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Die Kundus-Affäre
#11
Ich weiß nicht genau ob du jemals selber im Auslandseinsatz geschweigedenn selbst beim Bund warst. Anders kann ich mir deine Aussagen eigentlich nicht erklähren.
Natürlich sind wir nicht angstfrei wenn wir zu diesen Einsätzen aufbrechen. Das hat mit Panik nicht zu tun. Die Panikmache findet in Deutschland und in den Medien statt.... wir wissen was auf uns zukommt und können mit dieser "Angst" leben. Nur man sollte bedenken das wir keine Counterstrike Soldaten sind, die nach dem Tod einfach die Mission neu starten. Vielleicht würde deine Sichtweise sich ändern wenn du selbst einmal beschossen wurdest oder deine eigenen Kammaraden zu Gabe tragen mußtest.
- Soldaten sind jederzeit verfügbar:
Und deine Definition eines Soldaten tut richtig weh. Soldaten sollen natürlich jederzeit zum Abruf bereit setehen um sofort Handeln zu können. Nicht nur in Kriegsgebieten. Erinnere dich an die schweren Überschwemmungen vor einigen Jahren. Ich hab da Sandsäcke geschlürt bis ich blutige Hände hatte. Wir haben so vielseitige Aufgabenbereiche. Bei der WM 2006 haben wir die Polizei in den großen Städten unterstützt mit Militärischen Hilfsmitteln und Truppen.
- Soldaten sind jederzeit in der Lage den Tod zu akzeptieren, ist es doch in der Jobbeschreibung:
Niemand kann den Tod einfach so akzeptieren. Es wird dich vielleicht wundern aber wir sind keine Robotor oder vom Storch gebracht. Wir haben selber Familien, Eltern, Kinder usw. Da kann man nicht einfach dahin gehen und sagen, naja wenn ich halt abgekanllt, in die Luft gesprengt oder zu Tode gefoltert werde, das gehört einfach dazu.... X(
-Soldaten sollen nicht glauben, sie sollen wissen:
Man kann leider nicht immer wissen. Zuerst mal, wir sollen gehorchen. Wenn wir Befehle ausführen können wir uns leider nicht immer informieren.
-Soldaten sind keine Diplomaten, denn sie tragen Waffen
Ich weiß nciht was du von uns erwartest. Sollen wir da in Flip-Flops und Bermudas rumlaufen? Ganz ohne Waffe? Wir tragen das Gewehr am Mann um uns und auch andere Zivilisten zu schützen. Wir sind nicht da um mit den Leuten zu verhandeln sondern dem von Taliban durchzogenen Staat wieder selbstständig und unabhängig zu machen.
- Soldaten in Deutschland wurden und werden dazu erzogen viel zu wollen aber nichts dafür zu riskieren, es werden quasi Mini-Politiker herangezogen
Und dein letzten Punkt, ganz ehrlich Doof Wut mir fehlen die Worte. Aber ich hoffe einfach das ist das Produkt von zu viel Alk letzte Nacht war.

Natürlich bringt mein Beruf eine Menge Risiken mit sich. Und natürlich gibt es hinterher immer Möglichkeiten etwas besser zu machen. Vielleicht habe ich das nicht richtig klar gemacht. Wenn es nach mir ginge würde dort unten kein Mensch sterben. Und auch wir spüren die Reaktion auf diese Aktion. Der Hass und die Gewalt die uns entgegenschlägt is natürlich da und es war sich kontraproduktiv was an diesem Tag passiert ist. Ich wollte damit nicht sagen das es mir egal ist das so viele unschuldige Menschen sterben sondern das Militärische denken deutlich machen. Der kleine Soldat entscheidet leider nicht darüber ob er die Bombe fallen läßt. Wäre der Pilot abgedreht und hätte den Befehl verweigert wären 20 Minuten später die nächsten Bomber in der Luft gewesen und dann hätte es geknallt. Oberst Klein hat eine Entscheidung getroffen. Ob die gut war kann ich nicht entscheiden. Ein Aufklärungsflug hätte auch nicht sonderlich viel gebracht. Mann kann aus der Luft nicht unterscheiden wer gut und böse ist.
Ich will dich damit nicht angreifen oder dich als dumm darstellen, aber evt. solltest du deine Sichtweise zum Bund überdenken und erkennen das auch wir ganz normale Menschen sind.
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#12
Zitat:Das ist ein Thema zu dem ich als Soldat, der selbst schon in Afghanistan war, gerne etwas sagen möchte.

vorweg, ich will mit dem was ich gleich schreibe dich nicht persönlich angreifen, da ich selbst jemanden kenne der dort war. und ja ich hatte schiss um ihn, dennoch haben wir schon nächte lang diskutiert.

