14.11.2009, 01:57
Nachdem gestern die Undercard von UFC 105 dran war, geht es nun mit der Vorschau auf die fünf Fights der Main Card weiter.
-Lightweight Fight:
Ross Pearson (9-3-0) vs. Aaron Riley (28-11-1)
Los geht es mit einem Lightweight-Fight zwischen Aaron Riley und dem TUF 9-Lightweight Champion Ross Pearson. Aaron Riley mittlerweile dritter Anlauf in der UFC scheint der bisher erfolgreichste zu werden. Nach den ersten Einsätzen gegen Robbie Lawler und Spencer Fisher, die leider erfolglos verliefen, konnte Riley immerhin zwei seiner letzten drei Kämpfe siegreich beenden, wobei die Niederlage gegen Shane Nelson durch einen ungerechtfertigten Abbruch zustande kam. Für Pearson ist der Kampf gegen Riley der erste reguläre UFC-Kampf, seitdem er im Juni im Finale von TUF Andre Winner besiegen konnte.
Riley ist ein Brawler vor dem Herrn, der jeden Fight gerne in ein Slugfest verwandeln würde. Pearson hingegen geht methodischer und ruhiger vor und versucht, seine Gegner im Clinch und durch Ground And Pound auf der Matte zu zermürben. Riley wird arge Probleme bekommen, seine Strategie gegen Pearson durchzusetzen, da er auch recht gerne in den Clinch geht. Dies kann er gegen Pearson aber getrost vergessen, da dieser ihm dort überlegen ist und nur darauf wartet, die Distanz soweit zu verkürzen, um den Takedown durchzubringen. Am Boden dürfte Pearsons Top Control ausreichen, um Riley in Schach zu halten und ihn über einen Punktentscheid zu besiegen.
Tipp: Ross Pearson via Unanimous Decision
-Welterweight Fight:
James Wilks (6-2-0) vs. Matt Brown (10-7-0)
Wir kommen zum zweiten Fight der Main Card und somit auch zum zweiten TUF 9-Champion. James Wilks konnte mit seinem Grappling während der Staffel recht zügig durch das Feld schreiten und auch im Finale mittels eines Rear Naked Chokes einen Sieg feiern. Der Fight gegen Matt Brown stellt wie auch bei Pearson den ersten Kampf seit der Final-Show dar. Matt Brown war ein Teilnehmer der siebten Staffel von TUF und konnte dort nach Siegen in den ersten beiden Ausscheidungsrunden bis ins Viertelfinale einziehen, wo er dann dem späteren Gewinner der Staffel, Amir Sadollah unterlag. Seitdem konnte Brown drei vorzeitige Siege in vier Fights feiern, wobei er sich einzig Dong Hyun Kim in einer geteilten Punkteentscheidung geschlagen geben musste.
In diesem Kampf sind die Rollen klar verteilt. Auf der einen Seite steht mit Brown der kraftvolle und explosive Striker, auf der anderen Seite mit Wilks der Submission-Spezialist. Die Frage wird sein, wer seine Strategie besser umsetzen kann. Die Vorteile liegen anfangs natürlich bei Brown, da der Kampf ja auch im Stand beginnt. Wilks wird zumindest nicht schadlos zu seinen Takedown, so er sie überhaupt schafft. Wilks mag ein guter Grappler auf der Matte sein, sein Wrestling ist allerdings technisch nicht unbedingt so stark, um damit die physischen Nachteile gegen das Kraftpaket Brown ausgleichen zu können. Sollte es Wilks allerdings gelingen, den Kampf auf die Matte zu verlagern, so dürfte er es auch schaffen, Brown zur Aufgabe zu bringen. Denn egal wie stark sich Brown in den letzten Monaten auch verbessern konnte, seine Submission-Defense ist weiterhin maximal Durchschnitt.
Zwar spricht vieles für Wilks als Sieger, allerdings vertraue ich einfach auf die Schlagkraft von Brown und prophezeie einen vorzeitigen TKO-Sieg in der zweiten Runde, nachdem die Wilks in der ersten Runde noch auf den Scorecards der Punktrichter vorne liegt.
