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Ultimate Classics Thread
#13
12.02.2008 - UFC 2 - No Way Out

Herzlich Willkommen zum Zweiten meiner regelmäßigen Rückblicke auf die Classics aus dem Octagon. Da ich versuche chronologisch vorzugehen, richtet sich mein heutiger Blick auf UFC 2 – No Way Out. Dieser Event war, wie der Name bereits sagt, der zweite UFC-Event in der Geschichte. Die UFC entschloss sich im beschaulichen Denver zu verweilen und bookte den Mammoth Garden am 11.März 1994. 2000 Zuschauer wollten das Spektakel vor Ort miterleben, 300.000 Zuschauer wählten den bequemen PPV-Weg. Wie es bei den früheren UFC-Events beliebt war, stand auch dieses Mal wieder ein Tournament im Vordergrund. Statt den 8 Fightern, traten dieses Mal jedoch 16 an. Mehr Fights bekam der gemeine MMA-Fan jedoch nicht geboten, da die UFC sich entschloss, nur die letzen 8 Fights überhaupt zu übertragen. Auch das Preisgeld wurde um 10.000$ hochgeschraubt und somit warteten 60.000$ auf den glücklichen Gewinner, der eigentlich wie bei UFC 1 bereits schon vorher feststand.

Allein die Tatsache, dass man das Kommentatorenteam neu strukturiert hat, sollte man separat hervorheben. Bill „Superfoot“ Wallace musste nun nicht mehr vom Zuschauer ertragen werden, dafür wurde Brian Kilmeade zum Head-Kommentator ernannt. Kilmeade ist uns noch bekannt, da er bei UFC-1 für die Post-Fight Interviews verantwortlich war. Wieder dabei ist Jim Brown der gleich zu anfangs etwas sehr weises von sich gibt: „If you don't know how to fight on the floor, don't come out here“ … Kaum zu glauben. Dreizehn Jahre später ist so eine Aussage natürlich noch immer aktuell. *Viele Grüsse an dieser Stelle an Brock Lesnar * … auch wenn das wieder einige Beschwerde PM´s nach sich ziehen wird. ;)

Folgende Fighter traten bei diesem Tournament an, inkl. Ihrer Fight Styles:

- Patrick Smith (Kickboxing)
- Ray Wizard (Karate)
- Scott Morris (Ninjutsu)
- Sean Daugherty (Karate)
- Johnny Rhodes (Karate)
- David Levicki (Kung Fu)
- Thaddeus Luster (Freestyle)
- Frank Hamaker (Sambo)
- Remco Pardoel (Jiu Jitsu)
- Alberta Cerra Leon (Freestyle)
- Orlando Weit (Kickboxing)
- Robert Lucarelli (Kickboxing)
- Jason Delucia (Kung Fu)
- Scott Baker (Kung Fu)
- Royce Gracie (Gracie Jiu Jitsu)
- Minoki Ichihara (Karate)

Round 1:
[Prelim]: Scott Morris besiegte Sean Daugherty durch Submission (Guillotine Choke) (0:20)
[Prelim]: Patrick Smith besiegte Ray Wizard durch Submission (Guillotine Choke) (0:58 )
[Prelim]: Johnny Rhodes besiegte David Levicki durch Submission (Strikes) (12:13)
[Prelim]: Frank Hamaker besiegte Thaddeus Luster durch Submission (Towel Throw) (5:00)
[Prelim]: Remco Pardoel besiegte Alberta Cerra Leon durch Submission (Armlock) (9:51)
[Prelim]: Jason DeLucia besiegte Scott Baker durch Submission (Strikes) (6:41)
[Prelim]: Orlando Weit besiegte Robert Lucarelli durch Submission (towel throw) (2:50)
Dieser Fight war der einzige Prelim-Fight der als Zusammenfassung gezeigt wurde. Wenn man ihn sah, wusste man auch warum, denn der Fight zählt für mich zu den brutalsten Fights in der UFC Geschichte: Gegen Ende trifft Weit, Lucarelli mit dem Knie ins Gesicht, als dieser auf dem Boden sitzt (nach heutigen Regeln natürlich ein illegaler Move). Weit glaubt der Kampf ist vorbei und wendet sich von seinem Gegner ab. Allerdings wird der Kampf noch nicht abgebrochen und somit setzt Weit nochmals mit 4 Ellbogenschlägen an Lucarellis Hinterkopf nach (ebenfalls heute illegal), bis die Ringecke endlich das Handtuch wirft.

