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Welche politische Einstellung habt ihr?
#21
Zitat:Original von DiViNo

Kurz zum Entwicklungshelfer ... Auch die setzen sich einer Gefahr aus in diversen Ländern der dritten Welt, ist nunmal so. Das muss jeder für sich selbst abwägen. Es ist ja schön, dass Leute helfen wollen, aber bevor ich direkt vor Ort den barmherzigen Samariter spiele achte ich doch lieber auf mich und mein eigenes Leben. Klingt egoistisch, aber eine Portion Egoismus gehört für mich dazu. Ich respektiere die Arbeit dieser Leute, allein schon deshalb, weil ich persönlich wohl viel zu viel Panik hätte in solchen Krisengebieten draufzugehen, aber es ist halt nur Respekt. Falls dort jemand stirbt oder entführt wird ist das natürlich auch traurig, aber ob ich Mitleid empfinde weiß ich nicht. Wohl eher nicht ... In z.B. einem Gebiet, in dem sich 2 verfeindete Warlords und deren Truppen gegenseitig die Rüben wegknallen würd ich z.B. nicht als Entwicklungshelfer arbeiten wollen, da wär mir mein eigenes Leben erstmal wichtiger. Und wenn diversen Leuten dort eine realistische Einschätzung der Lage fehlt, dann kann ich da halt wenig Mitleid verspüren, egal wie karikativ der eigentliche Zweck sein soll ... Frei nach dem Motto: Ist ja nicht so, als hätte sie keiner gewarnt
Ich finde, das ist ein ganz schön hartes Stück, was du hier von Dir gibst. Das impliziert nämlich, dass die, die sich für die Gesellschaft oder für andere in Gefahr begeben und daher wirklich was für andere tun, selbst schuld sind, wenn sie selbst Opfer von Gewalt werden.
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#22
Zitat:Original von zbyszko
Für mich sind die übrigen im Bundestag vertretenen Parteien unwählbar geworden, da sie alle aufgrund ihrer in meinen Augen sehr schlimmen bisherigen Entscheidungen zu Hartz IV, Afghanistan, Rente etc., viel zu sehr mit der neoliberalen bzw. kapitalistischen Idee von Wachstums- und Leistungsversessenheit verstrickt sind, als dass sie unser Land wieder auf einen Weg hin zu einem funktionierenden, menschenwürdigen Gesamtgefüge von Gesundheits-, Arbeitsmarkt-, Finanz-, Außen-, Innen-, Bildungs- und Umweltpolitik bringen könnten. Unter den bisherigen Regierungsparteien kann es diesbezüglich doch nur bergab gehen. Ich sehe dort einfach keine Bereitschaft aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen, um einen besseren Weg zu beschreiten.

Ich würde nicht davon sprechen, das die bisherigen Entscheidungen zu Hartz IV unnötig und unsozial waren. Die Zusammenlegung von ALG und Arbeitslosenhilfe hat dem Arbeitsmarkt schon geholfen. Unter'm Strich sehe ich diese Reform als notwendig und auch als erfolgreich an. Sie hat in der Durchführung viele Fehler, vor allem was die Auslegung betrifft. Aber das Grundprinzip ist richtig. Bei den Linken sehe ich jedoch erstmal personelle Probleme und Antipathien in den eigenen Reihen. Abschaffung von Hartz IV - das ist in meinen Augen unsozial, da die Linke kein schlüssiges Konzept vorlegen kann. Große Probleme habe ich vor allem mit Klaus Ernst und anderen aus der ehemaligen WASG. Ich empfinde ihre Äußerungen nur als Populismus.
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#23
Zitat:Original von Pauleta
Soldaten sind Mörder.
Entwicklungshelfer nicht.

Deutsche Soldaten ermorden Menschin in Afghanistan und werden ermordet. Klingt irgendwie fair.

Harte Worte. Du sagst also tatsächlich zu mir ich sei ein Mörder? Ich werde also auf eine Stufe gestellt mit Leuten die Kinder ermorden, die ihre Familie auslöschen oder die aus politischen Wahn andere Leute umbringen? Ich weiß nicht ob du sowas halten kannst. Ich will dir mal was sagen, ein Mörder mordet weil er es will, wir bekämpfen Leute weil sie uns beschießen bzw. weil sie uns was böses tun wollen, wir tun dies nicht wenn wir es nicht tun müssten um unser eigenes Leben zu schützen. Ich hoffe ich komme nie in die Situation, dass ich die Waffe gegen einen anderen erheben muss. Du implizierst hier aber das wir genau das wollen, ich muss mich hier gerade echt zurückhalten um nicht total ausfallend zu werden.