Tipp: Matt Brown via TKO in Runde 2
-Middleweight Fight:
Michael Bisping (17-2-0) vs. Denis Kang (31-11-1-2)
Von den Champions der neunten gehen wir nun zum Champion der dritten Staffel, Michael Bisping. Bispings Ansprüche auf einen Titelkampf wurden im Juli zum zweiten Mal weggeweht, nachdem der Brite nach zuvor drei Siegen in Folge einen der härtesten KOs des Jahres durch Dan Hendersons rechten Haken einstecken durfte. Im Gegensatz zur letzten Niederlage, deren Folge der Wechsel in eine tiefere Gewichtsklasse war, blieb Bisping dieses Mal der Division erhalten und trifft nun auf eine der talentiertesten Verpflichtungen der UFC des vergangenen Jahres, Denis Kang. Der Kanadier koreanischer Abstammung trat im vergangenen Jahr bisher zweimal in der UFC an und konnte dort bisher wenig überzeugen. Einer Niederlage gegen Alan Belcher folgte ein Punktsieg über Xavier Foupa-Pokam, der mittlerweile schon wieder entlassen wurde.
Kang dürfte der vielseitigere Kämpfer der beiden sein. Sowohl auf der Matte als auch im Stand ist Kang der bessere Techniker, während Bisping vor allem dadurch punktet, den Gegner ständig zu beschäftigen. Den einzigen klaren Vorteil von Bisping sehe ich in der Schlagkraft, allerdings wird diese wohl nicht ganz ihre Wirkung gegen Kang entfalten können. Der BJJ-Schwarzgurt sollte seine Strategie darauf ausrichten, Bisping zu Boden zu bekommen und ihn dort zur Aufgabe zu bringen. Zwar kann Kang Bisping auch im Stand besiegen, allerdings neigt Kang in den letzten Jahren hin und wieder zu mentalen Aussetzern, die ihn beispielsweise bei DREAM einen Sieg über Gegard Mousasi kosteten, als er Kopf voran in einen Würgegriff sprang. Von daher stellt sich bei diesem Kampf die Frage, ob Kang konzentriert an die Sache ran geht. Wenn ja, wird er den Kampf kontrollieren können und Bisping über kurz oder lang auf der Matte besiegen. Falls nicht, steigen Bispings Chancen mit jeder Minute.
Tipp: Denis Kang via Submission in Runde 2
-Welterweight Fight:
Dan Hardy (22-6-0-1) vs. Mike Swick (14-2-0)
Im Co-Main Event des Abends stehen sich mit Dan Hardy und Mike Swick zwei Striker gegenüber, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Georges St. Pierre um seinen Welterweight-Gürtel zu erleichtern. Bevor diese Unternehmung in Angriff genommen werden kann, dürfen die beiden erst untereinander den nächsten Herausforderer auf den Titel ausmachen. Beide haben in den letzten Kämpfen nicht das Gefühl einer Niederlage spüren müssen. Während Dan Hardy in drei UFC-Fights ungeschlagen blieb, konnte Swick seit seinem Wechsel ins Weltergewicht seine letzten vier Fights für sich entscheiden.
