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Historische Wrestling Stories/Artikel
Hier die Bio über Dick the Bruiser von Pantaleon Manlapig:

Anmerkung: Beim Kampf gegen Rocca und Carpentier im November 1957 ist mittlerweile geklärt, dass Dr. Jerry Graham für die Verletzung von Rocca verantwortlich gewesen ist. Die Hackenschmidt, Karl Gotch und Dick the Bruiser Bio werden beizeiten dann in der Hall of History veröffentlicht.

Der Mythos von Dick the Bruiser

Dick the Bruiser der härteste und stärkste Wrestler seiner Zeit, Dick the Bruiser der erste, echte und einzige SOB im Wrestling Buisness. Dick the Bruiser, einer der Schlüsselfiguren des Wrestlingboomes in der Nachkriegszeit. Dick the Bruiser, der einflussreichste Brawler in History. Dick the Bruiser der personifizierte, Bier saufende, Zigarren qualmende, tough as nails Barroom Brawler toughguy Character. Was ist war an dem Mythos? Was stimmt wirklich an den unzähligen Geschichten und Legenden über seiner Person? Zahlreich sind die Storys seiner Kämpfe in und außerhalb des Ringes. So zahlreich das sie alleine aus diesen Grund nicht alle war sein können. Schon seine Erscheinung war fürchterlich genug um Fans und Gegner in Angst und Schrecken zu versetzten. 1.80m groß, 125 kg verteilt auf einem Kühlschrankgroßen Brustkorb. Ein Kreuz wie ein VW-Käfer. Zwei Baumdicke Arme, die vor lauter Muskeln seitlich vom Körber abstanden. Und ein Gesicht, ja ein Gesicht das nur eine Mutter lieben konnte. Das wahrscheinlich „meanest looking face“ in der History des Sports. Doch was steckte eigentlich dahinter.
Geboren am 27. Juni 1929 in einer Mittelklasse Familie als William Richard Afflis in Lafayette, Indiana. An der Jefferson Highschool seiner Heimat Lafayette begann er mit dem Football Training. Als Offensivetackle wurde er mit seinem harten brutalem Stil, der einige gegnerische Linseman ins Spital brachte, sehr bald bekannt und als er 1946 die High School abschloss, wurde er einstimmig ins All State Team gewählt. Er bekam auch von nahezu allen wichtigen College und Universitäten Angebote für ein Football Stippendium. Er entschied sich für die Purdeu Universität in seiner Heimat South Bend Indiana. Aufgrund einiger Vorfälle musste er die Uni verlassen. In der darauffolgender Zeit spielte er an der Universität von Notre Dame, Alabama und Miami, wobei er immer aus disziplinären Gründen hinausgeworfen wurde. So schlug er einmal einen seiner Mitspieler mit dem Helm beinahe bewusstlos. Schlussendlich landete er an der Universität von Reno Nevada. Von da an war Nevada auch sein offizielles Herkunftsland und er gab nur wiederwillig an das er aus Indiana stammte. In Nevada schaffte er es trotz, oder gerade wegen seines harten Stilles zum All-American und war 1949/1950 Teil des All Pacific Coast Teams. 1950 unterschrieb er einen Vertrag bei den Green Bay Packers. Dort blieb er für vier Jahre. 1953/1954 war Dick dabei Teamkapitän. Die Nr. 72 der Packers war die gefürchtetste der ganzen Liga. Durch brutale Blocks und ultraharte Tacklings erhielt er bald den Ruf als stärkster Mann im Football. Es war auch bei den Green Bay Packers, am Anfang seines Vertrages, wo er ein weiteres Markenzeichen seiner späteren Karriere erhielt. Einem gequetschten Kehlkopf hatte er seine markante, krächzende, tiefe, raue Stimme zu verdanken. Auch der Beiname Bruiser stammte aus dieser Zeit. Zu seinem „Tough guy“ Image, das er schon damals gern pflegte, passte, das er während der Football freien zeit fünf Jahre als Rausschmeißer im „Harold´s Club“ in Nevada arbeitete. 1955 traf Dick in Minneapolis den dortigen Promotor Wally Karbo. Dieser war von der muskulösen Statur und den gnadenlosen Tacklings beeindruckt und überredete Dick zum Wrestling Buisness zu wechseln. Ausschlaggebend für Dick war aber das Versprechen von Wally, als Wrestler bald 50.000$ im Jahr zu verdienen. Diese Summen konnte man damals mit Pro-Football noch nicht erreichen, und somit stimmte Dick zu. Die „offizielle“ Version lautete freilich, das Dick zu hart für die NFL wäre und somit seine Karriere beenden musste. Zu einer Zeit als Wrestling das TV eroberte. Zu einer Zeit als es den Leuten wieder besser ging und die Unterhaltung boomte. Da schlug Dick ein wie eine Bombe. Sein rücksichtsloser Brawlstil, seine wilden Attacken, seine Erscheinung und nicht zuletzt sein sehr gutes Mic Work beängstigte und beeindruckte die Fans gleichermaßen. Die Gegner freilich waren davon weniger beeindruckt. Zu einem guten Kampf gehörten damals schon zwei, und Dick the Bruiser fand es in den 30 Jahren einer Karriere nie der Mühe Wert sich zumindest einen Wrestling Move anzueignen. Nebenbei war er wohl zusammen mit dem Orginal Sheik (Ed Farhat) im „nicht verkaufen von Moves“ der Beste. Doch trotz aller Mängel war Dick ein sagenhaftes Zugpferd für viele Promotors, denen er, und auch sich selbst viele Doller einbrachte.
Seinen ersten Prestigeträchtigen Titel hielt er im Februar 1957 in Chicago, mit dem NWA-US Titel von Wilbur Snyder (einen seiner damaligen Freunde). Diesen Titel hielt er bis 1962 fünf mal. Auch im Tag Team Bereich war er ein Top-Seller. Zusammen mit Gene Kiniski gewann er 1960 die Indiana Version des NWA-TT-Titel von Roy&Ray Shire (Ray Stevens). (Dieser Titel wurde erst einige Monate davor eingeführt und die Shire´s besiegten dafür Dick und Angelo Poffo in einem Turnier Finale). Kurz danach traten mehrere Midwestern Promoters aus der NWA aus und der Titel wurde in AWA-World TT-Titel umbenannt. In dieser AWA (American Wrestling Association) die später Verne Gagne übernahm war Dick die nächsten 12 Jahre ein Main Eventer. 1966 hielt er für einige Tage den World HW-Titel, gewonnen/verloren von/an Maurice „Mad Dog“ Vachon, und zwischen 1963 und 1975 gewann Dick fünf mal den AWA-World-TT-Titel. Und zwar mit dem für ihn perfekten Partner....Reginald „Reggie“ Liswoski „the man who makes Millwaukee famous“ war als „da Crusher“ Dick von Figur und Stil so ähnlich das man glauben könnte sie wären bei der Geburt getrennt worden.