@ Zybsko
Ich halte Hartz 4 für eine wichtige und richtige Entscheidung der damaligen Regierung unter Schröder. Wenn sie auch viel falsch gemacht haben, dass haben sie richtig gemacht und den Arbeitsmarkt damit wieder erfolgreicher gemacht. Das jetzt von Leuten aus der SPD gefordert wird, dass es wieder abgeschafft werden soll, beweist doch nur wieder das viele noch in einer Rosa Roten Regenbogen Welt leben. Gute Entscheidungen kaputt machen, was für ein Nonsense. Das Sozialsystem war eine gute Erfindung es lässt sich so aber auch nicht aufrechterhalten, nicht in der Form, dass sollte man sehen. Es ist aber nunmal so das viele für sich das beste wollen, egal um welchen Preis, dass damit der Staat in einen Bankrott wie in Griechenland rennt ist den Leuten doch egal. Nur dann kommt das große heulen. Wir befinden uns nicht mehr in einem Schlaraffenland wo wir wirklich die beste Versorgung der Welt hatten, die Zeiten sind vorbei. Wir müssen jetzt die Systeme umstellen und die Wirtschaft stärken. Meine persönliche Meinung soweit.

Divino, deutschen Soldaten mangelnde Intelligenz bzw. zu großen Patriotismus vorzuwerfen finde ich schon krass. Nur weil man beim Bund ist, ist man nicht dumm. Ich würde mal sagen wer mit meinem Lernaufwand das gleiche Abi Ergebnis bspw. schafft der soll sich jetzt melden. Außerdem sind viele Soldaten auch sehr interessiert in tägliche Themen und von daher da auch gut gebildet. Zu zweiteren, kann es sein dass für dich alle Soldaten Nazis sind? Komische Sichtweise, nur weil man also sich für die Bevölkerung einsetzt ist man ein Nazi? Nur weil man Stolz auf die Kultur und die eigene Bevölkerung ist, im Wissen um die eigene Geschichte und in Demut darin, ist man ein Nazi? Ich weiß echt nicht was ich noch sagen soll, bin sprachlos...
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#24
@Pauleta
Ich schalte mich mal vorsichtig zwischen euch und bitte Pauleta mal darum seine Argumente sachlicher vorzutragen. Kontrovers kann man immer diskutieren. Aber nicht auf so einer Ebene, die ich als ziemlich provozierend empfinde. Soldaten haben einen Eid auf die Verfassung geschworen und müssen im Ernstfall ihr Leben für uns lassen. Ich möchte nicht vor der Entscheidung stehen, einen Menschen erschießen zu müssen, weil er mich und andere bedroht. Durch das Grundgesetz ist dies geschützt und kann wohl kaum als Mord gewertet werden.
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#25
Zitat:Original von Ronald GroßpietschIch würde nicht davon sprechen, das die bisherigen Entscheidungen zu Hartz IV unnötig und unsozial waren. Die Zusammenlegung von ALG und Arbeitslosenhilfe hat dem Arbeitsmarkt schon geholfen. Unter'm Strich sehe ich diese Reform als notwendig und auch als erfolgreich an. Sie hat in der Durchführung viele Fehler, vor allem was die Auslegung betrifft. Aber das Grundprinzip ist richtig.


Also vorweg, ich fühle mich nicht wirklich kompetent genug, diese ganzen Themen wirklich ordentlich zu diskutieren. Trotzdem geb ich mal meine Eindrücke hierzu wieder und hoffe, dass nicht für jeden Satz ein Nachweis gefordert wird ;)

Für mich sind viele Aspekte von Hartz IV nicht einfach unnötig oder unsozial, sondern menschenunwürdig. Das fängt schon bei der "Berechnung" des Regelsatzes an. Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts weiß ja nun wenigstens eine breitere Öffentlichkeit, dass da eher gewürfelt wurde als dass man empirisch einen tatsächlichen Bedarf berechnet hätte. Dass mit hilfsbedürftigen Menschen so umgegangen wird, kann einfach nicht sein.