Swick ist zwar nur wenige cm größer, verfügt aber über die deutlich größere Reichweite. Zudem verfügt der 30jährige Kalifornier über sehr schnelle Hände und ist technisch sauberer. Gegen den Counterpuncher mit der KO-Power in den Fäusten sollte sich Swick nicht auf ein Slugfest oder einen Boxkampf einlassen, da Hardy ihn hierbei schneller erledigen kann. Für Swick kann der vergleichsweise leichte Weg zum Erfolg nur über die Matte gehen. Swicks Wrestling wird tendenziell eher unterschätzt, da er sich oft auf sein Striking verlässt. Swick sollte hier seine Reichweite nutzen und versuchen, aus der Distanz mit dem Jab zu arbeiten oder mittels Takedowns auf den Scorecards punkten, da Hardys Guard keine Gefahr für Swick darstellen wird. Was kann also der Brite tun, um sich den Titelkampf zu sichern? Nun, wie jeder mit Dynamit in den Fäusten braucht Hardy eigentlich nur einen klaren Treffer, um das Momentum auf seine Seite zu bringen und Swick aus dem Konzept zu bringen. Hierfür muss Hardy zwangsläufig die Distanz überbrücken und aus geringer Entfernung dafür sorgen, dass sich Swick auf das brawlen mit dem Briten einlässt. So gerne ich Hardy auch siegen sehen würde, ich glaube, dass Swick ein ganz schlechtes Matchup für ihn ist. Im Gegensatz zu Hardys letztem Gegner Marcus Davis verfügt Swick über entsprechende Wrestling-Skills, um die Position des Kampfes zu bestimmen und Hardy über drei Runden lang mürbe zu machen, sodass ihm die Punktrichter am Ende den Kampf zusprechen werden.
Tipp: Mike Swick via Unanimous Decision
-Light Heavyweight Fight:
Randy Couture (16-10-0) vs. Brandon Vera (11-3-0)
Wir kommen nun zum Main Event der Show und damit zum Aufeinandertreffen zwischen Randy „The Natural“ Couture und Brandon „The Truth“ Vera. Während Couture schon immer der Dinosaurier einer Division war, wurde Brandon Vera vor seinem Vertragsstreit, der ihn nicht nur ein Jahr an Kämpfen, sondern auch eine Menge Motivation kostete, als zukünftiger Champion gesehen. Aber es geht eben nicht immer so, wie man es sich vorstellt und während Couture Tim Sylvia den UFC-Heavyweight-Titel abnahm, um ihn Ende letzten Jahres gegen Brock Lesnar zu verlieren, nahm die Karriere Veras den Verlauf einer Achterbahn. Im Anschluss an seinen Vertragsstreit mit der UFC durfte Vera sofort gegen den erst kürzlich entthronten Champion Tim Sylvia gestellt und unterlag dort nach Punkten. Eine Niederlage gegen Fabricio Werdum später gab Vera bekannt, die Gewichtsklasse zu wechseln und ins Light Heavyweight zu gehen. Seitdem konnte Vera mit Reese Andy, Mike Patt und zuletzt Krzysztof Soszynski drei seiner vier Gegner besiegen, nur gegen Keith Jardine setzte es eine Niederlage. Der 46jährige Couture versucht sich ein letztes Mal an einem Anlauf auf einen Titel. Und da die Schwergewichte wohl physisch zu imposant für Couture geworden sind, versucht er sich wieder in der Gewichtsklasse, in der er seine besten Leistungen abrufen konnte.
Soviel zur Vorgeschichte, das nächste Kapitel in den Karrieren wird heute geschrieben. Dass Vera mit seiner Kombination aus Schnelligkeit, Reichweite und dem Muay Thai den Stand größtenteils diktieren könnte, dürfte klar sein. Der 32jährige sollte sich allerdings davor hüten, Randy Coutures Striking auf die leichte Schulter zu nehmen, das hat schon Tim Sylvia am eigenen Leib spüren müssen. Sollte Couture ohne zuviel Schaden zu nehmen in den Clinch kommen, beginnen die Probleme für Vera. Zwar kann er mit seinem Clinch-Game auch jede Menge Schaden ausrichten, Couture ist ihm aber mit seiner Erfahrung und seinem Wrestling dahingehend einiges voraus, sodass sich Vera schneller als gedacht auf der Matte wiederfinden könnte, wo er nicht die Submission-Skills hat, um den alten Mann zur Aufgabe zu bringen. Für Vera lautet die Devise daher, möglichst mit dem Jab zu arbeiten und viel um Couture zu kreisen, sodass man gar nicht in die Gefahr des clinchens gerät. Ansonsten muss Vera in der Defensive Couture richtig für seine Positionen arbeiten lassen. Couture mag zwar immer noch einer der Fighter mit der besten Kondition sein, aber das Alter und die harten Duelle dürften so langsam ihre Spuren am früheren Champion gelassen haben.
