21.02.2011, 12:00
Zitat:Original von The Fighting Irish
Wer noch nie versucht hat, in einem Test oder einer Arbeit zu schummeln, werfe den ersten Rotstift!
*Rotstift werf*
Ich kann mit Stolz behaupten, dass ich niemals in einer Klausur oder in einem Test geschummelt habe - weder während meiner Schullaufbahn noch während meines Studiums.
Aber zum Thema der Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg:
Was mich bei der ganzen Plagiatsvorwürfen gegen Guttenberg stört, ist das er als Doktor der Rechtswissenschaften grobe Fehler bei dem Zitieren in seiner Doktor gemacht hat. Gerade als Jurist muss man wissen, dass man alle Quellen aufweisen muss, die man von anderen übernommen hat. Ich habe ja selbst Wirtschaftsrecht studiert und letztes Jahr meine Diplomarbeit geschrieben, also weiß ich noch ganz genau, wie mein betreuender Professor immer wieder daraufhin gewiesen hat, dass ich jede Quelle, die ich benutzt habe, in der Diplomarbeit erwähnen muss. Mir wurde immer gesagt, dass ich besser eine Quelle zuviel nenne als eine zu wenig. Und ich weiß noch, wie ich während meiner Diplomarbeit immer wieder alle Bücher, die ich gelesen habe durchgegangen bin, um heruaszufinden, welche Textpassagen ich von wem benutzt habe. Das war wirklich Schwerstarbeit. Natürlich kann es jedem passieren, dass er die eine oder die andere Quelle übersieht und nicht auf sie verweist. Aber es sollte sich meiner Meinung nach im Rahmen halten und man sollte es meiner Meinung nach weitestgehend zu vermeiden, da man die Arbeit anderer Autoren durch den Quellenverweis würdigen sollte. Denn es geht bei einer wissenschaftlichen Arbeit darum, Ideen und Meinungen andere Autoren zu einem bestimmten Thema aufzugreifen, zu überprüfen, zu ergänzen oder zu wiederlegen; d. h. man beschäftigt sich mit diesen Meinungen und sollte sie auch dementsprechend würdigen, in dem man den Autoren, der diese Meinung/Idee hatte, auch namentlich erwähnt.
Denn gerade das ist der Sinn des Urheberrechts, woraus sich die Pflicht des Zitierens und der Quellenverweises ergibt . Es geht darum, dass man den anderen als Autor anerkennt und genau sagt, dass diese Idee/Meinung, die man aufgegrifffen hat, nicht seine eigene ist, sondern die des anderen.
Hierbei ist es auch völlig egal, ob die wissenschaftliche Arbeit nun 500, 1000 oder nur 100 Seiten umfasst. Es geht einfach um das Prinzip. Wenn ich mir jetzt vorstelle, jemand würde meine Ideen aus meiner Diplomarbeit aufgreifen, ohne mich namentlich zu erwähnen, würde ich auch sauer sein. Immerhin habe ich mich ein halbes Jahr lang mit meinem Thema beschäftigt und habe da sehr gute Ansätze gehabt, habe Ideen anderer aufgegriffen, habe mich mit ihnen beschäftigt, habe eigene Ideen hinzugefügt etc. Diese Arbeit sollte andere würdigen und nicht als ihre eigenen Ideen verkaufen.