Crusher&Bruiser dominierten mit ihren rücksichtslosen und kompromisslosen Stil die Team Szene im gesamten Midwesten. Sie machten 10 Jahre so gut wie keinen Job für ein anderes Team und ließen auch niemanden gut aussehen. Was aber auch mit einem eklatanten Mangel an Workfähigkeiten der beiden zuzuschreiben ist. Doch auch ein anderes Phänomen ging auf das Konto der beiden. Das was man in jüngster Zeit mit Leuten wie Steve Austin verbindet, trat damals das erstemal in Erscheinung. Obwohl sie immer als Heel antraten (mit Ausnahme von Crusher in Milwaukee) und auch nie einen anderen Stil, was auf aufgrund ihres Könnens auch gar nicht möglich war, als den von Rulebreaker kämpften, wurden sie überall frenetisch empfangen und angefeuert. 1973 nahm sich Dick einen anderen berühmt berüchtigten „No-Worker“ als Partner. Als Team „Annihilation Inc.“ verschaffte er so mit dem Gewinn des WWA-TT-Titel Bruno Sammartino einen seiner wenigen Titel außerhalb der WWWF. Die WWA in Indianapolis war es auch wo Dick mit Crusher sechs (von insgesamt 14mal) den World TT-Titel hielt. Zwischen 1964 und 1984 hielt Afflis nebenbei 10 mal den World HW-Titel. Das war nicht weiter verwunderlich, da Dick von 1964 bis Ende der 80iger Promotor und Eigentümer dieser Promotion war. (Bruiser besiegte 1964 in Los Angeles Fred Blassie um den World Wrestling Association Titel, ging nach Indiana und gründete eine eigene Liga). Dick übernahm das Gebiet von Balk Estes und führte es eine Zeitlang zusammen mit seinem Geschäftspartner und Teilzeit TT-Partner Wilbur Snyder. Das Terretorium mit Sitz in Indianapolis, und Shows in Detroit, Chicago sowie Milwaukee, war immer ein gutes und gewinnträchtiges gewesen. Doch bei Dick the Bruiser ging es Schritt für Schritt abwärts, bis er es 1986 aufgab (bis zum Endgültigen Ende 1987 führten Jerry Jaffee & Bob Till das Geschäft noch in Toledo Ohio weiter). Dick selbst promotete sich zulange als Top Star und sein Ego erlaubte es nicht zur Seite zu treten und einen anderen zu pushen, selbst wenn es das Geschäft gerettet hätte. Sicher, in der WWA traten viele Stars an. Man sah Bruiser Brody, Bobo Brazil, Harley Race, Blackjack Mulligan, Dr. Bill Miller, Lou Thesz, Ernie Ladd, Baron von Raschke und noch andere. Doch waren die alle schon vor Bruiser Stars und brachten es nebenbei Aufgrund ihres Könnens und ihrer Performance in vielen anderen Terretoriens zum Maineventer. Sie alle traten nur vereinzelt an und waren nicht Stamm Personal der WWA. Den neben Afflis konnte kein Star heranwachsen. Billy Red Cloud (William Wright) workte einmal zu gut bei einer Show wo Dick nicht teilnahm und prompt fand er sich bald in der Undercard wieder. Der ehemalige Wrestler, Promotor und Nachwuchstrainer Sam Menacker brach 1982 die Zusammenarbeit mit Dick ab, da dieser keine neuen Talente förderte. Lou Thesz trat bei Dick einmal für eine TV-Aufzeichnung gegen Dr. Bill Miller, ein richtiger (Tier)arzt sowie ein großartigen Amateur Wrestler und bekannten Tough Guy, an. Die beiden Topringer lieferten sich einen so guten Kampf das sogar die übrigen Ringer sich diesen Kampf ansahen und applaudierten. Der Fight wurde nie im TV gezeigt. Ein anderes Mal gab Miller ein Heel Interview um einen bevorstehenden Kampf gegen Dick zu pushen. Er verstand nicht, so ging es im Interview, das ein 1,73 kleiner Mann der Held für die Fans sein konnte. Auch dieses Interview wurde von Dick gecancelt, de es die richtige Größe von Afflis, offiziell war er ja 1,80, wiedergab. Dem berühmt berüchtigten Bruiser Brody wurde von Dick verwehrt den Namen Bruiser zu verwenden, er musste als King Kong Brody antreten. „Offiziell“ ließ Dick verlautbaren das Brody in einem Kampf das Recht auf den Namen „Bruiser“ verlor. Das selbe passierte Crusher Verdu (Richard Ferraro). Er musste wegen Dicks Freund seinen Namen ändern und trat das eine Jahr in Indianapolis bei der WWA als Killer Verdu an. Dick´s Stammkader wie Tiny Tom Hampton, Playboy Buddy Colt, Dr. Jerry Graham jr., Stromy Granzing waren zum Teil nicht einmal Zweitklassig und kamen außerhalb der WWA nie zum Zug. Einer der einen Push als WWA-Champion bekam war Greg „the Great Wojo“ Wojokowski (Greg Wojiciechowski). Ein zwar guter Collage Ringer aber ein schlechter Performer. So trat er ebenfalls außerhalb der WWA nie in Erscheinung. Ein durchaus talentierter und ungewohnt gepushter Youngstar war Spike (Michael) Huber. Begonnen als Otto Huber (aus Germany) machte er bald Fortschritte und entwickelte sich zu einen ansehnlichen Techniker und Worker.