Der oft zitierte X-Faktor dieser Begegnung könnte die Psyche Veras werden. Vera stand noch nie in einem Main Event und trifft überdies noch auf eines seiner Kindheitsidole, dass zudem noch der absolute Liebling der Massen ist. Da Vera in den Fights gegen Soszynski und Patt eher gezeigt hat, dass er kämpft, um nicht zu verlieren, glaube ich, dass Couture am Samstag den Kampf für sich entscheiden wird, da er mit der besseren Strategie in den Käfig steigt. Allerdings wird der Kampf wie so viele an diesem Abend über die Distanz gehen.
Tipp: Randy Couture via Unanimous Decision
Fazit:
Zum Ende des europäischen MMA-Jahres kommt noch ein Höhepunkt für die europäischen Fans, denn man bekommt es nicht alle Tage zu sehen, dass die UFC eines ihrer finanziellen Zugpferde in Randy Couture nach Europa schickt und damit hohe Pay-Per-View-Einnahmen aus dem Wind schlägt. Die Card an sich ist eher mittelmäßig und dürfte für die Fans jenseits des großen Teiches eher von geringer Bedeutung sein, da einzig die letzten drei Fights eine Auswirkung auf das MMA-Jahr 2010 haben werden. Der Headliner reißt es allerdings wieder raus, da Kämpfe mit Randy Couture immer das Potenzial zu etwas ganz Besonderem haben und man eigentlich immer unterhalten wird. Für die UFC wäre es sicherlich besser, einen Brandon Vera als Sieger präsentieren zu können, da man nach den jüngsten Niederlagen der anderen Herausforderer dringend jemanden braucht, der gegen Lyoto Machida antreten kann. Sicherlich wäre ein Titelkampf mit Randy Couture ein wahrer Geldsegen für die Promotion, dies ist allerdings nur kurzfristig gedacht, da Couture wohl noch maximal drei Fights in sich hat. Wie dem auch sei, den Fans steht definitiv ein sehr interessanter Abend bevor.
Seid also gespannt, was am Samstag passiert. Ich bedanke mich fürs Lesen und schließe mit einem „Let’s get it on!“
-Lightweight Fight:
Ross Pearson (9-3-0) vs. Aaron Riley (28-11-1)
Los geht es mit einem Lightweight-Fight zwischen Aaron Riley und dem TUF 9-Lightweight Champion Ross Pearson. Aaron Riley mittlerweile dritter Anlauf in der UFC scheint der bisher erfolgreichste zu werden. Nach den ersten Einsätzen gegen Robbie Lawler und Spencer Fisher, die leider erfolglos verliefen, konnte Riley immerhin zwei seiner letzten drei Kämpfe siegreich beenden, wobei die Niederlage gegen Shane Nelson durch einen ungerechtfertigten Abbruch zustande kam. Für Pearson ist der Kampf gegen Riley der erste reguläre UFC-Kampf, seitdem er im Juni im Finale von TUF Andre Winner besiegen konnte.
Riley ist ein Brawler vor dem Herrn, der jeden Fight gerne in ein Slugfest verwandeln würde. Pearson hingegen geht methodischer und ruhiger vor und versucht, seine Gegner im Clinch und durch Ground And Pound auf der Matte zu zermürben. Riley wird arge Probleme bekommen, seine Strategie gegen Pearson durchzusetzen, da er auch recht gerne in den Clinch geht. Dies kann er gegen Pearson aber getrost vergessen, da dieser ihm dort überlegen ist und nur darauf wartet, die Distanz soweit zu verkürzen, um den Takedown durchzubringen. Am Boden dürfte Pearsons Top Control ausreichen, um Riley in Schach zu halten und ihn über einen Punktentscheid zu besiegen.