Zitat: Der Luftschlag selber steht nicht zur Debatte. Befehl und Gehorsam so is das halt.


Grade wegen sowas lehne ich jede form des militärs ab. wir geben geld dafür aus mörder auszubilden ohne gewissen. auch wenn wir gerne unsere soldaten als uniformierte zivilisten sehen. der soldat wird nicht dafür bezahlt zu denken, er wird dafür bezahlt zu handeln und dies soll er ohne zu murren oder sich zu beschweren tun... in meinen augen kann ich sowas nicht nachvollziehen. ich würde, ausser im ernsten selbstverteidigungsfall, doch auf niemanden schiessen oder ihn mit bomben beflastern, ohne darüber überlegen, was diese menschen mir getan haben oder... nach absurder... was sie mir tun könnten. ich hätte ständige zweifel an mir selbst wenn ich abdrücken würde und durch meine hand menschen fallen, die mich nicht direkt angreifen. aber gut ich war nie im krieg oder kriegsgebiet. und ehrlich? ich will es auch überhaupt nicht.

Zitat:Allerdings darf man bei dem ganzen Gerede um zivile Opfer nicht vergessen, das jeder davon auch ein Taliban hätte sein können, bzw. diese radikale Gruppierung unterstützt. Man kann dort leider keinem Menschen an der Nasenspitze ansehen welche Gesinnung er hat.

eben wie ich oben zu letzt schrieb, würden mir grade deshalb zweifel an meinem job als soldaten kommen. menschen zu töten weil sie zu den "bösen" gehören KÖNNTEN oder etwas "böses" unterstützen "KÖNNTEN" ?
Ich zeige auch nicht den herren von neben an an, weil er den kindern aus der nachbarschaft schokolade schenkt und er deshalb ein kinderschänder sein KÖNNTE. Leider kann man erst handeln wenn es zu spät ist oder was schlimmes passiert. wir können gottseidank den menschen nicht in ihre gehirne schauen und sie für ihre pläne festnehmen oder ausschalten.

Zitat: Und es geht da auch um das Leben unserer Soldaten.

es war ein angriffs krieg und es sind kriegs ähnliche zustände... ach quatsch... es ist krieg!
Soldaten wurden dazu ausgebildet den tod zu geben und den tod zu empfangen. das infrastruktur aufbauen danach ist im grunde nur versuchte wiedergutmachung... wers kaputthaut bauts auch wieder auf. die normalen zivilisten haben um den krieg nicht gebeten und schon gar nicht um die europäer oder gar den amis als besatzungsmächten.
Wir sollten uns lieber sorgen um die unschuldigen machen, als um die täter dieb estens ausgerüstet sind. auch wenn das nicht so leicht ist wenn freunde, familienmitglieder oder bekannte dort sind und zu ihnen gehören......


Zitat:Natürlich ist die Kommunikation gerade mit den Medien danach etwas schlecht gelaufen.


in einem krieg bekommen wir eh nur sachen mit die wir erfahren sollen.....