In einer Bedarfsgemeinschaft bist du so abhängig vom "Mitbewohner", dass du dir wirklich zweimal überlegst, ob du zusammenziehst, das verhindert die Bildung von Familien. Ich möchte hier nicht die ganz speziellen Konsequenzen hier breittreten, die diesbezüglich Bekannte von mir immer wieder erdulden müssen, ich möchte nur sagen, dass ich hier regelmäßig die Hände überm Kopf zusammenschlage.

Als ALG II-Empfänger, auch als Langzeitsarbeitsloser, auch Samstags, darfst du dich ohne Erlaubnis der ARGE nicht einfach morgens in die Bahn setzen, um einen etwas weiter entfernten Bekannten zu besuchen, da man ja "bereit" stehen muss für Jobangebote. Das kann unter Umständen sicher nötig sein, aber doch nicht wenn das Verhältnis von Arbeitssuchenden zu offenen Stellen so dermaßen unausgewogen ist, da kommt man sich nur schikaniert vor. Als ob das nicht anders ginge. Stattdessen werden die Erwerbstätigen gegen die Erwerbslosen ausgespielt und wenn die einen nicht einfach mal den Tag verplanen können, dann dürfen das die anderen natürlich auch nicht, auch wenn gesellschaftliche und familiäre Teilhabe ihnen nur gut tun könnten. Es gibt natürlich viele solcher Beispiele, bei denen ich natürlich auch gleich die Gegenargumente der Pro-Hartz-IV-Fraktion im Kopf habe. Eine Antwort auf diese Probleme zu finden, ist natürlich verdammt schwierig, aber das Ganze hat für mich eben ganz viel mit Menschenwürde und auch der Vorstellung von einer erstrebenswerteren, solidarischeren, gerechteren Gesellschaft zu tun. Und genau deswegen gehen diese Dinge für mich einfach nicht.

Die Schaffung dieses gewaltigen Niedriglohnsektors durch 1 Euro-Jobs, Aufstockung, die wirklich frechdreisten Tricks, die man nun bei der Berechnung der Arbeitslosenzahlen anwendet, etc. macht mich einfach nur traurig. Deutschland ist so ein reiches Land, schau dir eine Grafik der Vermögens- und Einkommensverteilung an, angesichts dessen kann man doch nicht sagen, dass die Löhne immer weiter gedrückt werden müssen, dass die Regelsätze so niedrig sein müssen etc, dass überall an den Ärmsten gespart werden muss, damit die reichsten immer noch reicher werden und die Mitte immer mehr verschwindet. Und wenn ich bedenke auf was für simplen, irrealen, marktwirtschaftlichen Modellen diese neoklassische Marktlogik beruht, die so viel gutes für die ärmeren Schichten verhindert, dann wird mir Angst und Bange, wo das denn noch alles hinführen soll.

Unterm Strich bleibt für mich bei Hartz IV nichts wirklich besser als vorher funktionierendes übrig. Das Grundprinzip ist das Sparen und Aushöhlen des sozialen Systems aus für mich unredlichen Gründen und das ist in meinen Augen grundfalsch.

Zitat: Bei den Linken sehe ich jedoch erstmal personelle Probleme und Antipathien in den eigenen Reihen. Abschaffung von Hartz IV - das ist in meinen Augen unsozial, da die Linke kein schlüssiges Konzept vorlegen kann.

Das linke Konzept erscheint vielen auch daher nicht lals schlüssig und finanzierbar, da die Linke das bisherige System in Frage stellt. Wenn die Linke an der Regierung wäre, gälte beispielsweise nicht das Dogma, dass Mindestlöhne Arbeitsplätze vernichten, sondern u.a. durch höhere Kaufkraft die Nachfrage nach Konsumgütern und dadurch wiederum das Angebot von Arbeitsplätzen steigern. Auch das ist natürlich keine Grundregel. Aber auch nicht weniger logisch als das herkömmliche neoklassische Modell von Angebot und Nachfrage. Wenn man das Konzept der Linken kritisiert, dann muss man sich immer vor Augen halten, dass sie andere aber genauso wissenschaftlich anerkannte Marktmodelle verwendet. Ein System- bzw. Logikwechsel hätte ebenfalls Auswirkungen auf Steuereinnahmen, Geldwert etc., sodass man die Finanzierungsvorschläge der Linken nicht so ohne weiteres in der momentan vorwiegend angewandten Marktlogik bewerten kann.