Er bekam den, normalen, aber bei Dick ungewöhnlich, durchaus verdienten Push. Die Tatsache das er mit Michelle Afflis, Dicks Tochter, verheiratete war dürfte nicht unwesentlich geholfen haben. Denn als sich 1984 Michelle auf Anraten von Papa Dick (er erwischte Spike angeblich in flagranti mit einer anderen) scheiden ließ war es mit der Herrlichkeit in der WWA für Spike vorbei. Er bekam auch in den umliegenden Terretorien keine Arbeit und nach zwei eher Mäßigen Kurzauftritten in der WWF ging er nach Texas in die World Class, wo er durch seinen Freund Bruiser Brody gebookt wurde. Danach war er noch in Memphis und im Indy Bereich und beendet Anfang 90ig seine Karriere. Michelle heiratete darauf auf Daddys anraten einen Lokalen Fotografen Namens Scott Romer. Bruiser wollte auch ihn im Buisness haben und so gab er ihm den Namen Saul Creatchman (eine Mischung aus Saul Weingeroff und Eddie Creatchman, zwei sehr bekannte Manager in der Gegend). Scott, der nebenbei noch als Dick´s persönlicher Chauffeur tätig war, führte zusammen mit Michelle (als Miss Maxine) 1984 die Wild Warriors Madd Maxx&Super Maxx (John Richmond&Sam Decero) zum WWA-TT-Titel. Aber auch diese Ehe hielt nicht lange. Michelle heiratete bald darauf erneut und zwar einen lokalen Ringer Namens „the Golden Lion“. Mit diesem tingelte Michelle bis 1999 in diversen Indys und fungierte auch als dessen Manager und Valet. Doch Michelle wäre nicht Michelle, und so ließ sie sich erneut scheiden und heiratete im Frühjahr 2000, frei nach dem Motto „man trifft sich im Leben immer zweimal“, ........Spike Huber . Dick hatte auch einen Sohn mit Namen Karl Afflis. Er trat in Papas Liga zuerst als Masked Strangler und danach als Leroy Redbone an. Doch der war, nach gängiger Meinung vollkommen durchgeknallt und man ließ sich besser nicht mit ihm ein. So landete er auch bald im Gefängnis und man hörte nichts mehr von ihm.