Tipp: Ross Pearson via Unanimous Decision
-Welterweight Fight:
James Wilks (6-2-0) vs. Matt Brown (10-7-0)
Wir kommen zum zweiten Fight der Main Card und somit auch zum zweiten TUF 9-Champion. James Wilks konnte mit seinem Grappling während der Staffel recht zügig durch das Feld schreiten und auch im Finale mittels eines Rear Naked Chokes einen Sieg feiern. Der Fight gegen Matt Brown stellt wie auch bei Pearson den ersten Kampf seit der Final-Show dar. Matt Brown war ein Teilnehmer der siebten Staffel von TUF und konnte dort nach Siegen in den ersten beiden Ausscheidungsrunden bis ins Viertelfinale einziehen, wo er dann dem späteren Gewinner der Staffel, Amir Sadollah unterlag. Seitdem konnte Brown drei vorzeitige Siege in vier Fights feiern, wobei er sich einzig Dong Hyun Kim in einer geteilten Punkteentscheidung geschlagen geben musste.
In diesem Kampf sind die Rollen klar verteilt. Auf der einen Seite steht mit Brown der kraftvolle und explosive Striker, auf der anderen Seite mit Wilks der Submission-Spezialist. Die Frage wird sein, wer seine Strategie besser umsetzen kann. Die Vorteile liegen anfangs natürlich bei Brown, da der Kampf ja auch im Stand beginnt. Wilks wird zumindest nicht schadlos zu seinen Takedown, so er sie überhaupt schafft. Wilks mag ein guter Grappler auf der Matte sein, sein Wrestling ist allerdings technisch nicht unbedingt so stark, um damit die physischen Nachteile gegen das Kraftpaket Brown ausgleichen zu können. Sollte es Wilks allerdings gelingen, den Kampf auf die Matte zu verlagern, so dürfte er es auch schaffen, Brown zur Aufgabe zu bringen. Denn egal wie stark sich Brown in den letzten Monaten auch verbessern konnte, seine Submission-Defense ist weiterhin maximal Durchschnitt.
Zwar spricht vieles für Wilks als Sieger, allerdings vertraue ich einfach auf die Schlagkraft von Brown und prophezeie einen vorzeitigen TKO-Sieg in der zweiten Runde, nachdem die Wilks in der ersten Runde noch auf den Scorecards der Punktrichter vorne liegt.
Tipp: Matt Brown via TKO in Runde 2
-Middleweight Fight:
Michael Bisping (17-2-0) vs. Denis Kang (31-11-1-2)
Von den Champions der neunten gehen wir nun zum Champion der dritten Staffel, Michael Bisping. Bispings Ansprüche auf einen Titelkampf wurden im Juli zum zweiten Mal weggeweht, nachdem der Brite nach zuvor drei Siegen in Folge einen der härtesten KOs des Jahres durch Dan Hendersons rechten Haken einstecken durfte. Im Gegensatz zur letzten Niederlage, deren Folge der Wechsel in eine tiefere Gewichtsklasse war, blieb Bisping dieses Mal der Division erhalten und trifft nun auf eine der talentiertesten Verpflichtungen der UFC des vergangenen Jahres, Denis Kang. Der Kanadier koreanischer Abstammung trat im vergangenen Jahr bisher zweimal in der UFC an und konnte dort bisher wenig überzeugen. Einer Niederlage gegen Alan Belcher folgte ein Punktsieg über Xavier Foupa-Pokam, der mittlerweile schon wieder entlassen wurde.
Kang dürfte der vielseitigere Kämpfer der beiden sein. Sowohl auf der Matte als auch im Stand ist Kang der bessere Techniker, während Bisping vor allem dadurch punktet, den Gegner ständig zu beschäftigen. Den einzigen klaren Vorteil von Bisping sehe ich in der Schlagkraft, allerdings wird diese wohl nicht ganz ihre Wirkung gegen Kang entfalten können. Der BJJ-Schwarzgurt sollte seine Strategie darauf ausrichten, Bisping zu Boden zu bekommen und ihn dort zur Aufgabe zu bringen. Zwar kann Kang Bisping auch im Stand besiegen, allerdings neigt Kang in den letzten Jahren hin und wieder zu mentalen Aussetzern, die ihn beispielsweise bei DREAM einen Sieg über Gegard Mousasi kosteten, als er Kopf voran in einen Würgegriff sprang. Von daher stellt sich bei diesem Kampf die Frage, ob Kang konzentriert an die Sache ran geht. Wenn ja, wird er den Kampf kontrollieren können und Bisping über kurz oder lang auf der Matte besiegen. Falls nicht, steigen Bispings Chancen mit jeder Minute.
