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Die GSW - Ein kurzer Rückblick zu den Anfängen
#1
Die GSW - Ein kurzer Rückblick zu den Anfängen

In den späten 90er Jahren war absehbar, dass das Ende des Catchens bevorstand. Im August 2000 musste CWA Veranstalter Otto Wanz auch die letzte Catch-Bastion Bremen aufgeben. Für viele Fans des deutschen Wrestlings brach damit ein Stück Tradition weg, denn Wanz und sein Geschäftspartner, der berühmte Matchmaker Peter William, hatten sich lange Zeit als starkes Team etablieren können. Was viele noch nicht vorhersehen konnten, war, dass nach dem Ende der CWA eine neue Ära des Wrestlings in Deutschland beginnen sollte. Es etablierten sich in vielen Regionen immer mehr Indy-Ligen, die an die Tradition der 1997 in Hannover formierten IWW anknüpften. Stefan Haupt und Jörg Kowalski legten den Grundstein für den späteren Erfolg aller deutschen Indy-Promotions. Dieser bestand darin, das Indy-Wrestling in Deutschland aufzubauen und sich vom alten Catch-Stil zu verabschieden. Und das in der ehemaligen Welthauptstadt des Catchens Hannover. Ein neuer Stil hielt Einzug, technisch hoch versiert und damit keinesfalls schlechter, als die amerikanische Konkurrenz. Während die IWW 2003 dicht machte, hatte eine andere Indy-Liga ihre besten Jahre erst noch vor sich, die GSW (German Stampede Wrestling).

Angefangen als “Fantasy Wrestling Promotion” im Internet hätte sich Gründer und Promoter Ingo Vollenberg 2001 wohl selbst nicht vorstellen können, dass die GSW mal so erfolgreich werden würde. Ihre Heimat war anfangs jedoch nicht die alte hessische Universitätsstadt Marburg, sondern das Sauerland. In der Schützenhalle in Schmallenberg-Berghausen (NRW) startete am 22. September 2001 der erste GSW-Event. Die erste Show wurde unter jenem Namen veranstaltet, den fast jeder Indy-Fan kennt, “Night in Motion”. 2009 gab’s bereits die 18. Auflage. Vollenberg holte einige bekannte Namen ins Sauerland. Zu den Teilnehmern der ersten Night in Motion Ausgabe gehörten u.a.: Crazy Sexy Mike, Michael Kovac, Double C, Ares, Nobody und “Playboy” Sash aus der ACW, Aykut, The Seargeant, Tyrant, “The Evil Rider” Martin Nolte, Mr. Jobberman, Wesna, Jazzy Bi, Chris “The Bambikiller” Raaber, Ahmed Chaer, German Kid, Thomas Blade, SigMasta Rappo, Peter White, Thumbtack Jack, Enrage und Slayer. Ein Höhepunkt der Show war die 16-Mann Battle Royal um den Titel des “One Night Hero”. Zum Schluss standen sich Martin Nolte und German Kid gegenüber. Nolte konnte ihn bezwingen und wurde erster GSW “One Night Hero”. Im Main Event traf Michael Kovac in einem No Holds Barred Match auf Crazy Sexy Mike. Nach dem Eingriff vom Bambikiller brachte Kovac seinen Finisher, den Pancake, an und pinnte Mike. Damit endete die erste GSW-Show vor gut 150 Zuschauern.