[Prelim]: Royce Gracie vs. Minoki Ichihara
Hierbei handelt es sich um einen weiteren Prelim-Fight, der trotzdem aufgrund von Royce´ Beteiligung übertragen wurde. Vor diesem Matchup wurde dieser Fight als Dream-Fight dem Publikum verkauft, den man eigentlich lieber im Finale gesehen hätte. Ichihara ist ein Schwarzgurt in Karate der nach diesem Fight nicht mehr im MMA antrat und nach eigenem Bekunden unbedingt gegen Royce Gracie antreten wollte.
Der Fight selbst ähnelt den sonstigen Performances Gracies sehr genau. Royce eröffnet mit einem schnellen Takedown und setzt Ichihara von Beginn an unter Druck. Nach 5:08 Sekunden gelingt Gracie ein Collar-Choke, der sowohl von den Kommentatoren als auch vom Referee fälschlicherweise als Armbar bezeichnet wurde.
Royce Gracie besiegte Minoki Ichihara durch Submission (Collar-Choke) (5:08 )

-Quarterfinal Fight:
Patrick Smith vs. Scott Morris
Zu Beginn des Fights stürmt Morris auf Smith zu und beide gehen in den Clinch. Morris versucht einen Takedown, doch Smith verlagert clever sein Gewicht, bringt Scott zu Boden und landet direkt in der Mount-Position. Von da an regnet es Schläge und Ellbogen auf das Gesicht von Morris der nun keinerlei Gegenwehr mehr leistet.
Sehr starke Performance von Patrick Smith, der sich zum Shamrock-Fight sehr gesteigert hat was sein Grappling betrifft.
Patrick Smith besiegte Scott Morris durch KO (0:30)

-Quarterfinal Fight:
Johnny Rhodes vs. Fred Ettish
Rhodes ist sage und schreibe 39 Jahre alt und hat bereits einen 12-Minuten Fight in den Knochen. Fred Ettish war ein „Alternate“, da Frank Hamaker verletzungsbedingt nicht mehr am Tournament teilnehmen konnte.
Der Beginn des Fights ist noch recht verhaltend. Beide versuchen sich im Standup auszucontern. Ettish hält seine linke Hand zu weit unten und Rhodes schickt ihn mit zwei Schwingern zu Boden. Auf dem Rücken liegend, versucht Ettish es mit einigen Legkicks. Rhodes setzt nach und trifft den am Boden liegenden Fred mit einem Schlag am Kopf. Ettish rollt sich auf den Bauch und gibt den Rücken frei. Rhodes schlägt allerdings kein Kapital heraus sondern versucht es weiterhin mit wilden Schwingern. Rhodes steht anschließend wieder und Ettish bleibt weiterhin auf dem Boden sitzen. Beide belauern sich weiterhin und man kann schon deutlich eine starke Augenverletzung an Ettish´s linkem Auge ausmachen. Rhodes fällt wieder über dem am Boden liegenden Ettish her und das Szenario wiederholt sich aufs Neue. Fred gibt den Rücken frei und endlich kann Rhodes den Choke ansetzen und bringt Ettish zum tappen.
Eine kleine Randnotiz zu dem Fight:: *Achtung Ironie* Solltet ihr auch so beeindruckt über Fred Ettish´s Performance gewesen sein, kann ich euch nur folgende Online-Petition ans Herz legen, mit der man Zuffa dazu bringen will, Ettish einen weiteren UFC-Run zu geben: http://www.petitiononline.com/ettish/petition.html
Johnny Rhodes besiegte Fred Ettish durch Submission (Rear Naked Choke) (3:07)

-Quarterfinal Fight:
Remco Pardoel vs. Orlando Weit
Auch hier haben wir wieder einen sehr brutalen Fight. Pardoel ist neben Royce der einzige Jiu-Jitsu-Fighter im Teilnehmerfeld und ist Orlando Weir körperlich in allen Belangen überlegen. Remco ist fast 90lbs schwerer und wurde on UFC-1-Finalist Gerard Gordeau trainiert. Die Frage vor dem Kampf war natürlich, ob Weit mit seiner Schnelligkeit die körperlichen Defizite ausgleichen könnte. Wenn man das Kommentatorenteam bei diesem Fight hört, kann man deutlich vernehmen das sie Orlando Weit zum Star machen wollen. Blöderweise haben sie diese Rechnung nicht mit dem Niederländer Pardoel gemacht, der Weit schnell zu Boden bringt und eine Crucufix-Position anbringt. Weit verteidigt sich zu anfangs noch gut. Der erste Elbow von Pardoel trifft, und Weit wird gerocked. Der zweite elbow trifft und Weit ist bewusstlos. Die weiteren 4 Ellbows die auf Weits Kopf einregnen bringen ihn fast um. Orlando bleibt leblos auf dem Octagonboden liegen.
Remco Pardoel besiegte Orlando Weit durch KO (Elbow on the ground) (1:29)