Tipp: Denis Kang via Submission in Runde 2
-Welterweight Fight:
Dan Hardy (22-6-0-1) vs. Mike Swick (14-2-0)
Im Co-Main Event des Abends stehen sich mit Dan Hardy und Mike Swick zwei Striker gegenüber, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Georges St. Pierre um seinen Welterweight-Gürtel zu erleichtern. Bevor diese Unternehmung in Angriff genommen werden kann, dürfen die beiden erst untereinander den nächsten Herausforderer auf den Titel ausmachen. Beide haben in den letzten Kämpfen nicht das Gefühl einer Niederlage spüren müssen. Während Dan Hardy in drei UFC-Fights ungeschlagen blieb, konnte Swick seit seinem Wechsel ins Weltergewicht seine letzten vier Fights für sich entscheiden.
Swick ist zwar nur wenige cm größer, verfügt aber über die deutlich größere Reichweite. Zudem verfügt der 30jährige Kalifornier über sehr schnelle Hände und ist technisch sauberer. Gegen den Counterpuncher mit der KO-Power in den Fäusten sollte sich Swick nicht auf ein Slugfest oder einen Boxkampf einlassen, da Hardy ihn hierbei schneller erledigen kann. Für Swick kann der vergleichsweise leichte Weg zum Erfolg nur über die Matte gehen. Swicks Wrestling wird tendenziell eher unterschätzt, da er sich oft auf sein Striking verlässt. Swick sollte hier seine Reichweite nutzen und versuchen, aus der Distanz mit dem Jab zu arbeiten oder mittels Takedowns auf den Scorecards punkten, da Hardys Guard keine Gefahr für Swick darstellen wird. Was kann also der Brite tun, um sich den Titelkampf zu sichern? Nun, wie jeder mit Dynamit in den Fäusten braucht Hardy eigentlich nur einen klaren Treffer, um das Momentum auf seine Seite zu bringen und Swick aus dem Konzept zu bringen. Hierfür muss Hardy zwangsläufig die Distanz überbrücken und aus geringer Entfernung dafür sorgen, dass sich Swick auf das brawlen mit dem Briten einlässt. So gerne ich Hardy auch siegen sehen würde, ich glaube, dass Swick ein ganz schlechtes Matchup für ihn ist. Im Gegensatz zu Hardys letztem Gegner Marcus Davis verfügt Swick über entsprechende Wrestling-Skills, um die Position des Kampfes zu bestimmen und Hardy über drei Runden lang mürbe zu machen, sodass ihm die Punktrichter am Ende den Kampf zusprechen werden.
Tipp: Mike Swick via Unanimous Decision
-Light Heavyweight Fight:
Randy Couture (16-10-0) vs. Brandon Vera (11-3-0)
Wir kommen nun zum Main Event der Show und damit zum Aufeinandertreffen zwischen Randy „The Natural“ Couture und Brandon „The Truth“ Vera. Während Couture schon immer der Dinosaurier einer Division war, wurde Brandon Vera vor seinem Vertragsstreit, der ihn nicht nur ein Jahr an Kämpfen, sondern auch eine Menge Motivation kostete, als zukünftiger Champion gesehen. Aber es geht eben nicht immer so, wie man es sich vorstellt und während Couture Tim Sylvia den UFC-Heavyweight-Titel abnahm, um ihn Ende letzten Jahres gegen Brock Lesnar zu verlieren, nahm die Karriere Veras den Verlauf einer Achterbahn. Im Anschluss an seinen Vertragsstreit mit der UFC durfte Vera sofort gegen den erst kürzlich entthronten Champion Tim Sylvia gestellt und unterlag dort nach Punkten. Eine Niederlage gegen Fabricio Werdum später gab Vera bekannt, die Gewichtsklasse zu wechseln und ins Light Heavyweight zu gehen. Seitdem konnte Vera mit Reese Andy, Mike Patt und zuletzt Krzysztof Soszynski drei seiner vier Gegner besiegen, nur gegen Keith Jardine setzte es eine Niederlage. Der 46jährige Couture versucht sich ein letztes Mal an einem Anlauf auf einen Titel. Und da die Schwergewichte wohl physisch zu imposant für Couture geworden sind, versucht er sich wieder in der Gewichtsklasse, in der er seine besten Leistungen abrufen konnte.
