Nach 4 Wochen kann man sagen, dass das Erdbeben ziemlich einschneidend für das weltweite Verständnis im Bezug auf Natur und Technik war. Zum ersten Mal in der Geschichte hat man Live Bilder eines Tsunamis gesehen, der mit ungeheurer Gewalt die Ostküste von Japan den Erdboden gleich machte.
Nach 4 Wochen und ersten Auswertungen kann man davon ausgehen, dass die bisherigen Rekorde an Wellenhöhe durch den Tsunami von 2011 übertroffen werden. War es 1896 die maximale Wellenhöhe von knapp unter 40 Metern (für Japan) ist man jetzt schon bei der gleichen Höhe wie damals. Ein Wellenzug soll die Höhe von 38 m in der Präfektur Miyagi erreicht haben und das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht erreicht, da die Auswertungen Jahre dauern werden. Zum Vergleich, die höchste Welle des Tsunamis von 2004 erreichte an der Westküste von Sumatra ca. 50m. Das Erdbeben vor Japan war etwas schwächer als das Sumatra Seebeben, was heutzutage mit der Stärke 9.1-9.3 angegeben wird. Die Energie die an die Erdoberfläche abgeben wurde, war doppelt trotzdem so groß, wie das Erdbeben von 2004. D.h. das Japan Erdbeben hat mehr Energie Richtung Oberfläche abgelassen , als das stärkere Sumatra Beben. Trotzdem, die meiste Energie, ungefähr 200000 mal so viel Energie - also 10 hoch 5, sind gleich wieder Richtung Erdemittelpunkt gewandert. D.h. die meiste Energie eines Erbebens wird nicht an die Oberfläche, sondern gleich wieder in Richtung Erdmittelpunkt reflektiert.
Das ist auch "gut" so, denn sonst würde jedes Erdbeben was erdnah auftritt und die Stärke ab 6.0 hat, eine Grosstadt in Schutt un Asche legen, denn die Energie die ein 6.0 Erdbeben freisetzt ist locker mit der Energie zu Vergleichen die ein 50 kt Atombombe (das 2x der Hiroshima Bombe) freisetzt.
Also das Erdbeben hatte wahrscheinlich die Stärke von 9.1 auf der nach oben offenen Moment Magnituden Skala. Die Kräfte waren enorm. Es wird von ungefähr 0,35 g bis 0,5 g ausgegangen. Wer in Physik aufgepasst hat wird erkennen das riesige Kräfte wirken, wenn man einfach die Formel der Zugkraft anwendet. F=m*a und für a ungefähr den Wert 4 angibt.
Andererseits hatte das Christchurch Erdbeben (Neuseeland) ungefähr die Stärke von 2g. (Bei weiteren Fragen dazu, bin ich gern bereit den Sachverhalt weiter aufzuklären und auch eine Bilanz mit dem der rheinischen Bucht zu ziehen ;) )
Zurück zum Thema - das heisst ein Hochhaus in Tokio wurde sozusagen mit der eigenen Masse um 4m pro Sekunde beschleunigt. Daher auch die Schwankungen in den Videos.
[YOUTUBE]MCQaXi0HJio[/YOUTUBE]
Die Ostküste wurde sehr hart durch das Erdbeben, aber vor allem durch die weiteren Tsunamiwellen getroffen. Da das Erbeben nicht direkt im Tiefsee-Graben (Subduktionszone) des Japan-Grabens stattfand, waren die Tsunami Wellen doch verhältnismäßig gering für den weiteren pazifischen Raum. Die höchsten Wellen außerhalb Japans erreichten kaum die Höhe von 3m. Auch die Tsunami Warnung im pazifischen Raum verlief reibungslos, so dass alle Anrainerstaaten gewarnt wurden.
Zusammendfassend:
-Erdbeben der Stärke 9.1
- Tsunami bis zu 40m
-mindestens 26.000 Tote
-ca. 500 km Küstenlinie verwüstet
-Tsunamiwellen bis zu 15 km ins Inland gewandert
-Region wurde innerhalb von ca. 100 Jahren von mehreren Tsunamis getroffen
Ich bin Hobbygeologe und hätte mit einem schweren Erdbeben in der Tokai Region gerechnet, einem Bereich was für schwere Erbeben bekannt ist und in der Region Tokio liegt. Das nun das Erdbeben am Japan Graben und nich am Nankei Graben stattfindet überascht etwas, aber für die Experten war es wohl schon länger klar, dass dort ein schwerer Schlag bevorstehen wird. Das legen Paper und Forschungen nahe, die von einem Zyklus von 800-1100 Jahre in dem Bereich ausgehen und von Erdbeben in der Größenordnung von 8.5 bis 8.6 sprechen. Der Zeitraum war Mitte des 20zigsten Jahrhundert überschritten, sprich die 1100 Jahre waren abgelaufen. Durch die nicht gerade Form der Subduktion Zone ging man davon aus das der Graben in dem Bereich nicht gerade bricht, d.h. das die Rupturlinie die Länge von 200 km nicht überschreiten wird. 2011 brach die Linie, also die Ruptur ingesamt, auf einer Länge von 500 km auf und hatte eine Breite von fast 200 km. Aber spätestens 2004 hätte man die Hypthese über den Haufen werfen müssen, denn das Sumatra Erbeben bzw. die Ruptur war ungefähr 1600 km lang und hat ebenfalls eine Form die eine solche Rupturlänge angeblich nicht zu lässt.
Warum das Atom-Desaster um Fukishima???
Man wusste von schweren Erdbeben an der Ost- und Südküste von Japan. Die letzten Schweren im Nankai Graben 1946 mit Tsunamis und seitdem wusste man, der Nankei Graben meldet sich alle 80-200 Jahre. Spätestens 2002 war bekannt das die nördlich Ostküste von einem starken Erbeben bedroht war bzw. auch 1896 und 1933 waren 8.1 Erdbeben dort zu Gange mit verherrenden Tsunamis und 1923 das Große Beben von Tokio. Also man kann im Umkehrschluss sagen das man wusste, dass es Schläge geben wird, die die Technik auf den Prüfstand stellen werden. Alle Ereignisse waren so gesehen vor dem kontrolliertem Atomzeitalter. Aber wurden die richtigen Schlüsse gezogen, in meinen Augen: Nein.
Weitere Gefahren:
Das Erdbeben war sehr stark und kann auf die übrigen Plattengrenzen einen Druck auslösen, die diese überlasten können und somit ein weiteres schweres Erdbeben auslösen. (Ich spreche hier nicht von einem Nachbeben) Z.B. der Sagami Graben (auslöser für schwere Tokio Erdbeben) oder Auswirkungen auf Suruga Graben. Aber auch die Region um die Kurilen ist durch dieses Erbeben stark beeinträchtigt. Als Vergleich dienst wieder das Sumatra Erdbeben von 2004, das 5 Monate später ein Erdbeben der Stärke 8.6 beeinflusste. D.h. die unmittelbare Gefahr für ein schweres Erdbeben nimmt nicht unbedingt ab.
Videos
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[YOUTUBE]w68rYNSARVE[/YOUTUBE]
Quelle:
Thomas Sävert
Suruga Trough
Sagami Trough
Nankai megathrust earthquakes
Tokai earthquakes
Nankai Trough
List of earthquakes in Japan
1896 Meiji-Sanriku earthquake
1923 Great KantM earthquake
1933 Sanriku earthquake
2011 TMhoku earthquake and tsunami
869 Sanriku earthquake and tsunami
2004 Indian Ocean earthquake and tsunami
2005 Sumatra earthquake
2011 Christchurch earthquake