Zitat:Große Probleme habe ich vor allem mit Klaus Ernst und anderen aus der ehemaligen WASG. Ich empfinde ihre Äußerungen nur als Populismus.

Den Populismusvorwurf kann ich angesichts solcher Herren wie Westerwelle, Koch und Sarrazin ... und speziell bei der wirklich unfairen Stigmatisierung der Linken durch alle Parteien während jeder Wahlkampfzeit nicht wirklich ernstnehmen. Den meisten linken geht es eben um eine menschenwürdigere Welt, das sprechen sie aus, und klar hören das auch viele gerne. Es gibt halt auch bei "populistischen" Aussagen nicht nur schwarz und weiß und für mein Gefühl bekleckern sich die übrigen Parteien diesbezüglich nicht gerade mit Ruhm.

Ich finde es eigentlich sehr erfrischend, dass die linken Landesverbände und Strömungen sich auch untereinander stark kritisieren. Besonders, dass der Berliner Landesverband für seine aus linker Sicht nicht immer glücklichen Entscheidungen als regierende Partei so kritisiert wird, da freut sich doch das demokratische Herz. Klaus Ernst ist jetzt für mich persönlich auch kein wirklicher Sympathieträger, mir liegt dieses bairische Geschmetter nicht so ;) Was allerdings an seinen Ansichten bzw. denen der Westlinken so schlimm sein soll, erschließt sich mir nicht.
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#26
Zitat:Original von The Russian Zar
[quote][i]

@ Zybsko
Ich halte Hartz 4 für eine wichtige und richtige Entscheidung der damaligen Regierung unter Schröder. Wenn sie auch viel falsch gemacht haben, dass haben sie richtig gemacht und den Arbeitsmarkt damit wieder erfolgreicher gemacht. Das jetzt von Leuten aus der SPD gefordert wird, dass es wieder abgeschafft werden soll, beweist doch nur wieder das viele noch in einer Rosa Roten Regenbogen Welt leben. Gute Entscheidungen kaputt machen, was für ein Nonsense. Das Sozialsystem war eine gute Erfindung es lässt sich so aber auch nicht aufrechterhalten, nicht in der Form, dass sollte man sehen. Es ist aber nunmal so das viele für sich das beste wollen, egal um welchen Preis, dass damit der Staat in einen Bankrott wie in Griechenland rennt ist den Leuten doch egal. Nur dann kommt das große heulen. Wir befinden uns nicht mehr in einem Schlaraffenland wo wir wirklich die beste Versorgung der Welt hatten, die Zeiten sind vorbei. Wir müssen jetzt die Systeme umstellen und die Wirtschaft stärken. Meine persönliche Meinung soweit.

Ich bin letztlich wirklich zu faul dir zu deinen Thesen die Gegenargumente irgendwo rauszusuchen, ich bin ein schlechter Linker und habe so etwas nicht auswendig drauf ;)

Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass es nach meiner Erfahrung einen verdammt großen Haufen wirklich intelligenter Menschen in Deutschland gibt, die den Arbeitsmarkt NICHT für erfolgreicher halten, die es für absolut unnotwendig halten das Sozialsystem aufzugeben und so weiter. Bevor du das Sozialsystem in den Mülleimer wirfst, widerspruchslos den Niedriglohnsektor, schlechtere Gesundheitsversorgung, etc. für dich, deine Verwandten und Freunde in Kauf nimmst und noch Werbung dafür machst, hoffe ich inständig, dass du dich auch so ausführlich mit den Gegenargumenten auseinandergesetzt hast. Ich bin jedenfalls nicht einfach so bereit, die wohl recht gute Chance sausen zu lassen, dass wir das alles behalten und noch besser hinbekommen könnten, nur weil irgendwelche Versicherungs- und Wirtschafts-Lobbyisten sich das aus welchen Gründen auch immer anders vorstellen.

Edit: Sorry fürs Doppelposting, ich gelobe Besserung ^^
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#27
Ich sage ja nicht das das ganze System über den Haufen geworfen werden sollte, aber es muss in vielen Sektoren umstrukturiert werden, da es zu einer anderen Zeit halt gemacht wurde, die andere Sachen erfordert hat, bedeutet nicht dass ich gegen ein gutes Gesundheitssystem bin etc. nur es wird nicht klappen ohne mehr Eigenleistung, ist nunmal leider so, auch wenn es schön wäre wenn es anders ist. Bin da ganz einfach Realist...Ich setze mich lieber mit dem auseinander was nötig ist, als dem was man alles selbst gerne haben würde.

