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Krieg im Kaukasus! - Seth - 08.08.2008 Im Kaukasus droht ein offener Krieg zwischen Russland und Georgien: Nach Georgiens Einmarsch verteidigt Moskau die abtrünnige Provinz Südossetien. In deren Hauptstadt liefern sich Russen und Georgier Gefechte. Die USA schicken einen Unterhändler, um einen Flächenbrand zu verhindern. Moskau - Die Zahlen klingen dramatisch, unabhängig überprüft sind sie allerdings nicht. Bei den Kämpfen in der südossetischen Hauptstadt Zchinwali sollen nach Angaben der dortigen Machthaber mehrere hundert Zivilisten getötet worden sein. Der Präsident des abtrünnigen Gebiets, Eduard Kokojty, machte der russischen Agentur Interfax zufolge Georgiens Offensive dafür verantwortlich. Ein Minister sprach am späten Nachmittag sogar von mehr als tausend Toten. Bei den Kämpfen in Zchinwali sollen auch zehn russische Soldaten getötet worden sein. KÄMPFE IN SÜDOSSETIEN: KRIEG IM KAUKASUS Auch Russland, das mit Südossetien verbündet ist und inzwischen einen langen Konvoi von Panzern und Truppen dorthin geschickt hat, erhebt Vorwürfe, die bisher kaum zu überprüfen sind: Außenminister Sergej Lawrow sagte, man habe von "ethnischen Säuberungen in Dörfern in Südossetien" bei der georgischen Militäroffensive erfahren. "Die Zahl der Flüchtlinge wächst. Eine humanitäre Krise zeichnet sich ab." Präsident Dmitri Medwedew hatte die Verstärkung der sogenannten "russischen Friedenstruppen" in Südossetien mit dem Schutz russischstämmiger Bürger begründet, die dort zu Zehntausenden leben. Der Konflikt um die Provinz ist auch eine Propagandaschlacht - Südossetien und das verbündete Russland wollen Georgien als Angreifer brandmarken. Der georgische Präsident Micheil Saakaschwili dagegen stellt sein Land als Opfer von Attacken abtrünniger Südosseten und russischer Aggression dar. In einem Interview mit dem US-Sender CNN sagte er, Russland kämpfe "mit uns einen Krieg in unserem eigenen Land". Saakaschwilis Regierung hatte von einem russischen Bombenangriff auf eine Luftwaffenbasis 25 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Tiflis berichtet; man habe außerdem mehrere russische Kampfjets abgeschossen. Der georgische Präsident bat die USA um Unterstützung. Es sei im Interesse der Vereinigten Staaten, seinem Land zu helfen: "Es geht nicht mehr nur um Georgien. Es geht um Amerika und seine Werte. Wir sind ein Freiheit liebendes Land, das derzeit angegriffen wird." International riefen Politiker beide Streitparteien zum Einlenken auf. Die USA, die EU, die Nato und Deutschland forderten ein Ende der Kämpfe. Das US-Außenministerium kündigte an, einen Unterhändler in die Region zu schicken. Man mache allen Parteien Druck, die Lage zu deeskalieren. Auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) will einen Vertreter in die Krisenregion schicken. "Wenn dies nicht Krieg ist, dann sind wir sehr nah am Krieg" Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain forderte eine Sondersitzung des Uno-Sicherheitsrates, um Russland Druck zu machen, in Südossetien umzudenken (mehr...). Der russische Nato-Botschafter Dmitri Rogosin warf dagegen dem Westen vor, die Regierung Saakaschwilis "moralisch" unterstützt zu haben. "Wir warnen die Nato vor einer weiteren Unterstützung Saakaschwilis", sagte er der Agentur Interfax. Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, bisher gebe es keine offizielle Bitte Georgiens um Hilfe. Es habe nur Kontakt mit georgischen Offiziellen gegeben, sagte ein Sprecher. Auch die mehr als hundert in Georgien stationierten US-Militärausbilder seien "in keiner Weise in den Konflikt zwischen dem russischen und dem georgischen Militär verwickelt". Die Vorgänge in Georgien würden dennoch genau verfolgt. Präsident George W. Bush und der russische Premierminister Wladimir Putin sprachen bei der Eröffnung der Olympischen Spiele über das Thema. Die Eskalation zwischen den Parteien lässt einen offenen Krieg zwischen Russland und Georgien inzwischen möglich erscheinen. "Wenn dies nicht schon Krieg ist, dann sind wir sehr nahe am Krieg", sagte Kakha Lamaia, Mitglied des georgischen Sicherheitsrats. Auch die OSZE befürchtet einen Krieg, der verheerende Folgen für die ganze Region hat: "Wir müssen uns vom Rande eines vollständigen Krieges zurückziehen", sagte der OSZE-Vorsitzende und finnische Außenminister Alexander Stubb. Die internationale Gemeinschaft müsse gemeinsam handeln, um das zu