15.01.2013, 17:52
Zitat:Original von The Fighting Irish
So,jetzt werde ich mich auch einmal zu dem Thema äußern. Schreibfaul wie ich bin, werde ich natürlich nicht auf alles eingehen, sondern meine Gedanken mehr oder weniger geordnet in den Raum werfen. ;)
Ich bin etwas verwundert, dass hier im Zusammenhang mit Griechenland immer wieder von einer geordneten oder geregelten Insolvenz gesprochen wird. Das Gegenteil ist eher der Fall. Denn Griechenland ist seit dem Frühjahr 2010 defacto Zahlungsunfähig und hält sich seit dem mittels der Rettungsmaßnahmen der anderen Euro-Staaten über Wasser. Also für mich sieht das wie eine Insolvenzverschleppung aus und zwar eine seit fast drei Jahren andauernde.
Das kann man sehen wie man möchte - Ich sehe es als Insolvenz an...
Eine Insolvenzverschleppung findet in meinen Augen in GB halt wie besprochen statt. Es gibt deutliche Unterschiede in diesem Zusammenhang...
Je nachdem welche Richtlinien man sich selbst als Maßstab nimmt...
Zitat:@Achse
Bei deiner Betrachtung der Situation in Deutschland scheinst du die impliziten Staatsschulden außer Acht zu lassen,also künftige Verbindlichkeiten, die aktuell noch nicht in den Büchern auftauchen, und in Deutschland im Wesentlichen aus den Pensionsansprüchen von Beamten bestehen. Bedenkt man hierbei den Ausbau des Verwaltungsapperates in den 70er und 80er Jahren in D, dann kommen auf den Staat in Form dieser Pensionsansprüche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erhebliche Belastungen zu.
Dazu könnte man noch die Bürgschaften im Zuge der Euro-Rettungsmaßnahmen und die Target-2 Salden nehmen, welche immerhin potentielle Schulden dastellen.
Darüber hinaus sollte man sich immer die Frage stellen, welche Anreize es für Politiker denn überhaupt gibt, einen ausgeglichen Haushalt anzustreben. Schließlich sind es nicht die Privatmittel der Politiker die ausgegeben werden und so kann es aus deren Sicht durchaus sinnvoll sein, mittels Schulden "Wahlgeschenke" zu finanzieren, um so positiv auf ihre Wiederwahl zu wirken.
Der Ökonom Joseph Schumpeter hat es so plakativ wie treffend auf den Punkt gebracht:
"Eher legt sich einen Hund einen Wurstvorrat an als eine demokratische Regierung eine Budgetreserve".
Die Stabilität der eigene Währung ist für eine Volkswirtschaft in der Tat sehr wichtig, aus deutsche Sicht allerdings nicht einmal in erster Linie mit Hinblick auf den Absatz der eigenen Produkte. Vielmehr ist eine starke Währung notwendig für den Einkauf von Rohstoffen ( die in D nunmal naturgemäß knapp sind) und Vorprodukten, die mittlerweile einen Anteil von ca. 40 % an den exportierten Gütern haben.
Was deine Aussagen über das völlig marode Steuersystem in Griechenland angeht, kann ich dir nur unumwunden zustimmen.
Nein die lasse ich nicht ausser acht - Siehe den Punkt wo ich schreibe das es eine vereinfachte Form sei! Nehmen wir besagte Dinge mit rein, müssten wir den Zinsschnitt ebenfalls mit einberechnen - Bedeutet, das Deutschland mit jeder Schuldenaufnahme seit einiger zeit an Zinsen wiederum spart... Was einem Ausgleich in bestimmten Dingen bringt...
Aber nochmals - Natürlich gibt es da diverse andere Kosten/Faktoren die man je nachdem einberechnen kann. Dann muss man aber zum Teil auch bestimmte Werte entgegen setzen, etc... Werte die entweder a. veräusserbar wären oder b. einen Gewinn in Zukunft versprechen...
Das lässt sich beliebig forführen und kommt immer auf die Sichtweise und Berechnungsgrundlage an... Wie sagte schon ein Experte neulich über Experten - Sie verlieren sich im Detail, dabei tut hin und wieder die einfachste Draufsicht ganz gut... Und genauso vereinfacht habe ich dies hier dargestellt...
Zum Euro gebe ich dir in dem Punkt recht, wenn gleich ein starker Euro verschiedene Effekte hat - die alle gleichsam wichtig sind... Ein starker Euro bedeutet auch immer am Dollar gegengrechnet weniger Schulden... usw...