Neben den bereits erwähnten, hatten auch andere Wrestler und Kollegen eine hohe Meinung über Dick. Lou Thesz schrieb in seiner Biography „Hooker“ alles anderes als freundlich über Afflis. Im waren Anti Ringer und reine Performer immer ein Greuel. Bezeichnenderweise verweigerte er Dick immer einen NWA-Titelkampf. (Diese hatte er erst später gegen Gene Kiniski). Pepper Gomez, einer der Main Latinos in den 60ig und 70iger hatte ebenfalls nur abfälliges über Dick the Bruiser zu sagen. Bobby Heenan gab in einem Interview an, das Bruiser der schlechteste Mensch sei der je gelebt hätte. Er gäbe ihm die Schuld für seine Nackenverletzung. (Im Jahre 2000 erzählte Heenan aber bei der Mike North Show , das die Verletzung aus Japan stamme). Fakt ist, das Heenan in den 70igern wilde Bumps für Bruiser und Crusher machte und Literweise Blut dabei vergoß. Doch Heenan, mit oder ohne die Blackjacks (Mulligan&Lanza) gegen Crusher&Bruiser und zeitweise dem Midget Little Bruiser zogen im gesamten Terretorium enorm und alle verdienten eine Menge Geld dabei. Und zu Pepper Gomez. Diesem ging es immer nur, nach eigenen Angaben, nur ums Geld und kein Promotor konnte es ihm recht machen. Ein Fan von Bruiser war aber Rick Flair. Dick war sein Jugendidol und 1982 legte sich Bruiser, was eine absolute Rarität war, für Flair um ihn zu pushen. Auch Sam Muchnick, Langjähriger Promotor in St. Louis zählte zu Dicks Freunden. Kein Wunder denn auch in St. Louis war Dick über Jahre hinweg ein absolutes Zugpferd und füllte jede Halle.

Dick the Bruiser liebte es sein Image vom harten brutalen Kerl zu pflegen. So sorgte er auch außerhalb des Ringes immer wieder für Schlagzeilen, wenn er sich mit Fans oder „normalen“ Leuten anlegte. Ende der 50iger brach er einem Mann in einer Bar in Logansport/Indiana einen Arm. Darauf durfte er für 5 Jahre nicht in diese Stadt einreisen. Eine andere Schlägerei hatte er in der „Whisky A-Go-Go Bar“ in Los Angeles. Dies waren aber Vorfälle die von Dick in einem Interview vom Indianapolis Sunday Star wiedergegeben wurden und nicht bestätig sind. Andere verbriefte Vorfälle handelten von einer Verurteilung nachdem er 1964 einem Barmädchen eine Bierflasche über die Nase zog. Eine andere wahre Geschichte ist die, als er fünf Mitglieder des Indianapolis Indians AA Baseball Team aufmischte. Geschichten, Gerüchte und Mythen gibt es aber auch um seine Kämpfe wo er ebenfalls immer für einen Eklat gut war. So 1968 in Memphis Tennessee. Zu dieser Zeit waren die Schwarzen Besucher von den Weißen getrennt. Während die Weiße Schicht am Ring und in den ebenerdigen Reihen saß, wurden die Afro-Amerikaner auf den Balkon verbannt. Dick the Bruiser wurde gegen Prince Pullins (Roscoe Stagg) einem mittelmäßigen dunkelhäutigen Ringer gebookt. Das ganze fand kurz nach der Ermordung des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King statt. Der Balkon war voll mit Fans von Pullins. Aus diesen Gründen wollte der Promotor das Dick Pullins gut aussehen ließ und für ihn den jobbte. Doch Bruiser machte einen Shoot und verprügelte den armen Prinzen nach Strich und Faden. Darauf drehten die Fans auf den Balkon durch. Sie warfen Flaschen in Richtung Ring, wobei mehrere Fans in den vorderen Reihen getroffen wurden.