Die Abstände zwischen den Shows waren am Anfang noch weit. Doch ab 2003 begann die GSW mit der Austragung von immer mehr Events. Am 03. August 2002 folgte dann in Schmallenberg die “Night in Motion II”. Eric Schwarz besiegte Chris “The Bambikiller” Raaber und die Beach Boys gewannen das 6-Mann Elimination Match. Das Team der Swiss Money Holding unterlag gegen Matt Summers, Peter White und Bas Van Kunder. Rund 150 Zuschauer waren an diesem Abend zu Gast. Von Schmallenberg aus verlagerte die GSW dann ihre Shows nach Olsberg (Konzerthalle) und nach Lennestadt in die Sauerlandhalle. Am 18. Oktober 2003 startete in Olsberg zum ersten Mal der “International Impact”. Bekannt war hier vor allem der Auftritt des NWA World Champions A. J. Styles. Styles besiegte den Österreicher Michael Kovac. Ihren ersten Zuschauerrekord hatte die GSW dann beim “International Impact II” am 30. Oktober 2004 in der Konzerthalle in Olsberg. 600 Zuschauer wollten Mick Foley live sehen, da man diesen als Special Commissioner verpflichten konnte. Es begann eine vierstündige Show mit allerlei Höhepunkten. Ares brachte den Tiger Driver durch und verteidigte seinen GSW Heavyweight Title gegen Steve Corino. Michael Kovac besiegte Eric Schwarz und Doug Williams. Kovac hatte sich so eine Chance auf den GSW Title erkämpft, die er noch am gleichen Abend nutzen wollte. Es folgte die Herausforderung an Ares, der diese nicht annahm. Special Commissioner Mick Foley schaltete sich kurzerhand ein und setzte das Match fest. Foley verschwand für kurze Zeit im Umkleideraum. Als er wieder erschien war klar, dass er nun höchstpersönlich das Match als Ringrichter leiten wollte. Mit dem Powerslam gelang es Kovac Ares zu besiegen und somit zweiter GSW Heavyweight Champion zu werden. Für weitere Stimmung beim International Impact sorgten ferner: Colt Cabana, Ahmed Chaer, Joe E. Legend, Murat Bosporus (einer der technisch besten Wrestler im Indy-Bereich), Crazy Sexy Mike, Emil Sitoci, X-Dream, Zach Gowen, Steve Douglas, Alex Pain, Sick, 5 Star Flash und Absolute Andy.

Am 09. Juli 2005 schließlich gab die GSW ihr Debüt in der hessischen Universitätsstadt Marburg. Etwa 250 Zuschauer kamen zur “Night in Motion V” in die Waggonhalle, um Wrestler wie Michael Kovac, Crazy Sexy Mike oder Joe E. Legend zu sehen. Einen wilden Kampf lieferten sich Mike und Ahmed Chaer. Mike siegte, als er Chaer mit einem Suplex nach draußen beförderte. Im Main Event verteidigte Kovac seinen GSW Title gegen Legend mit dem Sunset Flip. Die Waggonhalle ist bis heute Austragungsstätte der GSW. Im April 2010 wird hier wahrscheinlich der letzte GSW Event starten. Aus einem Hobby hat sich für alle Beteiligten eine weitläufige geschäftliche Struktur entwickelt. Auch wenn nun ein Stück Tradition in Deutschland enden sollte, so haben die Verantwortlichen bei German Stampede Wrestling zweifelsohne bewiesen, dass das Wrestling in Deutschland keineswegs tot ist. Das es eine respektable Szene neben den WWE Shows gibt, die sich vor keiner Konkurrenz verstecken muss. Mit dem GSW Format bleiben alle Beteiligten für immer ein Teil der deutschen Wrestlinggeschichte, begründet durch den großen Pionier Carl Abs.
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#2
die GSW war ne coole Liga, ich war auf einigen Shows; habe dort u.a. Sara Del Rey und Allison Danger getroffen und Fotos gemacht. Ich erinner mich noch an den Impact mit Christian, Chris Daniels, Marty Janetty [Steve Douglas als Shawn Michaels] oder die Show mit dem Boiler Room Ladder Match zwischen Douglas und TJ.

Schade das die GSW zumacht, es war ne schöne Liga in Deutschland, die etwas "anders" war als die WXW
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#3
Hab den Thread gerade erst beim Stöberm im Board gefunden... Vielen Dank für den tollen Rückblick; wollte schon immer mal mehr über die Geschichte einer meiner Lieblings Ligen erfahren Smile
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