verhindern. Die Vertreter der 56 OSZE-Mitgliedsländer wollen noch im Lauf des Tages in Wien zu einem außerordentlichen Treffen zusammenkommen. Südossetiens Hauptstadt unter geteilter Kontrolle In den frühen Morgenstunden hatten georgische Truppen eine Großoffensive zur Rückeroberung der abtrünnigen Region Südossetien begonnen. Deren Hauptstadt Zchinwali ist nach Darstellung beider Parteien umkämpft: Russische Truppen kontrollieren einen Teil, georgische andere. In Georgien wurden Reportern Listen mit Namen verletzter georgischer Soldaten gezeigt. Militärvertreter sagten, auch russische Kampfjets hätten angegriffen, deshalb habe es viele Verletzte gegeben. Südossetien, das sich 1992 von Georgien gelöst hat, und das ebenfalls abtrünnige Abchasien wollen mit russischer Unterstützung ihre Unabhängigkeit von Georgien behaupten. Georgien ist dagegen westlich orientiert und strebt in die Nato. Spiegel.de - The dangerous Dave - 08.08.2008 Hm, was soll man sagen? Zwei abgelegene Länder fangen mal wieder damit an, sich die Köpfe einzuschlagen und das quasi wegen nichts. Jahrelang war Ruhe und jetzt auf einmal.... Das Russland sich in dem Eck einschaltet kann man geradezu noch verstehen, aber was z.B. der Amerikaner wieder damit zu tun hat, das möcht´ ich gern mal wissen. Wieder mal spielen die sich nämlich als Weltpolizei auf und mischen sich in Angelegenheiten ein, die sie normal nicht im geringsten etwas angehen. Durch solche Aktionen kommt es höchstens wieder zu Sticheleien zwischen Russland und den USA und das ist kein gutes Omen. Das diese beiden Staaten nach so langen Jahren plötzlich aneinander geraten, zeigt wieder mal, wie primitiv manche Menschen doch einfach noch sind... Vom Prinzip her, wäre das ganze nämlich so, als ob sich ein Bundesland hier einfach mal ausgrenzt um unabhängig zu sein und ein Jahrzehnt später versuchen wir es mit Gewalt wieder an uns zu reißen.... - Seth - 08.08.2008 Zitat:Original von The dangerous Dave Zitat:International riefen Politiker beide Streitparteien zum Einlenken auf. Die USA, die EU, die Nato und Deutschland forderten ein Ende der Kämpfe. Was haben die EU, Nato und deutschland da verloren?! Dieses USA-gebashe geht mir auf den keks. Sie wollen doch nur nen unterhändler schicken, das ist alles. Die Russen haben da auch nix zu suchen, das is ne geostrategische sache für die. - Can Shamrock - 08.08.2008 Zu den Einmischungen: Die Georgier haben die USA, die übrigens einen Beitritt Georgiens zur NATO befürworten, zuhilfe gerufen, sonst wäre da nämlich nix gekommen. Von wegen Weltpolizei und sowas, Hauptsache wieder auf die USA einschlagen, aber das die Russen gerade gegen Völkerrecht verstoßen wird als "verständlich" hingenommen. Super Georgien ist Kandidat für die EU, deshalb schalten die sich da ein. Ich hab keine Ahnung, was das ganze da unten soll. Georgien hätte damit rechnen müssen, dass die Russen da dazwischenhauen wollen. eine reelle Chance, da unten heil rauszukommen haben sie eh nicht, wenn Russland ernst macht. - Seth - 08.08.2008 Zitat:Original von Can Shamrock Wollte ich gerade posten. Die USA wurden um hilfe GEBETEN. Welt.de - DiViNo - 08.08.2008 Auch nicht gerade bombig, dass sich bei diesem Thema gleich wieder das allseitsbeliebte Thema der USA als Weltpolizei rausgekramt wird. Viel schlimmer sind doch die Kämpfe und da finde ich es nur rechtens, dass irgendwelche Parteien deeskalierend eingreifen, wenn sie darum gebeten haben. Und warum dürfen die EU, die NATO und Deutschland dazu keine Stellung beziehen? Das ist genauso als würd ich zu nem Bayern-Mitglied sagen ... Samma, was gibst du denn deine Meinung über das Bremen gegen Hamburg-Spiel ab!? Freie Meinungsäußerung und in diesem Fall sollten solche Meinungen, die deeskalierend wirken sollen auch erwünscht sein. Verwerflich wäre es wenn jetzt irgendeine Partei einfach mit Mitteln der Gewalt in diese Angelegenheit eingreifen würde, obwohl man sie um nichts gebeten hat, aber so ist das doch nur normal. Übrigens ist von 1400 Toten die Rede und das innerhalb von so kurzer Zeit. Ob man den Zahlen Glauben schenken darf sei dahingestellt, aber dass die Situation ganz schön arg ist steht fest. Hoffen wir das Beste. - Seth - 08.08.2008 Das meinte ich doch.... warum darf die USA sich nicht einmischen, aber die NATO, EU, Deutschland schon? Wenn man schon die USA als Weltpolizei hinstellt.... Natürlich muss da etwas getan werden. - DiViNo - 08.08.2008 Zitat:Original von Seth Na denn ist ja gut, mein Kind.