Zwei der berühmtesten Vorfälle mit Dick the Bruiser ergeben unter Licht betrachtet ein ganz anderes Bild als in der Legende. Am 19. November 1957 kam es im Madison Square Garden in New York beim Kampf zwischen Dick the Bruiser&Dr. Jerry Graham gegen Eduard Carpentier&Antonino Rocca zum Eklat der dazuführte das bis Anfang der 80igern Minderjährigen unter 14 Jahren der Zutritt zu Wrestling Veranstaltungen im MSG untersagt wurden. Wurde dieser Vorfall immer nur Dick angekreidet war der eigentliche Schuldige der „Good Doctor“ Jerry Graham. Graham heizte in der ohnedies schon sehr gespannten Atmosphäre die Fans (zu dieser Zeit fast reine Marks) immer mehr an und als Rocca (ein absoluter Fan Favorite in NY) nach einigen harten Attacken von Graham zu bluten anfing schnappte die Stimmung über und die Meute von Fans stürmte den Ring. Bruiser trug das Seine dazubei indem er die heranstürmenden Fans mit Chops wieder aus den Ring beförderte. Rocca und Graham bekamen eine Geldstrafe von je 1000$, Dick eine von 750$. Carpentier erhielt 500$ Strafe für das, das er eigentlich nur da war. Bruiser trat nach diesem Vorfall nie wieder im MSG an. „Offiziell“ wurde er auf Lebenszeit gesperrt. Die Tatsache das er nicht der Hauptschuldige war und die anderen sehr wohl im Garden antraten, und der Slogan „der Mann der in NY gesperrt wurde“ gewaltig zog und für volle Hallen sorgte, lässt aber anderes vermuten.

Dick vs Antonino Rocca

Im April 1963 trug sich dann die zweite berüchtigte Bruiser Geschichte zu. Alex Karras, ein Pro-Footballer bei den Detroit Lions, zählte ebenfalls wie Bruiser zu den härtesten Spieler und Bad Boys der Amerikanischen Footballszene. Nachdem Karras wegen Glückspiel, er setzte auf eigene Spiele, von der NFL suspendiert wurde versuchte er im Wrestling Buisness unterzukommen. Man wollte ihn in Detroit als Top Face aufbauen und begann eine Fehde mit Dick, die in einen großen Kampf, angesagt am 27. April 1963 in der Olympia Halle stattfinden sollte. Eine Woche davor, betrat Dick ein Restaurant Namens „Lindell Athletik Club“, bei der Karras der Teilhaber war. Bruiser wollte nur von Karras bedient werden, und verweigerte jede andere. Danach begann er Alex zu beschimpfen und dieser forderte ihn auf dies zu unterlassen oder das Restaurant zu verlassen. Kurz darauf kam es zu Handgreiflichkeiten. Bruiser riss ein TV-Gerät und schleuderte es auf Karras. Der wiederum zerschlug einen Holzstuhl an Bruisers Schultern. Die herbeigerufene Polizei benötigte acht Beamte um die beiden zu trennen. Einer erlitt dabei eine Fraktur am Handgelenk. Bruiser wurde mit Handschellen abgeführt, verbrachte die Nacht im Gefängnis und beide kamen vor Gericht. Dick kostete dies mehrere 1000$ Strafe. Die Geschichte wurde groß in vielen Zeitungen gebracht, und der darauffolgende Kampf war das Große Ereignis. In Wirklichkeit war dies auch der Zweck der Übung. Den das ganze war „fake“, von Karras und Bruiser ein abgekartetes und ausgemachtes Spiel um „Heat“ für den Kampf zu erzeugen. Was ihnen auch gelungen ist. Dies war wohl eines der realistischen Angles in History. Der Kampf selbst fand vor 10,000 Fans statt und war sehr hart. Sofort nach dem Gong stürmten beide auch einander los und begannen mit einem
Test of Strength. Die ersten Minuten gehörten Karras. Alex, war als Footballer, natürlich kein Techniker und noch neu im Geschäft also kontrollierte er Dick mit Bodyslams und Shoulderblocks. Der Kampf ging danach draußen weiter und Dick erlitt ein schweres Cut. Nach 11.21 Minuten war es dann soweit. Bruiser besiegte Alex mit seinem patentierten Kneedrop. Karras verletzte sich in dem Kampf am Arm und Dick wurde mit fünf Stichen genäht.