Zitat:Und noch eine Sachen. Das ist offiziell kein Krieg sondern Aufbauarbeit. Amerika betreibt Krieg, Krieg gegen die Taliban, das ist auch deren offizielles Kredo innerhalb der Army.

ich glaube dazu habe ich mich oben schon geäussert.... wenn es keine krieg ist, dann hätten wir bauunternehmen und krähne schicken sollen, aber keine bewaffnete und panzer.


alles nur die meinung von mir... evtl einen armen irren, der immer noch die hoffnung in sich trägt, dass irgendwann alle menschen waffen und militär verabscheuen werden.
der ausgelutschte satz: stell dir vor es ist krieg und keiner geht hin. ist immer noch zu wahr. jede regierung braucht erst kampf willige um einen krieg zu führen....
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#13
@Shark
ich glaube du hast in deinen Worten vieles richtig gesagt. Bitte lies dir einemal meinen Beitrag über deinem durch. Du bist sicher kein irrer. neben mir sitzen 2 Frauen, eine 2 eine 27 die deine meinug zu 100% teilen.
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#14
Ich finde es interessant, wie sich alle, die nicht dort unten genau an dem Tag an dem Ort dabei waren, so geeeenau auskennen, wie geeeenau dieser Vorfall abgelaufen ist. Man meint, mancher kann es minutiös erzählen, was denn passiert sei. Und war währenddessen ewige 1000 Kilometer entfernt, wohl auf seiner Couch bei Chipsfressen und Talk Talk Talk schauen .. aber sein Urteil abgeben wollen und alles besser wissen. Find ich echt derb, unserer Bundeswehr, die sicher nicht als Counter Striker dort unten sind, teilweise solche Sachen an den Kopf zu werfen, wie ich sie auch hier oder auf anderen (News)Portalen lesen muss.
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#15
snowder, deshalöb bin ich auf den soldaten und das militär an sich eingegangen, denn ich habe gar keine ahnung was dort GENAU vorgegangen ist. woher auch, man muss sich ja mit dem zu frieden geben, was einem die medien zu fressen geben.
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#16
Zitat:Original von GreatOne
Ich weiß nicht genau ob du jemals selber im Auslandseinsatz geschweigedenn selbst beim Bund warst. Anders kann ich mir deine Aussagen eigentlich nicht erklähren.
Vor etwas mehr als 11 Jahren das erste mal. Ohne deutsche Armee das letzte mal vor drei Jahren.

Zitat:Original von GreatOne
Vielleicht würde deine Sichtweise sich ändern wenn du selbst einmal beschossen wurdest oder deine eigenen Kammaraden zu Gabe tragen mußtest.

Nun, sie hat sich so entwickelt.

Zitat:Original von GreatOne
Und deine Definition eines Soldaten tut richtig weh. Nicht nur in Kriegsgebieten. Erinnere dich an die schweren Überschwemmungen vor einigen Jahren. Ich hab da Sandsäcke geschlürt bis ich blutige Hände hatte. Wir haben so vielseitige Aufgabenbereiche. Bei der WM 2006 haben wir die Polizei in den großen Städten unterstützt mit Militärischen Hilfsmitteln und Truppen.

Es bedarf aber keines Soldaten um Sandsäcke zu schleppen. Gerade deine Beispiele zeigen doch nur das eine schlichte Heimatwehr, unbewaffnet, schlicht ausreichend ist. Das "militärische" was du ansprichst kann man auch der Polizei beigeben.

Zitat:Original von GreatOne
Niemand kann den Tod einfach so akzeptieren. Es wird dich vielleicht wundern aber wir sind keine Robotor oder vom Storch gebracht. Wir haben selber Familien, Eltern, Kinder usw. Da kann man nicht einfach dahin gehen und sagen, naja wenn ich halt abgekanllt, in die Luft gesprengt oder zu Tode gefoltert werde, das gehört einfach dazu.... X(

Du hast recht. Dennoch gehört es dazu. Als Soldat irgendwo hinzugehen und zu glauben einen Job wie andere zu machen ist illusorisch. Du missverstehst deutlich meinen Standpunkt. Ein Müllmann kann sich (fast) sicher sein lebendig durch den Alltag zu kommen, ein Soldat in Afghanistan nicht. Letzterer hat auch keinen Anhaltspunkt dafür. Es geht hier nicht um Wertung, sondern um Tatsachen. Und nur nebenbei...das Soldaten auch nur Menschen sind...mit Bedürfnissen, Wünschen, Hoffnungen usw. stand nie zur Debatte.

Zitat:Original von GreatOne
Man kann leider nicht immer wissen. Zuerst mal, wir sollen gehorchen. Wenn wir Befehle ausführen können wir uns leider nicht immer informieren.