Zu den schlauen Köpfen, es ist halt so das man je nachdem schlaue Köpfe fragen kann, die die eher der linken Ideologie nahe stehen werden in die eine Richtung sprechen, die die eher bürgerlich sind gehen in die andere Richtung. Wie auch hier im Forum sichtbar ist...

Kleine Sache nebenbei, auch wenn ich nicht deine Meinung teile, muss ich doch sagen das du dich echt gut ausdrückst und deine Standpunkte klar legst.
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#28
Zitat:Original von The Russian Zar
Divino, deutschen Soldaten mangelnde Intelligenz bzw. zu großen Patriotismus vorzuwerfen finde ich schon krass. Nur weil man beim Bund ist, ist man nicht dumm. Ich würde mal sagen wer mit meinem Lernaufwand das gleiche Abi Ergebnis bspw. schafft der soll sich jetzt melden. Außerdem sind viele Soldaten auch sehr interessiert in tägliche Themen und von daher da auch gut gebildet. Zu zweiteren, kann es sein dass für dich alle Soldaten Nazis sind? Komische Sichtweise, nur weil man also sich für die Bevölkerung einsetzt ist man ein Nazi? Nur weil man Stolz auf die Kultur und die eigene Bevölkerung ist, im Wissen um die eigene Geschichte und in Demut darin, ist man ein Nazi? Ich weiß echt nicht was ich noch sagen soll, bin sprachlos...

Das mit mangelnder Intelligenz soll keine Verallgemeinerung sein. Es ist mir durchaus klar, dass auch beim Bund intelligente Leute rumlaufen. Ich sage lediglich, dass der Weg ( nicht die große Karriere ) zum Bund auf geistiger Ebene wohl um einiges leichter ist, als eine Karriere bei Polizei/Bundespolizei. Das schließt ja nicht aus, dass sich trotzdessen viele intelligente Leute bei der Bundeswehr verirren.

Dass ich alle Soldaten für Nazis halte ist deine Interpretation meines Beitrages, nicht meine Sichtweise. Da frag ich mich echt wie du darauf kommst? Diese Unterstellung macht widerum mich sprachlos.
Ich hab lediglich geschrieben, dass ich von Einsätzen der Bundeswehr im Ausland nicht viel halte, aufgrund der eigenen Vergangenheit. Die Bundeswehr sollte das eigene Land schützen, nichts anderes. In diesem Zusammenhang erschließt sich mir der Sinn des Einsatzes in Afghanistan nicht ganz. Ich sehe darin keine Schutzmaßnahme für das deutsche Volk. Aber gut, um das ganze zu relativieren muss man sagen, dass die deutsche Regierung 2001 nach den Terroranschlägen im Affekt gehandelt hat, sofort u.a. militärische Hilfe zugesagt hat. Mit ein wenig mehr Abstand hätte man das vielleicht auch anders gehandhabt, wie z.B. der Irak-Krieg zeigt.
Schlusswort: Ich weiß über die Geschichte meines Landes Bescheid und weiß, dass wir Deutschen für einige der dunkelsten Kapitel der Weltgeschichte zuständig sind, aber trotzdem bin ich ebenfalls stolz auf mein Heimatland. Und das, obwohl ich meinem Land nicht als Soldat diene. Huch, hab ich dir da jetzt auch irgendwelche Worte, die du nie ausgesprochen hast, in den Mund gelegt!? ;)
Ich war einer derjenigen, die sich 2006 gefreut haben, dass man endlich wieder seinen Vaterlandstolz zeigen kann, ohne dass man gleich dumm angeguckt wird. Von daher würd ich mir doch ins eigene Fleisch schneiden, wenn ich diese Leute, die auch stolz sind, als Nazis abstempel. Es geht für mich, wie gesagt, nur darum, dass ich die Beteiligung an diesem Konflikt als sinnfrei erachte. Aber da kommt man halt schwer raus. Man hat 2001 die Hilfe zugesagt und ist nun in diese Gemeinschaft eingegliedert ... Da würde unser Land bei einem Rückzug der Truppen in dieser Gemeinschaft deutlich an Stellenwert verlieren und sowas ist immer sehr schmerzlich.
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#29
Ich habe in Bezug auf die Linke drei Grundprobleme:

1. Sie fordern den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan
2. Die unzureichende Aufarbeitung der Vergangenheit
3. Die Korrespondenz mit linksradikalen Gruppen

Würde die Bundeswehr aus Afghanistan abgezogen werden, dann würde das für das Land den Untergang bedeuten.