- Achse - 09.08.2008 Zitat:Original von Dave Sorry, aber wenn man nicht genau weiß um was es geht oder was da läuft sollte man mit seiner meinung vorläufig hinter dem Berg halten und nicht von primitiven Menschen reden... evtl. sollte man sich zuerst erkundigen... Generell geht es doch in dem Konflikt darum, dass Russland Georgien nicht wirklich als unabhängig anerkannt hat und Sie als Teil Russlands weiterhin ansieht... Georgien sieht das halt anders und hat 1991 (wie viele andere Staaten) die Unabhängigkeit ausgerufen... Aber da wiederum darf man auch nicht vergessen, dass 2-3 Teilgebiete (um die es jetzt geht) nunmal nicht unabhängig sein wollen... da leben zum Teil auch viele Russen und die Russen sind da weiter stationiert... Darum geht es im wesentlichen... der westen hat in dieser Funktion mal wieder eine Doppelmoral und das hat jetzt nichts mit rumgebashe zu tun... denn früher hat Georgien kein Schwein interessiert - das Land ist wirtschaftlich gesehen ne Katastrophe und eher ne Kronfabrik der Russen gewesen.... ach ja und dann wird ja plötzlich da Öl gefördert... das schwarze Gold und plötzlich stehen die reichen wesentlichen Staaten Schlange und wollen ja so toll mit dem armen kleinen Land auf Du und Du machen... Georgien nahm das natürlich dankbar an, da man generell gegen Russland keine Chance hätte und die denen richtige schwere Probleme bereiten können... und plötzlich will der Westen Georgien auch noch in die Nato holen... was so ein bisschen Öl alles ausmachen kann... Und jetzt muss man wiederum auch auf den Russen schauen... der sich natürlich bedroht fühlt, wenn die Nato ne direkte Grenze zu Ihm bildet... das hat er jetzt auch schon mehrfach gesagt und ich sage immer wieder, man stelle sich das umgekehrt vor! Der Russe bildet ne direkte Grenze zu den USA und stellt da Raketen und Raketenschilde auf... Das die USA da nun einen Unterhändler hinschickt, ist ja nur zu befürworten - bloss habe ich meine Zweifel ob der russe einen derartigen unterhändler unbedingt akzeptieren wird... aber die USA wollen das ganze natürlich nun mit EU und Nato friedlich lösen, denn auf einen zu großen Streit mit Russland möchte es keiner drauf ankommen lassen und man kann nur hoffen, dass es den Russen umgekehrt genauso geht... Bis wir aber überhaupt wissen (falls wir das überhaupt rausbekommen) wer da nun den Auslöser gespielt hat, sollten wir uns zurückhalten... - Christian - 09.08.2008 Es geht zwar um Erdöl. Aber Georgien besitzt davon recht wenig, wenn dann etwas im Gebiet des Schwarzen Meeres. Hauptsächlich geht es um einen der wichtigsten Transportwege für eben jenes "Schwarze Gold". Karte der Pipeline Man sieht, die Pipeline geht direkt durch Georgien. Geostrategisch ist dieses Land wichtig. Die USA, auf deren bestreben die Pipeline gebaut wurde, sehen natürlich ihre Interessen bedroht. Russland natürlich auch. Es ist ihr Hinterhof. Und Georgien ruft unverholen nach der NATO und EU. Ganz ehrlich da kommt mir die Galle hoch. Die USA will so schnell wie möglich, dieses Land in beiden Institutionen sehen. Dass dies Russland nicht gutheißen kann ist natürlich klar. Gab es eigentlich nichtmal die Bestrebung keine NATO Osterweiterung voranzutreiben um die Russen nicht endgültig wieder zum Feind zu haben? Was machen aber die Ami's, jedes Land rund um Russland kommt früher oder später in die Nato. Was macht die EU, sie steht daneben und schaut zu oder klatscht normal Beifall. So macht man keine Politik gegenüber Russland. Wie Achse schon sagte, was würde passieren wenn man dies mit der USA machen würde. Ruckzuck wär in den Nachbarländern ein Putsch organisiert und eine amerikafreundliche Regierung installiert. Gabs genug Beispiele im letzten Jahrhundert (zwar nicht auf Nordamerikanischen Boden, aber Mittel -und Südamerika waren davon betroffen). Dann ist da noch der Konflikt um Ossetien. Der Süden gehört zu Georgien und fühlt sich zu Russland hingezogen. Der Rest liegt sogar auf russischen Gebiet. Osstesien ist ein autonomes Gebiet und will die Unabhängigkeit bzw. Zugehörigkeit zu Russland. Gibt es da nicht eine parallele zum Kosovo? Für mich gibt es da zuviele Interessenkonflikte in dem Gebiet. Da hat es immer geknallt (ob Krieg oder Erdbeben) und es wird auch nicht aufhören. Ich hoffe die Lage entspannt sich. Ansonsten wird dort richtig knallen, das der ganze Kaukasus in die Luft fliegt. Und dann ist es ein Natofall (Türkei) |