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Ich verlagere das Thema mal in einen extra Thread, da es mir doch sehr wichtig erscheint!
Was ich seit ein paar Jahren erkenne, ist, dass die Intensität des Alkoholkonsums bei Jugendlichen stark zugenommen hat. Belegbar ist das etwa an der enorm gestiegenen Zahl an Notfällen, wie z.B. im Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover. Besonders am Wochenende sind dort viele Ärzte und Schwestern nur noch damit beschäftigt, Jugendliche Komasäufer ins Leben zurück zu holen. Und es sind leider auch sehr viele Jugendliche unter 16 Jahren dabei. Eine erschreckende Bilanz, wenn ihr mich fragt.
Viele Wissen auch gar nicht, was der Alkohol bei jedem Vollrausch wirklich anrichtet. Übermäßiger Alkoholkonsum bei Jugendlichen richtet mehr Schaden an, als man in dem Alter glauben mag.
Ich bin kein Gegner von Alkohol und dennoch müssen wir Erwachsene mehr darauf achten, was um uns passiert. Also doch mal den Zeigefinger heben, wenn man Kinder in der Fußgängerzone sieht. Schaden tut es glaube ich nicht. Ein neues Problem ist der Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen sicher nicht, aber die Intensität ist neu. Und sie ist nicht zurückgegangen - das behaupte ich jetzt einfach mal.
Als Ursache sehe ich dafür am meisten, dass die Jugendlichen heute viel leichter an Alkohol kommen, als damals. In Supermärkten werden Flaschen zum Spottpreis verkauft und es ist nicht selten, dass eben nicht nach dem Ausweis gefragt wird. Eine bestimmte Altersgrenze muss gezogen werden. Ich lasse da mit 16 Jahren mit mir reden.
Den Punkt der Intensität kann man noch weiter ausführen: Es ist ja nicht mehr 1x in der Woche feiern, bei manchen heißt es ja täglich Komasaufen.
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Zitat:Original von Ronald Großpietsch
Ich bin kein Gegner von Alkohol und dennoch müssen wir Erwachsene mehr darauf achten, was um uns passiert. Also doch mal den Zeigefinger heben, wenn man Kinder in der Fußgängerzone sieht. Schaden tut es glaube ich nicht.
Aus eigenen Erlebnissen kann ich sagen, dass "Kinder" dich bei so einer Ermahnung auslachen und noch höhnisch zuprosten.
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Irgendeine zeitung nannte das mal "Generation Vortrinken".
Die zugänglichkeit von Alkohol ist in meinen AUgen aber nur ein marginaler Grund, zugänglich war ALkohol immer, wenn man es drauf angelegt hat. Letztlich steckt da mehr dahinter als nur die besseren Möglichkeiten.
Ich würde ja mal behaupten, dass es eine Frage des Lifestyle ist und ein AKt der Langeweile.
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In Würzburg wurde jetzt teilweise an bestimmten öffentlichen Plätzen, wie etwa der Mainpromenade und dem Stadtstrand ein komplettes Alkoholverbot ausgesprochen. Ist zwar für mich und meinen Grill nicht gerade angenehm, aber nachvollziehbar. Die Frage ist halt, in wie weit das kontrolliert und überprüft werden kann, aber der Ansatz ist schon richtig. Wenn man in der Öffentlichkeit nicht mehr trinken darf, macht man es zuhause, d.h. im Zweifel auch in Nähe der Erziehungsberechtigten, oder eben auf Parties, wo man eigentlich unter 16 gar nicht rein dürfte.
Aber generell muss hier der Einzelhandel wirklich mal seiner Verantwortung in dieser Hinsicht gerecht werden und stärker kontrollieren. So schwer kann das ja nicht sein.
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Also was das kontrollieren angeht sehe ich eher eine Änderung hin zu mehr Kontrolle. Wenn ich überlege das ich mit meinen 23 Jahren, schonmal einen Perso vorzeigen muss wenn ich MonCheri kaufe, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es den Leuten einfacher fallen kann Alk zu kaufen. Es werden eher ältere Vorgeschickt die das ganze dann halt kaufen und damit keine Verantwortung zeigen.
Das vorallem Dorfparties eigentlich Kiddieplaces sind ist mir bewusst und ist auch ein Grund warum ich zu solchen Parties kaum noch gehe. Wenn man da nach 12 Uhr alle rausschmeißen würde die unter 18 sind würde man da fast alleine stehen...
Die von Pauleta genannte Langeweile könnte sogar wirklich so sein. Wenn man Eltern hat die sich um einen kümmern ist die Chance das man früh Komasaufen geringer...
Das man irgendwann mal nen Absturz hatte ist glaub ich jedem von uns passiert und ist auch an sich nicht schlimm...Sollte halt nur nicht immer der Fall sein
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Zitat:Original von The Russian Zar
Das man irgendwann mal nen Absturz hatte ist glaub ich jedem von uns passiert und ist auch an sich nicht schlimm...Sollte halt nur nicht immer der Fall sein
Sollte vorallem auch nicht zum Coolness-Faktor verkommen.
