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Historische Wrestling Stories/Artikel
Hans Schwarz – ein unvergessener Weltmeister (---> Hans Schwarz jun.; sein gleichnamiger Vater war ebenfalls mehrfacher Weltmeister)

(Gerhard Schäfer, 1974)

„Was ein Max Schmeling für die Boxsportfreunde ist, das bedeutet Hans Schwarz gleichermaßen den Anhängern des Berufsringkampfes. Als mehrfacher Welt- und Europameister führte er jahrzehntelang das Feld der Spitzenkönner im europäischen Bereich an und hatte hier eine derart dominierende Stellung, daß sein Name in der Historie des Berufsringkampfes unvergessen bleiben wird. Als Sohn eines nicht minder berühmten Vaters debütierte der Junior am 28. Oktober 1930 bei einer Ringkampf-Konkurrenz im Wiener Zirkus Zentral als Berufssportler. Nach dem Abitur und zwei Semestern Studium an der Technischen Hochschule mit dem Berufsziel eines Diplomingenieurs trat er dann in Vaters Fußstapfen. Es waren Semesterferien und ein Besuch bei seinem gerade in Budapest ringenden Vater, der dort in einer großen Konkurrenz seinen letzten Weltmeistertitel erringen konnte, ließen in dem sportlich durchgebildeten Filius den Wunsch aufkommen, es auch einmal zu versuchen.

Nach dem gelungenen Auftakt in Wien folgte nun ein systematisches Training, das hart und eisern war und rücksichtslos bis an die Grenzen seiner Leistungskraft ging. Von den sich anbahnenden Erfolgen des jungen Schwarz soll hier sein erster Start 1932 in Hannover und Gewinn des Sommer-Turnieres erwähnt sein. 1934 kann man als das Jahr des großen Durchbruches bezeichnen. Nach dem Sieg in einem Berliner Großturnier im Zirkus Busch – hier wurden der Weltmeister von 1933, Alexander Garkawienko, und die Weltelite auf die Plätze verwiesen – konnte zwar Garkawienko in Frankfurt/Main die Revanche um den Europatitel für sich entscheiden, aber im Breslauer Zirkus Busch-Gebäude gab es dann im Kampf um die Weltmeisterschaft im griechisch-römischen Stil den Sieg des jungen Hans Schwarz vor dem Polen Garkawienko.

In folgenden Turnieren bewies Schwarz, daß er ein würdiger Weltmeister war, 1935 holte er sich in München gegen Garkawienko den Europameistertitel. Das nächste Zusammentreffen dieser beiden ewigen Rivalen erfolgte 1936 in Hamburg, wo sich 38 Ringkämpfer im Flora-Theater um den Welttitel bewarben. Erneut siegte Hans Schwarz, der diesen Erfolg im Jahr danach in Dresden wiederholte, wo das Weltmeisterschaftsturnier an 59 Tagen von 150.000 Zuschauern besucht wurde.

Die Vorkriegsjahre standen im europäischen Bereich ganz im Schatten dieser beiden Rivalen, die sich erbitterte Kämpfe lieferten, die Höhepunkte der Ringkampfgeschichte waren. Obwohl zu dieser Zeit mit Jaan Jaago, Alexander Peterson, Jan Leskinowitsch, Manuel d'Oliveira, Regis Siki, Peter Ferestanoff, Vasil Colev und Adolf Berber (---> Adi Berber sen.) sowie seinen Landsleuten Leo Pinetzki, Herbert Audersch und Ludwig Dose zahlreiche internationale Ringergrößen am Start waren, gelang es keinem von ihnen, Hans Schwarz und Alex Garkawienko von ihrer Position als Turnierendkampfgegner zu verdrängen.

Es war eine Blütezeit des Berufsringkampfes, die man in diesen Jahren erlebte, getragen von Hans Schwarz und einigen anderen Spitzenkönnern. Hans Schwarz war ein Kredit für das professionelle Ringen, bei dem zu seiner Zeit von Trägern echten Leistungsvermögens die heutigen Schaueffekte in den Hintergrund gestellt wurden. Sein Auftreten sicherte überall volle Häuser. Im Ring gab es für Schwarz keine Atempause, als eleganter Temporinger mit einem großen Griffrepertoire sorgte sein kraftvoller Stil dafür, daß man bei ihm in seinen Kämpfen den Ringkampf als Zweikampf in seiner ursprünglichen Bedeutung erlebte, als Kampf Mann gegen Mann um Sieg und Ehre des Stärkeren und Besseren.

In den Nachkriegsjahren konnte Hans Schwarz 1950 in den Berliner Messehallen noch einmal den Weltmeistertitel erringen, dann wurde der klassische Stil vom Freistilringen abgelöst. Aber auch hier hielt Schwarz jahrelang mit den Besten der Welt mit, vielfache Turniersiege zeugen davon. Später, dem Alter Tribut zollend, trat Hans Schwarz von der sportlichen Bühne ab, blieb aber dem Berufsringkampf treu und öfter noch sah man ihn als sportlichen Leiter von zahlreichen Turnieren.