Ich habe ja die Wendezeit auch noch in guter Erinnerung. Aber mit Aufarbeitung war da so nach 1990 nicht viel. Viele ehemalige STASI und SED Leute konnten sich über Nacht plötzlich an nichts mehr erinnern. Geschwiegen wird heute noch. Lediglich die damals schon aktiven Bürgerrechtler sorgen seit mehreren Jahren für Aufklärung. Und dann kommt in Brandenburg noch die Forderung auf, wonach ehemalige STASI Funktionäre eine Bonusrente verdient hätten. Die Opfer reden heute und nicht die Verursacher, die man immer noch zu Hauf bei den Ost-Linken findet. Bei ihnen hat eine Prüfung auf Stasizugehörigkeit bis heute nicht stattgefunden. Und das Leute wie Heinz Kessler immer noch in diesen Kreisen unterwegs sind und als Ehrenmitglieder gefeiert werden, zeigt mir deutlich, dass die Linke nicht aus ihrer Vergangenheit gelernt hat. Ein Egon Krenz wird immer noch gefeiert. Krenz reist durch den Osten und verkauft die DDR als Rechtsstaat. Das muss man sich mal vorstellen!
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#30
Zitat:Original von Ronald Großpietsch
1. Sie fordern den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan
2. Die unzureichende Aufarbeitung der Vergangenheit
3. Die Korrespondenz mit linksradikalen Gruppen

Das sind alles Themen, die nicht so wirklich "meine" persönlichen politischen Themen sind.

Nach Ansicht der Linken hätte der Einmarsch niemals stattfinden dürfen, da die Gründe und Erfolgsaussichten bereits von Anfang an von ihr in Frage gestellt wurden. Der "Krieg" wird daher als großes Unrecht gegenüber den Soldaten und auch den Afghanen angesehen, was natürlich nicht das Unrecht der Taliban rechtfertigt. Die Konsequenz aus dieser Haltung ist, dass der schnellstmögliche Abzug gefordert wird, womit nicht eine blinde Flucht, sondern ein durchaus verantwortungsvoller geordneter Abzug etwa innerhalb eines Jahres verstanden wird. Klar, was passiert mit Afghanistan, wenn die Soldaten verschwunden sind? Die Frage stelle ich mir natürlich auch und hoffe, dass die internationale Staatengemeinschaft durch Verhandlungen und Ausbildung der Afghanen eine bessere Lösung bereitstellen kann, als dass die Taliban einfach wieder über das Land herfallen. Aber so wie jetzt kann es einfach nicht weitergehen, ich sehe überhaupt keine Perspektive, dass das Land durch unsere Besatzung zu Frieden kommt und möchte nicht, dass weitere deutsche Soldaten ihr Leben bei derart schlechten Erfolgsaussichten verlieren. Ich bin allerdings bezüglich der linken Friedenspolitik ein schlechter Ansprechpartner, da ich mich en Detail damit nicht beschäftigt habe und mir entgegen der Parteihaltung durchaus Situationen vorstellen kann, in denen Kriegsführung nötig ist. Ich finde es aber eigentlich toll, dass die Linke sich hierbei so dermaßen quer stellt, weil dadurch die Forderung nach einer viel stärkeren und nicht von den USA angeführten UNO bekräftigt wird, was überhaupt erst die Voraussetzung für einen irgendwie "gerechten" Krieg ist.

Eigentlich wollte ich zu den beiden anderen Punkten auch etwas schreiben, aber da ich als Wessi und überhaupt nicht Radikaler nicht so viel Ahnung von diesen Themen habe (sollte ich zugegeben vielleicht als Wähler), bin ich da mal still. Wenns nach mir geht, wird Vergangenheitsbewältigung großgeschrieben und nicht mit Gruppen zusammengearbeitet, die gewaltbereit sind oder die Demokratie in Frage stellen und diese Haltung ist meiner Erfahrung nach nicht unbedingt eine Ausnahmeerscheinung in der Linken.
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