Eben. Und Wissenslücken treten überall auf. Weswegen ich mir etwas gesucht habe wo es auf ein Minimum reduziert wird. Wozu eben auch eine Aufklärung vor Ort dazugehört...jedes Mal und immer wieder.

Zitat:Original von GreatOne
Ich weiß nciht was du von uns erwartest. Sollen wir da in Flip-Flops und Bermudas rumlaufen? Ganz ohne Waffe? Wir tragen das Gewehr am Mann um uns und auch andere Zivilisten zu schützen.

Ander schützen...vor wem? Dem Schuhverkäufer von rechts oder dem Terroristen hinter der Hecke? Wo war der Schutz bei diesem Thema?

Zitat:Original von GreatOne
Wir sind nicht da um mit den Leuten zu verhandeln sondern dem von Taliban durchzogenen Staat wieder selbstständig und unabhängig zu machen.

Denkst du eigentständig oder liest du das irgendwo ab? Hast du dir jemals Gedanken darüber gemacht wie die Taliban entstanden sind? Und...es mag schmerzen...wie hat die Bundeswehr geholfen die Taliban zu bekämpfen? Überspitzt ausgedrückt legt der Taliban seinen Turban ab und wird zum Bauern. Militärisch gesehen machen die Taliban derzeit mehr richtig als alle westlichen Truppen zusammen - sie bleiben im Gespräch, verbreiten ab und an Furcht und warten ab. Wenn auch ihnen mittlerweile die "Freiwilligen" ausgehen. Also die Idioten denen ihr Leben "sehr" wertvoll erscheint.

Zitat:Original von GreatOne
Und dein letzten Punkt, ganz ehrlich Doof Wut mir fehlen die Worte. Aber ich hoffe einfach das ist das Produkt von zu viel Alk letzte Nacht war.

Alkohol lähmt den Körper. Als Soldat solltest du es besser wissen.

Zitat:Original von GreatOne
Ein Aufklärungsflug hätte auch nicht sonderlich viel gebracht. Mann kann aus der Luft nicht unterscheiden wer gut und böse ist.
Ich will dich damit nicht angreifen oder dich als dumm darstellen, aber evt. solltest du deine Sichtweise zum Bund überdenken und erkennen das auch wir ganz normale Menschen sind.

Kein Aufklärungsflug...eine lebende Person vor Ort. Ein Aufklärer eben.

Ebenso ist es nicht Sinn und Zweck dieser Unterhaltung persönlich zu werden/sein. Mittlerweile bekomme ich das Gefühl das du an etwas glaubst bei diesem Thema und ich möchte nicht (mehr) dagegen argumentieren. Denn du hast etwas was mir vor langer Zeit abhanden gekommen ist. Überzeugung. Ich denke nur. Und handle danach.
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#17
Ich bin überzeugt von dem was ich da tue, natürlich. Aber auch nicht immer in letzter Konsequenz. Und gelegentlich habe ich auch Zweifel. Es gibt sicher Dinge die ich oft nicht nachvollziehen kann oder die ich aus meiner Sicht anders machen würde. Nur dies zählt halt nicht und wird auch nie eine Alternative für meine Befehlshaber sein.
Wir liegen glaube ich in einigen Dingen garnicht so weit auseinander. Und das mit dem persönlichen tut mir auch leid. Ich denke auch das mein Beruf mich sehr prägt und auch oft meine Meinung und Einstellung beeinflußt. Ich hab diesen Anschlag auch nie persönlich als gut empfunden. Ich hätte das auch anders gelöst, definitiv. Nur wie ich sagte, das war die Entscheidung von Oberst Klein und der Pilot hat diesen nur ausgeführt. Es sicher auch etwas anderes mit einem Jet Bomben abzufeuern und unzählige Menschen zu Töten weil man darüber definitiv keine Kontrolle hat. Ich habe bisher nicht einen Menschen getötet und bin mir auch sicher das keiner durch meine Hand ums leben kam...
Aber ich wäre froh wenn wir uns darauf einigen das ich kein schlechter Mensch bin.
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