Soviel zur Vorgeschichte, das nächste Kapitel in den Karrieren wird heute geschrieben. Dass Vera mit seiner Kombination aus Schnelligkeit, Reichweite und dem Muay Thai den Stand größtenteils diktieren könnte, dürfte klar sein. Der 32jährige sollte sich allerdings davor hüten, Randy Coutures Striking auf die leichte Schulter zu nehmen, das hat schon Tim Sylvia am eigenen Leib spüren müssen. Sollte Couture ohne zuviel Schaden zu nehmen in den Clinch kommen, beginnen die Probleme für Vera. Zwar kann er mit seinem Clinch-Game auch jede Menge Schaden ausrichten, Couture ist ihm aber mit seiner Erfahrung und seinem Wrestling dahingehend einiges voraus, sodass sich Vera schneller als gedacht auf der Matte wiederfinden könnte, wo er nicht die Submission-Skills hat, um den alten Mann zur Aufgabe zu bringen. Für Vera lautet die Devise daher, möglichst mit dem Jab zu arbeiten und viel um Couture zu kreisen, sodass man gar nicht in die Gefahr des clinchens gerät. Ansonsten muss Vera in der Defensive Couture richtig für seine Positionen arbeiten lassen. Couture mag zwar immer noch einer der Fighter mit der besten Kondition sein, aber das Alter und die harten Duelle dürften so langsam ihre Spuren am früheren Champion gelassen haben.
Der oft zitierte X-Faktor dieser Begegnung könnte die Psyche Veras werden. Vera stand noch nie in einem Main Event und trifft überdies noch auf eines seiner Kindheitsidole, dass zudem noch der absolute Liebling der Massen ist. Da Vera in den Fights gegen Soszynski und Patt eher gezeigt hat, dass er kämpft, um nicht zu verlieren, glaube ich, dass Couture am Samstag den Kampf für sich entscheiden wird, da er mit der besseren Strategie in den Käfig steigt. Allerdings wird der Kampf wie so viele an diesem Abend über die Distanz gehen.
Tipp: Randy Couture via Unanimous Decision
Fazit:
Zum Ende des europäischen MMA-Jahres kommt noch ein Höhepunkt für die europäischen Fans, denn man bekommt es nicht alle Tage zu sehen, dass die UFC eines ihrer finanziellen Zugpferde in Randy Couture nach Europa schickt und damit hohe Pay-Per-View-Einnahmen aus dem Wind schlägt. Die Card an sich ist eher mittelmäßig und dürfte für die Fans jenseits des großen Teiches eher von geringer Bedeutung sein, da einzig die letzten drei Fights eine Auswirkung auf das MMA-Jahr 2010 haben werden. Der Headliner reißt es allerdings wieder raus, da Kämpfe mit Randy Couture immer das Potenzial zu etwas ganz Besonderem haben und man eigentlich immer unterhalten wird. Für die UFC wäre es sicherlich besser, einen Brandon Vera als Sieger präsentieren zu können, da man nach den jüngsten Niederlagen der anderen Herausforderer dringend jemanden braucht, der gegen Lyoto Machida antreten kann. Sicherlich wäre ein Titelkampf mit Randy Couture ein wahrer Geldsegen für die Promotion, dies ist allerdings nur kurzfristig gedacht, da Couture wohl noch maximal drei Fights in sich hat. Wie dem auch sei, den Fans steht definitiv ein sehr interessanter Abend bevor.
Seid also gespannt, was am Samstag passiert. Ich bedanke mich fürs Lesen und schließe mit einem „Let’s get it on!“