Alex blieb danach nicht sehr lange im Wrestling Geschäft. Später wechselte er zum Film und spielte einmal die Hauptrolle in einem C-Wrestling Movie mit Titel „Mad Bull“. Sein bekanntester Film war die Blake Edward Komödie „Victor Victoria“ mit James Gardner und Julie Andrews.
Karras als Fernsehstar

Trotz all dieser Geschichten, teils war, teils übertrieben, teils unbestätigt war Dick nie das was er sein wollte, nämlich der härteste Ringer der Geschichte oder nur seiner Zeit. Wenn man vielen der alten Recken glauben schenkt, war das wohl Johnny Valentine (John Wisniski sr.). Aber auch Dick the Bulldog Brawer (Richard Gland) und später Bruiser Brody waren über ihn zu stellen. Auch wenn’s im direkten Duell mal ernst wurde unter Kollegen, erlebte the Bruiser manche Überraschung. So kam es in Milwaukee in der Umkleidekabine nach einem Streit ums Geld mit Verne Gagne zu einem Handgemenge wobei Dick klar den kürzeren zog. Eine andere Geschichte trug sich mit Bruiser Brody zu. Dieser fügte ebenfalls in einem „Lockerroom Brawl“ Afflis ein Cut zu. Selbst Jerry Lawler gewann, angeblich einen solchen Fight gegen den Bruiser. Doch kann man hierzu überall etwas anfügen. Zu Gagne- Bruiser. Verne war ein absoluter Top Ringer, was ja allgemein bekannt war. Allerdings weniger bekannt war das er ebenfalls ein ausgezeichneter Boxer war. Gegen ihn zu verlieren war wahrlich keine Schande. Zu Brody. Dick war bereits über 50ig, und 17 Jahre älter, und nebenbei viel kleiner als der weit über 1.90m große Brody. Also auch hier keine Schande. Zu Lawler. Diese Geschichte wurde zwar von einigen bestätigt, doch NIE ausserhalb von Memphis. Und in Memphis ist Lawler so was wie eine Legende, was das ganze nicht glaubwürdiger macht. Doch was soll das alles. Ein Mythos soll ein Mythos bleiben. Man sucht keine Wahrheiten in der Legende. Denn genau das war William Richard Afflis eine Legende und zwar in den Staaten als auch in Japan. Er machte das Brawling im Wrestling salonfähig. Er war der Mann den man liebte um zu hassen. Er inspirierte gewollt oder ungewollt ganze Generationen von Rulebreaker. Leute wie der Sandman, Stone Cold Steve Austin, Cactus Jack, Mad Dog Buzz Sawyer und Duzend andere finden in Dick the Bruiser ihren geistigen Urvater. Auf ihn basierte das Konzept vom Heel vs Heel Feud. Jawohl Dick war eine Legende. Alles andere sind Spitzfindigkeiten. Das letzte Kapitel Dick´s wurde am Sonntag den 10. November 1991 in Indian Rocks in Florida, wo er sich zurückgezogen und mehrere Geschäfte aufgebaut hatte, geschrieben. Denn im Alter von 62 Jahren verstarb William Rickard Afflis genannt Dick the Bruiser in seinem Haus. Ursache waren schwere innere Blutungen, die er sich während eines Gewichtstraining, das er nach wie betrieb, zuzog. Seinen letzten offiziellen Auftritt hatte er am 16. December 1990 in St. Louis Missouri im Kiel Auditorium beim Starrcade der WCW. Dabei war er Special Referee im Mainevent zwischen Ric Flair und Black Scorpio.

RIP Dick

Se yu in hell u sob


By Pantaleon

D.S.K.
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