Wenn auch nicht mehr unter dem gleißenden Licht der Ringscheinwerfer, so hat es der sich nie in den Vordergrund drängende Hans Schwarz verstanden, sich auch als Leinwand- und Bühnenstar einen Namen zu schaffen. Von 1939 – als Partner der bekannten Schauspielerin Jenny Jugo in „Nanette“ und zahlreichen weiteren Spielfilmen, in Fernsehfilmen und letztlich zahlreichen charakteristischen Bühnenrollen, Schauspielhaus Hamburg, drei Jahre unter Barlog, Schloßpark- und Schillertheater Berlin mögen nur genannt sein – bis heute bewies er auch hier Fleiß und Können.

Jetzt hat Hans Schwarz als ruhmreichster Ringkämpfer der letzten Jahrzehnte die Schirmherrschaft des Hannover-Turnier übernommen. Erinnerungen werden wachgerufen. Möge er einen glanzvollen Auftakt erleben bei seinem Meisterschaftsturnier, das in seinem Verlauf und seiner Bedeutung denen früherer Jahre nicht nachstehen wird. Möge Hans Schwarz den Aktiven Verpflichtung sein, ihr Bestes zu geben und dieses von Promoter Edmund Schober ausgerichtete Turnier zu einem weiteren Höhepunkt in der langen Geschichte des Ringkampfes werden zu lassen.“
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http://www.tvweek.com/blogs/2011/03/whoa...restli.php
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Angeregt durch die Diskussion mit Nef, hab ich hier mal eine Chronik des deutschen Wrestlings aus dem Newsletter "Wrestling in Germany" eingescannt. Diese Chronik erstellte der deutsche Historiker Gerhard Schäfer, der auch Autor und Verleger dieses Newsletters war. 1984 erschien die 500. Ausgabe von Wrestling in Germany. Es war der erste deutsche Wrestling-Newsletter, der 1967 gegründet wurde. Aufgrund des geringen Interesses hatte Schäfer den Vertrieb selbst übernommen, und auch die Anzahl der Exemplare war nicht sonderlich hoch. 1984 gab es halt diese doch interessante Aufstellung. Deutsche (und europäische) Wrestlinggeschichte von Ende des 19.Jh. bis 1982:

http://www.imgbox.de/users/public/images/LMHe3Xs4Xq.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/s2yuzCI3K6.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/v7SmM4T4da.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/uaqjpaezh6.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/pq9eOpSA4x.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/koH5rbACM8.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/2vtR40QWhU.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/WA6g5L1Pen.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/n0Dp2jUa7c.jpg
http://www.imgbox.de/users/public/images/WouqCQxywT.jpg
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Fundstück aus der Rheinischen Post

Boxer und Catcher auf der Düsseldorfer Kirmes 1958:
http://www.rp-online.de/duesseldorf/dues...83980.html
http://www.rp-online.de/duesseldorf/dues...57001.html

Zitat:Nicht nur Boxen, sondern auch Catchen war damals auf der Kirmes beliebt. 1958 trat der ungarischer Catcher Sandor Nagy (Foto, Mitte) in Düsseldorf an.
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Zeitungsartikel zur "Deutschen Freistil-Meisterschaft 1950" in Hannover:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44448678.html

(Quelle: Spiegel, 15.06.1950)

---> Results zu diesem Turnier gibts im Archiv:
http://wwf4ever.de/246-12-w4e-turnierarc..._info.html

Zitat:1950
24.05. - 02.07.1950
Deutsche Freistil-Meisterschaft 1950
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Das George Hackenschmidt - Sammelalbum

http://www.starkcenter.org/research/hack/#/2/

Man findet dort sehr viele Bilder und Zeitungsartikel meistens aus seiner Zeit in England und in den USA. Quasi über seine wichtigsten Matches gegen Ahmed Madrali (1904), Tom Jenkins (1905) und Frank Gotch (1908 & 1911).

Über Hackenschmidt wurde damals am meisten berichtet, was aus der Masse der Bilder und Artikel sehr gut hervorgeht. Das Album beginnt 1901, dem Jahr seines eigentlichen Durchbruchs in Europa. In dem Jahr gewann Hackenschmidt zwei der drei WM Turniere im gr.-röm. Stil in Wien und Paris.
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Hat mittlerweile mal jemand einen Hinweis gefunden, wie Hackenschmidts Vorname tatsächlich geschrieben (bzw. ausgesprochen) wird?

Georg .... George ... oder vielleicht Georges?

Er muss doch sowas wie einen offiziellen Geburtsnamen gehabt haben Smile Meinetwegen auch in kyrillisch!
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