aber eben auf meine Art.

      Und wie geht die?
      Ullrich: Ich muss mich auch auf mein Gefühl verlassen. Ich hatte im Frühjahr falsch trainiert, wahrscheinlich sogar zu hart. In Belgien war mir dann klar, du musst jetzt noch einmal raus aus dem Rennbetrieb, egal was auf dem Plan steht. Und ich glaube jetzt, es war die richtige Entscheidung. Grundsätzlich denke ich: Wenn ich mich in der Vorbereitung auf mein Gefühl verlasse, kann ich auch die Tour gewinnen.

      Das scheint die Öffentlichkeit aber nicht zu begreifen. Ist es nicht schwer, sich ständig mit der Kritik auseinandersetzten zu müssen?
      Ullrich: Nein, weil ich immer schon so war wie ich bin. Die Leute die mir wichtig sind, vertrauen mir und versuchen mich auch nicht zu ändern, was sowieso unmöglich wäre. Ich muss meinen Weg gehen. Ich kann nicht allen Ansprüchen gerecht werden, so bin ich nun mal. Man sagt uns Rostockern nicht zu Unrecht nach, dass wir eine Elefantenhaut haben. Das hilft einem auch manchmal. Außerdem, glaube ich, mögen mich die Leute, weil ich eben auch mal Probleme habe wie viele andere auch. Ich habe schon Tiefs überwunden, so was kann auch Vorbild sein.

      Ist es denn zuviel verlangt, dass ein Jan Ullrich über eine ganze Saison konkurrenzfähig Rennen fährt?
      Ullrich: Ja, weil ich nicht der Typ dazu bin. Ein Lance Armstrong denkt schon im Ziel in Paris an die nächste Tour. Das kann ich nicht, ich bin kein Verbissener. Zumindest nicht zwölf Monate im Jahr. Nach der Tour genieße ich erst einmal, ich will dann auch feiern, mit der Familie und mit Freunden. Ich will Urlaub machen und mal Abstand gewinnen vom Sport. Disziplin und Ehrgeiz sind wichtig, aber nicht das ganze Jahr.

      2003 konnten Sie befreit zur Tour fahren. Niemand erwartete nach der Sperre, der zähen Knieverletzung und dem Theater um das marode Team Coast etwas von Ihnen. Jetzt sind Sie mit Lance Armstrong und Iban Mayo Tourfavorit. War die Situation vor einem Jahr leichter für Sie?
      Ullrich: Man kann das nicht vergleichen und ich mag diese Vergleiche auch nicht. Ich weiß, dass viele denken, ich kann mit dem Druck zu den Favoriten zu gehören, nicht umgehen. Aber ich weiß auch, dass ich es drauf habe und will es auch noch einmal wissen.

      Die Unterstützung der Franzosen dürfte Ihnen gewiss sein. Armstrongs sechsten Erfolg scheint dort niemand zu wollen?
      Ullrich: Das stimmt, ich werde gut aufgenommen in Frankreich. Die Leute mögen mich, aber das habe ich mir in den vergangenen Jahren mit guten Leistungen auch erarbeitet.

      Vergangenes Jahr war es knapp zwischen Armstrong und Ihnen. Am Ende fehlten Ihnen 61 Sekunden. Ist der Amerikaner schlagbar?
      Ullrich: Ja, wir haben vergangenen Jahr gesehen, dass er Probleme bekommen hat, als ihn Beloki, Winokurow, Mayo und ich ihn Bedrängnis gebracht haben. 2003 hat man seine konditionellen Grenzen gesehen, das war vorher nie der Fall. Und er wirkte ein wenig nervös. Trotzdem wird er auch dieses Jahr der Mann sein, den es zu schlagen gilt.

      Ihre Tochter Sarah wird bald ein Jahr alt. Wie hat sich die Vaterrolle auf Ihren Sport ausgewirkt?
      Ullrich: Motivation pur. Ich sage immer: Sarah schiebt. Wenn sie am Telefon einmal Papa sagt, bin ich wieder eine Woche gut drauf. Und das Neueste sie sagt jetzt schon Papa wenn im Fernsehen Radrennen läuft. Ob sie mich erkennen kann, weiß ich aber nicht.

      Was hat sich sonst verändert?
      Ullrich: Ich verbringe mehr Zeit mit der Familie. Man trifft sich abends mit anderen Eltern und nicht mit irgendwelchen Ausgeflippten wie früher. Natürlich habe ich jetzt auch mehr Verantwortung. Aber mir macht das unheimlich Spaß.

      Warum dann noch der Stress, noch einmal das schwerste Rennen der Welt gewinnen zu wollen?
      Ullrich: Weil ich spüre, dass ich es drauf habe. Und noch etwas: Früher hatte ich das Gefühl, Rad fahren zu müssen, weil es mein Beruf war. Nach der schweren Knieverletzung hat sich das geändert. Ich genieße es, Rad fahren zu können. Ich sitze im Sattel, weil es mir wieder richtig Spaß macht.


      Credits an die Zeitung Sonntag aktuell :thumbsup:
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