08.01.2011, 20:44
Zitat:Original von zbyszko
Toller Artikel, vielen Dank
Zitat: Im Catcherring gibt es eigentlich nur "Flaschenkämpfe" (so nennt man es im Fachjargon, wenn der Lorbeer schon vor dem Gongschlag verteilt wird). Das bezeugt Fred Vogel-Lehoff, der Vater dieses Tatsachenberichts, der als Mitglied des Internationalen Berufsringerverbandes, als Veranstalter und Turnierleiter jahrelang mehr gesehen hat als der Zuschauer auf dem besten Ringplatz für zehn Mark.
Welche Bedeutung hatte Fred Vogel-Lehoff in der Catch-Szene?
Sind auf dem Foto auf der letzten Seite Conny Rux und Rudolf Zurth abgebildet?
Zitat:Es regieren: Rudolf Zurth die Internationale Catcher-Union, München, und die Bayrische Berufsringer-Vereinigung, München; Erich Kowalski den Internationalen Berufsringer-Verband, Berlin; Hans Ruch den Deutschen Berufsringer-Verband, Berlin; Konstantin Sandorineas den Württ.-badischen Berufsringer-Verband, Stuttgart; Paul Westergaard-Schmidt den Internationalen Berufsringer-Verband, Hamburg.
Ist diese Aufzählung richtig und vollständig oder sollte man sie mit Vorsicht genießen?
@zbyszko
Update - Ringerverbände
Ich hab hier ein paar Infos für dich: Bezüglich der Ringerverbände gab es in Hannover noch den "Zentralverband der Berufsringer / Zentralverband der Berufsringer in Deutschland e.V.". Dieser Zentralverband existierte von 1951 bis 1955. Eine Durchsicht der Geschäftsunterlagen von diesem Verband, gab mit jetzt Aufschluss darüber, wer dort Mitglied war bzw. welche Turniere er beaufsichtigte. Also das Ganze stellt sich so dar: Nach Kriegsende 1945 waren Rudolf Kalweit und Curt Esslinger die ersten Veranstalter, die wieder ein Turnier organisierten. Das war 1948 und bis 1951 standen die Turniere unter der sportlichen Aufsicht des IBV (Hamburg). Nach den Unterlagen war Kalweit bis 1951 Mitglied im IBV. Bei Esslinger weiß ich es nicht, aber er veranstaltete zusammen mit Kalweit von 1948 bis 1952.
1951 kam Veranstalter Rudolf Zurth nach Hannover zurück (war hier schon von 1936 bis 38 aktiv). Diesmal im Team mit Erich Kowalski aus Berlin. Zurth und Kowalski arbeiteten seit 1950 in Berlin zusammen. Dem Duo schloss sich auch Rudolf Kalweit an. 1951 gab es die Veranstalterkrise in Hannover: Bruno Mosig (IBV) gegen Zurth, Kalweit und Kowalski. Anfang 1951 splittete sich Kalweit vom IBV ab. Er und Esslinger veranstalteten vom 28. April bis 10. Juni 1951 das erste Turnier unter der Leitung des Zentralverbandes der Berufsringer. Als Sitz wird Hannover angegeben. Das Turnier vom 10. April bis 18. Mai 1952 veranstalteten Kalweit und Kowalski zusammen. Hier auch Aufsicht vom Zentralverband und vom IRV. Die eigentliche Nachfolge des 1911 formierten IRV übernahm offizielll der 1947 in Hamburg gegründete IBV. Eine Promotergruppe in West Berlin, Zurth und Kowalski, sahen jedoch den alten IRV immer noch als existent an. Noch 1953 erschien bei ihren Turnieren unter sportlicher Aufsicht die Bezeichnung IRV. Nach 1953 scheinen sie das wohl aufgegeben zu haben. 1955 war die letzte Saison von Kalweit, Kowalski und Zurth in Hannover. 8 Jahre gabs dann überhaupt kein Wrestling mehr hier, bis 1964 (alt: 1965) Edmund Schober als Veranstalter auf dem Schützenplatz anfing. Er nannte seine Promotion "Catch Schober".