-Quarterfinal Fight:
Royce Gracie vs. Jason Delucia
Delucia verkürzt die Distanz zu Beginn des Fights und bringt Royce gleich zu Boden. Gracie dreht sich heraus und landet in Delucias Full Mount. Schneller Positionswechsel von Royce, der umgehend einen Armbar ansetzen kann. Delucia ist gezwungen zu tappen. Big John McCarthy geht allerdings viel zu spät dazwischen, da Jasons Tapout erst nach cirka 10 Sekunden als solches erkannt wird. Die Kommentatoren sind sich einig, das Delucias Arm gebrochen ist.
Royce Gracie besiegte Jason Delucia durch Submission (Armlock) (1:07)

- Semi-Final Fight:
Patrick Smith vs. Johnny Rhodes
Es war Zeit für das erste Halbfinale. Beide belauern sich im Standup und Rhodes trifft mit einer harten Gerade. Smith schüttelt nur seinen Kopf, was meistens ein Indikator dafür ist, dass er gut getroffen wurde. Beide tauschen Legkicks aus, und landen im Clinch. Nach einem Head butt, bringt Patrick Smith einen guillotine Choke an und Rhodes ist gezwungen zu tappen. Ein schneller und dominanter Sieg von Pat Smith, der sich im Interview anschließend als den besten Shootfighter der Welt bezeichnet.
Patrick Smith besiegte Johnny Rhodes durch Submission (Guillotine Choke) (1:07)

- Semi-Final Fight:
Royce Gracie vs. Remco Pardoel
Royce versucht es früh mit dem Shoot-In und er bringt den viel größeren Niederländer zu Boden. Pardoel kämpft zwar stark gegen an, doch Gracie schnappt sich gleich den Rücken. Beide verteidigen sich auf dem Boden sehr gut, und bisher ist der Fight ein reiner Jiu-Jitsu-Fight, bis Royce mit Hilfe des Gui´s einen Choke ansetzen kann.
Dieser Fight öffnete den Zuschauern ein wenig die Augen, da sie mitbekamen, das Gracie auch starke Jiu-Jitsu Fighter die nicht auf den Namen Gracie hören dominieren kann.
Royce Gracie besiegte Remco Pardoel durch Submission (lapel choke) (1:31)

- UFC 2 - Tournament Final
Royce Gracie vs. Patrick Smith
Royce tänzelt durch das Octagon bis Smith es mit dem Shoot-In versucht. Beide landen im Clinch und Royce bringt Smith zu Boden. Royce ist auf dem Boden sehr stark und es ist nur eine Frage der Zeit bis er die Fullmount-Position innehat. Dann feuert er einige Schlagsalven ab und Smith muss überraschend schnell austappen.
Royce Gracie besiegte Patrick Smith durch Submission (strikes) (1:17) und wird somit UFC2 – Tournament Champion.

Fazit: Produktionstechnisch war UFC2 mit Sicherheit ein riesiger Fortschritt. Man hatte schon deutlich das Gefühl, das die antretenden Fighter sich richtig auf den Einsatz im Octagon vorbereitet hatten, was natürlich weitaus bessere Fights zu Folge hatte, als es bei UFC 1 der Fall war. Die Tatsache, dass Big John McCarthy der Referee war, wertet den Event auch nochmals auf, auch wenn es natürlich nicht seine stärkste Performance war. Mindestens drei Fights wurden zu spät abgebrochen und wären natürlich unter den heutigen Regeln nicht mehr umsetzbar gewesen. Aber im Großen und Ganzen war UFC 2 ein wirklich respektabler Event, den man allen MMA-Fans die etwas über die Geschichte des Sports lernen wollen durchaus zeigen sollte.
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Nachrichten in diesem Thema
Ultimate Classics Thread - von Souljacker - 06.02.2008, 12:58
RE: Ultimate Classics Thread - von Can Shamrock - 06.02.2008, 16:31
[Kein Betreff] - von Souljacker - 06.02.2008, 17:58
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[Kein Betreff] - von steaky - 13.03.2008, 20:47
UFC 5 - Return of the Beast - von Souljacker - 05.05.2008, 22:18
[Kein Betreff] - von steaky - 05.05.2008, 22:49
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[Kein Betreff] - von The Crusher - 09.03.2010, 15:32

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