Und der mangelnde Umgang mancher Eltern mit ihren Kindern ist noch ein gaaanz anderes Thema. Wenn ich manche 12 Jährige um 22-23 Uhr noch durch die Stadt laufen sehe ... sorry, denk ich mir meinen Teil.
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Ich denke, dass man mit Kontrollen und Verboten komplett am falschen Ende zieht.
Hierbei geht es nicht um Möglichkeiten und Regeln, sondern um eine Generation, die Milieu-, Klassen- und Schichtenübergreifend ALkoholismus als Positive Characktereigenschaft definiert.
Das mag an vielem liegen, sicherlich auch unterschiedlich, aber es ist ein zu übergreifendes Phänomen um es auf "assoziale Eltern" oder schlampige Kontrollen zu schieben.
DAs mag vielleicht eine Role spielen, zumindest die Eltern, aber die Frage, warum auch Kinder aus gutem hause, Kinder mit aufmerksamen Eltern sich hemmungslos zuschütten jedes WOchenende, bleibt offen.
An dieser Stelle sollte man auch bedenken ,dass es genug jugendliche gibt, die sich JEDES Wochenende zuschütten, aber zumindest rechtzeitig die Kurve bekommen, bzw. gar nicht erst ins Krankenhaus fahren. Und auch wenn diejenigen das kleinere Problem sein mögen, ein Problem herrscht auch hier.
Weggehen tut sowieso niemand mehr ohne nicht wenigstens angetrunken zu sein, und das passiert zu Hause.
Vielleicht ist das auch einfach die Rebellion dieser generation, vielleicht sollte einfach mal das Fernsehprogramm überarbeitet werden, vielleicht brauchen die Kinder einfach mal mehr Bewegung, Irgendetwas läuft grundsätzlich falsch, und Verbote ändern daran herzlich wenig.
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Die finaziellen Mittel sind auch ein nicht zu unterschtzender Faktor. Vor 30 Jahren hatten viele Jugendliche einfach gar kein Geld. Heutzutage bekommt (fast) jeder mindestens 30-40 Euro im Monat, von den man sich doch locker jedes Wochenende eine Flasche billigen Fusel kaufen kann.
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DAs stimmt.
Eine weitere Frage die man sich stellen kann, ist ob es einen Zusammenhang zwischen Desintresse(was dieser generation(in meinen AUgen zurecht) nachgesagt wird) und ALkoholismus gibt.
Vielleicht ist es der mangel an Träumen, das Desinteresse am großen Ganzen, das letztlich zur Flasche führt?
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JA, der liebe Alkohol, ein Thema das mich in meinem Beruf sicherlich noch viele viele Jahre begleiten wird. Auffallend ist natürlich die Zahl der jüngeren Kids, die immer häufiger auf Partys anzutreffen sind. Vor allem natürlich auf den sogenannten "Bauern-Dorf-Partys". Besonders erschreckend ist dieses Phänomen an Karneval, aber auch sonst artet das so langsam aber sicher aus. Die Gründe dafür sind sicherlich weitreichend und nicht nur auf die fehlende Erziehung oder mangelnde sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu schieben. Aber Eltern spielen hier sicherlich eine große Rolle, denn wenn nicht sie, wer soll die Kinder dann irgendwie davon abhalten zu trinken? Alkohol wird allgemein sehr unterschätzt. Die Folgen überhöhten Alkoholkonsums ist vielen, auch Eltern, nicht bewusst. Man denkt halt "Ach, hier ein Bier und da ein Bier, mal ein Schnaps, was solls, haben wir früher auch gemacht und es hat nicht geschadet". So lange das so geht, isses ok, aber viel zu oft geht es eben anders...
Was die Ausweiskontrollen angeht sind viele Geschäfte da sicherlich unterschiedlich gestrickt. In dem einen Laden muss ich als fast 24jähriger meinen Perso vorzeigen, in nem Andren kann sicherlich der 16 jährige die Flasche Schnaps kaufen. Und genau hier muss man ansetzen. Es müssen viel stärkere Kontrollen durchgeführt werden und viel härtere Strafen verhängt werden. Schließlich wird in diesem Fall das Gesetz gebrochen und da kanns mit ner läppischen Geldstrafe oder ner "strengen" Ermahnung jawohl nicht getan sein. Bei illegalen Downloads droht ja schon eine Strafe von bis zu 5 Jahren Haft und das Vergehen ist IMO absolut kein Vergleich dazu, einem Minderjährigen durch den Schnapsverkauf eventuell dabei zu helfen, dessen Grab zu schaufeln (krass ausgedrückt).
Außerdem müssen Eltern einfach viel stärker aufgeklärt werden, wie schlimm der Alkohol wirklich ist. Das wird zu läppsch gesehen. Im Notfall oder im Zweifel muss eben auch hier, dass Jugendamt präventiv arbeiten, auch wenn ich jz nicht direkt weiß, wie das schlussendlich ablaufen könnte.
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