26.05.2018, 14:59
Thomas Meyer,'https://www.peoplesboard.de/pboard/index.php?thread/30782-bret-hart-s-vermaechtnis/&postID=486200#post486200' schrieb:Vor arbeitslosigkeit hätte Owen keine Angst haben müssen. Die wcw hätte ihn mit Kusshand aufgenommen.Ja und nein.
Vor Arbeitslosigkeit haette Owen sicher keine Angst haben muessen, aber darum geht es denke ich nicht, die WCW haette ihn aber nicht 1999 mit Kusshand genommen, woher kommt deine Annahme?
Nach dem Montreal Screwjob 1997 lies Vince Owen nicht gehen. Die WCW machte Owen ein Angebot, dass im Bereich dessen lag was Owen 1997 in der WWF verdiente. Allerdings bekam Owen eine Erhoehung 1998 von der WWF, weshalb der WCW deal klar schlechter war wie der neue WWF Deal. Selbst wenn Vince ihn haette gehen lassen, hatte Owen (richtigerweise) vorbehalte gegenueber der WCW.
1999 war die WCW Situation dann eine ganz andere (um einiges schlechter) und die WCW war schon dabei ihre hochdotierten Vertraege abzustossen von ihren eigenen Wrestlern, geschweige denn neue Wrestler zu verpflichten und sie mit neuen hochdotierten Vertraege auszustatten. Wenn man Owen ueberhaupt ein Angebot gemacht haette 1999 (wenn Owen verfuegbar gewesen waere, was er ja nicht war), dann ein sehr sehr viel schlechteres wie das von der WWF. Die Situation hatte sich ja umgekehrt, 1997 bezahlte die WCW noch besser wie die WWF, aber ab 1998 kehrte sich das zu gunsten von der WWF um.
Und dann muss man eben noch die private Situation von Owen beruecksichtigen. Owen hatte einen guten WWF Vertrag ab 1998 und zaehlte zu den besser verdienenden Wrestlern bei der WWF. Owen hatte sich 1999 mit seiner Frau Martha ein neues Haus in Calgary gebaut, dass er am abbezahlen war. Owen sollte wenn er von Over the Edge zurueckkam, ins neue Haus ziehen.
Einfach woanders hingehen und weniger Geld verdienen war in der Situation nicht so einfach oder mit Owens Zielen vereinbar. Owen haette natuerlich aus Japan oder Europe oder auch von einigen anderen Promotions Angebote bekommen, aber die waeren finanziell nicht so gut gewesen, und haetten mehr Arbeit und weniger Zeit zuhause bedeutet, und das war gerade das was Owen nicht wollte. Owen plante damals seinen WWF Vertrag (3 Jahre) zu erfuellen, dann haette er genug Geld gehabt, und waere vom Pro Wrestling zurueckgetreten, denn Owen wollte raus aus dem Business. Ein Wechsel mit weniger Verdienst haette bedeutet, dass er laenger haette dabei bleiben muessen, was er auf keinen Fall wollte. So die Entscheidung von Owen bei der WWF zu bleiben war nachvollziehbar.
So, dass war damals die Situation von Owen. Wie gesagt, ich weisse immer auf die persoenliche Verantwortung hin die man hat, und die hatte auch Owen! Er haette den stunt nicht ausfuehren sollen. Seine private Situation und die Arbeitsumgebung bei WWE haben jedoch sicher dazu gefuehrt, dass er den stunt ausfuehrte, obwohl er vor dem stunt Angst hatte. Die persoenliche Verantwortung ist jedoch hier unabhaengig von der Schuldfrage und der Arbeitsumgebung (Druck) die solche Entscheidungen auch ganz klar foerdert.
@Adios: Zu deinem Bret Hart Abschnitt, deine Gedanken kann ich absolut nachvollziehen. Zwei Sachen sind jedoch wichtig zu verstehen warum Bret so handelte, mit dem ich auch nicht uebereinstimme, aber ich es nachvollziehen kann.
Erstens Bret Hart, dem es wichtig ist das er positiv in Erinnerung bleibt ueber Jahrzehnte bei den Fans, und zweitens, dass Bret weiss, dass er dazu WWE braucht. Man mag Bret vorwerfen das er ein Mark von sich ist, oder das er ein grosses Ego hat, aber mit der Annahme das er dazu WWE braucht liegt er Richtig (werde mal dazu einen eigenen Thread eroeffnen).
Wenn er das fuer sich so in Anspruch nimmt, ist das in Ordnung, dass ist seine persoenliche Entscheidung. Ich persoenlich werfe sie ihm nicht vor. Was ich ihm persoenlich vorgeworfen habe ist, dass er vor einigen Jahren Martha Hart vorwarf (und jetzt auch wieder, siehe seine letzte Twitter Nachricht unten), dass sie mit ihrer Einstellung dafuer sorgt das Owen in Vergessenheit geraet. Was er fuer sich selbst in Anspruch nimmt, die private Entscheidung zugunsten seiner legacy, diese private Entscheidungsfreiheit tut er Martha nicht zugestehen, weil sie eben eine andere Entscheidung traf, die mit seinem Verstaendnis so garnicht in Einklang gebracht werden kann.
[media]https://www.youtube.com/watch?v=Z88ovZSQq1A[/media]
Twitter Nachricht von Bret diese Woche:
I miss you every day Owen, and I vow to keep your memory alive despite the efforts to let you fade away.
[media]https://twitter.com/BretHart/status/999633470321082368[/media]
WWE ist ja eingeschraenkt bei der Nutzung des Namens/Bilder/Videos von Owen Hart ohne Zustimmung von Martha, und die lehnt seit dem Tod von Owen jegliche Nutzung von WWE mit Owen Hart aus verstaendlichen Gruenden ab. Bret sein Selbstverstaendniss ist, dass er es hoeher schaetzt gut in Erinnerung zu bleiben, anstatt integer zu handeln. Das mag fuer ihn okay sein, aber Martha das vorzuwerfen, die das eben anders bewertet, und die das Gleiche Recht hat wie Bret auch in der Sache fuer sich und Owen zu entscheiden, dass ist nicht in Ordnung!
Bret hat Recht damit, dass Martha`s Einstellung dafuer sorgen wird, dass Owen eher in Vergessenheit geraet, weil WWE eben eine solche Marktmacht hat, die sie auch ausnutzen zu ihren gunsten. Aber was waere die Alternative? Gibt Martha WWE die Rechte frei, was sie niemals tun wird und damit fuer mich absolut Richtig liegt, wuerde WWE sie fuer Propagande Zwecke nutzen und die Geschichte, gerade auch um den Tod von Owen, verfaelschen um sich besser dastehen zu lassen. Ja, man wuerde natuerlich Owen hypen (und wahrscheinlich sogar overhypen), aber indem man die Geschichte um seinen Tod verfaelscht, wuerde man ihm keinen wirklichen Respekt und keine wirkliche Ehre zu Teil werden lassen. Auch deswegen bin ich hier ganz bei Martha.
