Wann ist die Anzahl der Titleruns zu viel?

[Nefercheperur]

John Cena gewann am Sonntag beim WWE PPV seinen 15 World Title, und das innerhalb von 9 Jahren. Ein paar weitere, Edge ist ein 11 facher World Champion, Randy Orton ein 12 facher World Champion, Triple H ein 13 facher World Champion, von Ric Flair erst gar nicht anzufangen. Es geht mir nicht um John Cena, oder das sein jetziger Titlegewinn nicht gut waere, aber 15 World Title (oder 11, 12, 13…) zu gewinnen sieht fuer mich eher schlecht wie gut aus.

Wenn man so oft den Title gewinnt, dann hat ihn auch oft verloren und vorallem kurze Titleruns. Im Boxen oder in der UFC, oder im Pro Wrestling in Japan, da wird ein Champion an der laenge und der Anzahl der Titleverteidigungen gemessen. Das wuerde generell auch funktionieren bei WWE etwa, aber dann muesste man auf die Vergangenheit eingehen (Bruno Sammartino`s, Bob Backlund`s, Pedro Morales und Hulk Hogan`s lange Titleruns), und man braeuchte eine laengere Aufmerksamkeitsspanne der Fans bzw eine andere Ausrichtung. Ich weiss natuerlich das mit woechentlich zwei groesseren TV Shows es etwas anderes ist als vor den 90er Jahren, aber die Anzahl der World Title sieht fuer mich schlecht aus. Ich weiss noch als Bret Hart beim Summerslam 1997 den WWF Title zum fuenften Mal gewann, empfand ich das schon als zu viel.

CM Punks 434 Tage Run ist das laengste was man in den letzten 25 Jahren gesehen hat bei WWE und wahrscheinlich auch in den naechsten 25 Jahren sehen wird. So der einzige Weg den WWE geht um den Champion beeindruckender wirken zu lassen ist die Haeufigkeit der Title.

Auf der anderen Seite zeigt es auch wie stagnierend WWE ist, man sieht sehr haeufig immer die selben Leute an der Spitze. Zwar hat WWE dieses Jahr ein paar neue Leute nach oben gebracht, aber wenn es darauf ankommt setzt man weiterhin auf die Alten. Daniel Bryan war ein Schritt nach vorne, dann sarbotierte man seinen Titlerun was drei Schritte zurueck war, und nun setzt man wieder auf John Cena, wenn auch nur kurz wahrscheinlich. So an der Anzahl der Titleruns sieht man auch immer auf wenn WWE haeufig gesetzt hat. 15 Titleruns schreit geradezu “Wir haben niemanden anderen aufbauen koennen, und was besseres ist uns auch nicht eingefallen.“

So wann ist fuer euch die Anzahl der Titleruns zu viel?

[Y2Jericholic]

Interessantes Thema, über das ich mir auch schon Gedanken gemacht habe. Bei Cena ist das immer so eine Sache...

Für mich sind Cenas Titelgewinne zu viel, denn so wie es aussieht wir er Flair überholen und endet wahrscheinlich mit iwas um 20 World Titles. Flairs 16 Titelregentschaften stehen für mich als eine Art oberste Grenze, klar sind es viel aber ich habe diese Zeit auch nicht verfolgen können. Es kommt ja auch immer drauf an, unter welhen Storytechnischen Umständen verliert/gewinnt man den Titel.
Z.B. Edge als 11-facher World Champ ist für sein Kaliber genau die richtige Anzahl, HHH mit 13 geht auch eigentlich.
Punks Titelreign war mal was anderes und wusste auch zu gefallen.

[Light]

Ich finde es kommt immer auf die Darstellung an. Warum sind denn Niederlagen unbedingt abwertend? Im Grunde heißt ja: Lange Titelregentschaft = lange Siegesserie. Im Wrestling kann das aber auch schon verwaschen aufgrund von DQ Siegen oder ähnlichem.

Wenn man jetzt im Boxen 10 Klitschkos hätte, die sich alle gegenseitig KO hauen können und dementsprechend der Titel häufig wechselt, würde das die Fähigkeit der Boxer abwerten?

Oder ist Bayern München jetzt eine schlechte Mannschaft wenn sie die Championsleague nicht jedes Jahr verteidigt, sondern nur jedes zweite Jahr? Der TItel wechselt sogesehen jedes Jahr. (kein sonderlich gutes Beispiel, aber ich denke die Richtung ist klar).

Also ich würde viele Runs nicht grundsätzlich verteufeln. Sie können aber und bei der WWE sind sie es irgendwie auch, auch Indiz für einen fehlenden Aufbau junger Talente sein.